„Überwundene Angst bringt Freiheit und Verantwortung“ – Stefanie Rösch, 2013

Posts zum Tag "Übung"

4SeN: 4 Seiten einer Nachricht: Sie entscheiden, was Sie hören!

04.01.2014 Veröffentlicht von Kommunikation 0 Kommentare

Schulz von Thun gebührt der Dank für ein nachvollziehbares Modell menschlicher, verbaler Kommunikation.

Das Modell nannte er 4 Seiten einer Nachricht. Vier Seiten, weil er die Annahme macht, dass jeder gesprochene Satz vier Bedeutungsebenen hat.

Da gibt es den Appell, die Handlungsaufforderung. Mit jedem Satz sagen wir, dass der andere etwas tun soll. Entweder etwas Bestimmtes wie hier im Beispiel: Fahr los! Oder etwas weniger Konkretes wie: Hör mir zu! Sei aufmerksam! Viele Menschen sind darauf trainiert zu hören, was andere von ihnen wollen. Egal, ob der andere es konkret sagt oder fragt oder nur „so durch die Blume“ sagt. Daraus kann ein vorauseilender Gehorsam entstehen und der Gedanke, ständig will jemand etwas von einem. Ob das tatsächlich so ist, oder nur ein Ergebnis Ihrer „Hörgewohnheiten“ erfahren Sie nur, wenn Sie den anderen fragen, was er meint. Für den anderen kann es sehr angenehm sein, wenn Sie tun, was Sie glauben, dass der andere von Ihnen will, weil er nicht darum bitten muss, etwas für ihn zu tun.

Bitte anklicken, um das Bild zu vergrößern.

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Eine zweite Ebene ist die Beziehungsebene. Mit jedem gesprochenen Satz, so von Thun, schicken Sie eine Aussage darüber mit, wie Sie die Beziehung zum anderen wahrnehmen. Wer hat wem etwas „zu sagen“? Wer will wen zu etwas zwingen? (im Beispiel die Zeile, in der das Kästchen markiert ist) Wer sieht sich als Opfer und hilflos? (letzte Möglichkeit hier im Beispiel) Oder sehen Sie Ihr Gegenüber als gleichberechtigten Partner? (Beziehungsebene, 1. Zeile). Ideal wäre eine Kommunikation, in der wir unser Gegenüber als gleichberechtigten Partner wahrnehmen und behandeln. Auch das erfordert, dass wenn wir etwas vom anderen wollen, dass wir das konkret fragen: „Würdest Du bitte schneller fahren. Ich habe Angst, meinen Zug zu verpassen.“ Eine Frage birgt allerdings immer das Risiko in sich, dass der andere uns einen Wunsch verwehrt. Das ist sicher ein Grund, warum wir uns nur „zwischen den Zeilen“ verständigen und dann immer sagen können, „das hab ich nicht so gemeint“ oder „das habe ich dann wohl missverstanden“. Wenigstens müssen wir uns dann nicht mit der Zurückweisung auseinandersetzen.

Die dritte Ebene ist die Sachebene. Damit ist wortwörtlich gemeint, was da steht. Also hier im Beispiel, dass da vorne eine Ampel ist und dass das grüne Licht brennt. Nicht das rote Licht leuchtet oder das gelbe, sondern das grüne. Ich bin immer wieder erstaunt, wie schwer es für viele Menschen ist, gerade diese Ebene zu hören. Wir sind es so sehr gewohnt, in die Worte eines anderen „etwas hineinzuinterpretieren“, dass es uns schon gar nicht mehr auffällt. Nehmen Sie einen Satz wie „Können Sie mir sagen wie spät es ist?“. Die verbreitetste Antwort darauf ist: „7 Uhr 23“ oder welche Uhrzeit es gerade ist, wenn diese Frage gestellt wird. Dabei überspringen wir automatisch einen Teil des Gesprächs, von dem wir wissen, dass es sowieso immer gleich abläuft. Denn genau genommen, müsste das Gespräch so ablaufen:

„Können Sie mir sagen, wie spät es ist?“ (1)
„Ja.“ (2)
„Wie spät ist es denn?“ (3)
„7 Uhr 27“ (4)

Als der Gefragte, wissen wir, dass die Frage aus Zeile (3) folgen wird, wenn wir „ja“ sagen, deswegen geben wir gleich die Antwort auf diese Nachfrage, obwohl sie nicht gestellt wurde. Eine sehr verbreitete sprachliche Gewohnheit, könnte man sagen.

Schauen Sie einmal in Ihre nahen Beziehungen. Wenn Sie genau hinschauen, finden Sie eine Menge dieser Gewohnheiten, also dieser Annahme von bestimmten Interpretationen/Bedeutungen eines Satzes. Dabei lassen Sie völlig außer Acht, dass es eine „Vermutung“ von Ihnen ist, was der andere gerade meint. Wenn Sie Gewissheit haben wollen, dann fragen Sie!

Die vierte Ebene habe ich hier mal Gefühle genannt. Schulz von Thun nennt sie Selbstoffenbarung. Wann immer wir etwas sagen, sagen wir auch etwas über uns selbst aus, über unseren Zustand, unsere Gefühle. Hier im Beispiel könnte der Sprecher genervt sein, es eilig haben oder aber Angst haben, seinen Zug zu verpassen. Je nach Situation, in der dieser Satz gesagt wird.

Das Schöne an diesem Modell ist, dass jeder gesprochene Satz vier Ebenen hat, auf denen er „gemeint“ sein kann. Gleichzeitig haben Sie die Freiheit, auf welcher Ebene Sie ihn hören wollen. Wenn Sie nicht fragen wollen, welche Ebene Ihr Gegenüber meint oder Ihr Gegenüber sich unklar ausdrückt, dann können Sie Sich einfach entscheiden, welche Ebene Sie hören „wollen“! Dabei kann ich empfehlen, die Sachebene zu hören. Das ist in den meisten Fällen/Sätzen die Ebene, zu der Sie am leichtesten inneren Abstand halten können.

Was würde wohl passieren, wenn Sie ab heute nur noch auf der Sachebene hören?

Dann würde aus einem „Der Müll ist voll“ (Sachebene) kein „Bring den Müll runter!“ (Appell) werden und kein „Du kannst den Müll auch mal runterbringen“ (Vorwurf/Beziehungsebene), sondern einfach nur die Feststellung, dass der Mülleimer voll ist. Dann könnten Sie einfach sagen „Stimmt“ oder „Stimmt nicht“ und schon wäre das Gespräch beendet.
Oder aber der andere müsste sagen „Würdest Du bitte den Müll rausbringen?“, dann könnten Sie sagen „Gerne.“ oder „Ich habe gerade keine Lust.“ oder „Ja, mach ich später.“

Und wenn Sie zu denen gehören, die „durch die Blume“ mit anderen reden und sich immer wundern, warum Sie niemand versteht, dann wissen Sie jetzt, dass es daran liegt, dass der andere einfach auf einer anderen Ebene hört. Sie werden sich also in Zukunft klarer ausdrücken können, dann werden Sie auch häufiger verstanden.

Natürlich ist das Modell insofern sehr unvollkommen, da es die komplette nichtsprachliche Kommunikation vernachlässigt. Meistens geben uns Gesichtsausdruck, Körperhaltung oder die Art wie wir etwas sagen einen guten Hinweis darauf, wie ein Satz gemeint ist. Aber selbst das können wir ignorieren und entscheiden, dass wir eine andere Ebene hören wollen, weil es für uns angenehmer oder die Beziehung entspannter ist.

Hier mein Angebot an Sie:

Unten finden Sie eine Datei zum Herunterladen mit einer Vorlage für das Kommunikationsmodell. Mit dieser Vorlage können Sie selbst Sätze analysieren, zum Beispiel Sätze, die Sie immer wieder auf die Palme bringen, und sich dann in Ruhe überlegen, wie Sie auf der Sachebene darauf reagieren wollen.

Wenn Sie möchten können Sie mir über das Kontaktformular auch einzelne Sätze mit einer kurzen Schilderung der Situation, in der der Satz gesagt wurde, schicken und ich bespreche diesen Satz hier im Blog mit einem Vorschlag für eine Antwort.

Download des Übungsblattes

4SeitenNachricht_Arbeitsblatt

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Grundbedürfnisse, Teil 6: Freude

19.11.2013 Veröffentlicht von Erklärungsmodelle, Strategien 1 Kommentare

Wussten Sie, dass die Fähigkeit zu Lachen uns angeboren ist? Dass wir das Bedürfnis haben, Freude zu empfinden, weil es für uns der Zustand ist, indem unsere Bedürfnisse alle erfüllt sind, d.h. wir sind satt, fühlen uns sicher, geliebt und wertgeschätzt. Für einen Moment ist „alles“ gut. Insofern streben wir nach Freude und dem Empfinden von Glück oder auch ganz allgemein nach als positiv empfundenen Gefühlen.

Lachen ist ein Ausdruck von Freude. Über Lachen weiß man, dass es unser Immunsystem in Gang bringt, schmerzlindernde Stoffe ausgeschüttet werden, deren Wirkung stundenlang andauern kann, und Entspannung im Körper bewirkt. Lachen ist tatsächlich eine gesunde Sache und ebenso eine Notwendigkeit wie andere Gefühle.

Besonders wenn es Ihnen nicht gut geht, ist es wichtig, sich Momente zu suchen, in denen Sie lachen können. Ob die einen Kurs in Lach-Yoga besuchen oder sich einfach über YouTube lustige Filmchen suchen, oder sich von Ihren Kindern Witze erzählen lassen oder lustige Filme schauen, ist egal. Was immer sie brauchen, um zu lachen, tun Sie es!!! Täglich!!

Für mich ist es in meiner Arbeit besonders wichtig, dass meine Klienten und ich zusammen lachen können. Die Dinge, um die es in Traumatherapien geht, sind in Ihrem Kern mit Angst besetzt, mit Wut verbunden, mit Schuldgefühlen oder Verzweiflung mit Traurigkeit und Scham. Selten kommen wir auf die Idee, darüber lachen zu können. Oder Sie glauben, Sie dürfen nicht lachen, es wäre unangebracht, weil ja etwas Schlimmes passiert ist, Ihnen oder jemand anderem. Aber manchmal geht es nicht anders. Egal wie schlimm es kommt, Lachen lässt uns entspannen, deswegen bin ich immer sehr froh, wenn Klienten lachen können und wenn wir gemeinsam mit schwarzem oder Galgenhumor die Spannung der Angst weglachen können. Es ist oft nur eine Frage der Betrachtung: Ein Klient, Opfer eines Banküberfalls, sagte in der Krisenintervention: „Und dann schaute ich in die Mündung der Waffe. Es war ein Gewehr. Der Täter sagte `Hände hoch` also hatte ich die Hände hochgenommen und zeigte ihm die Handflächen, wie in einem Western. Und dann dachte ich `Wie lächerlich muss ich hier aussehen, mit den erhobenen Händen?´“ Dieser Klient entwickelte trotz massiver, objektiver Bedrohung am Leben nie eine Posttraumatische Belastungsstörung oder andere Probleme wegen des Überfalls. Stattdessen konnte er darüber lachen. Oder nehmen Sie den Schwarzen Humor in Rettungsberufen. Diese Menschen sind mit den Grausamkeiten des Lebens konfrontiert, mit eigener Hilflosigkeit und dem Leid anderer. Ich bin froh, wenn diese Menschen die Fähigkeit haben, in Nachbesprechungen über das Erlebte auch zu lachen. Das ist nichts für Außenstehende und sollte nicht die einzige Bewältigungsstrategie sein, aber es ist gut, wenn gelacht wird angesichts großen Leids. Denn letztendlich geht es nur darum, die Stressreaktion immer wieder abzubauen. Lachen ist da sehr heilsam.

Also ist der Auftrag heute sehr einfach: Suchen Sie Sich täglich Dinge, über die Sie möglichst lange und möglichst intensiv lachen können.

Und hier noch ein paar YouTube-Filme, die zeigen, wie schön lachen sein kann und über was wir alles lachen.

Presto, der Zauberhase

Weiter mit Grundbedürfnisse 7.

Alte Ich-Zustände, das innere Kind, eingefrorene Gefühle und wie Sie erwachsen werden können

01.11.2013 Veröffentlicht von Erklärungsmodelle, Strategien 0 Kommentare

Vielleicht haben Sie Sich schon einmal gefragt, warum Sie in bestimmten Situationen immer wieder „überreagieren“. Möglichweise fühlt es sich ganz fremd an oder irgendwie alt oder irgendwie als wenn es da noch jemanden in Ihnen gibt. Manchmal bekommt man auch gesagt „So kenne ich Dich gar nicht“ oder „Sei nicht so kindisch“ oder „Werd endlich erwachsen“ oder „Du bist wie Dein Vater“ oder ähnlich seltsame Rückmeldungen. Wollen Sie wissen, was der Grund dafür sein kann?

Es geht um eingefrorene Erfahrungen, Ihre Überlebensstrategien und die Art, wie wir uns dadurch selbst erleben. Die meisten Menschen haben ein Gefühl dafür, dass sie sie sind. Wenn ich etwas von mir erzähle, dann tue ich das mit der Vorstellung, dass ich ich bin. Eine Einheit. Ich eben. Ich käme nicht auf die Idee von mir als „wir“ zu sprechen.

Trotzdem ist es möglich, dass meine Supervisorin fragt: „Frau Rösch, wie alt sind Sie gerade?“ und wenn ich in mich hineinspüre, dann ist schnell klar, dass die Gefühle, die ich in dem Moment empfinde, alt sind und im Grunde zu einem Teil von mir gehören, der nur acht Jahre alt ist. Dieser Teil, von manchen als inneres Kind bezeichnet, mischt sich dann in mein Leben ein, obwohl ich mich erwachsen verhalten will. Aber weil ich im Alter von acht Jahren eine für mich verletzende Situation erlebt habe, reagiere ich in der Gegenwart auf eine ähnliche Verletzung so wie ich als Achtjährige reagiert habe. Das ist damals meine Überlebenstrategie gewesen.
Wenn ich mir erlaube, das aus einer inneren Distanz heraus zu betrachten, dann kann ich mich an die alte Verletzung erinnern und spüre, dass meine Gefühle zu dieser Erinnerung gehören. Ich weiß, dass ich mich so „klein“ oder „verletzt“ fühle, weil ich mich damals sehr verletzt gefühlt habe. ABER: Heute habe ich mehr Möglichkeiten, die gegenwärtige Situation zu bewältigen als damals mit acht Jahren.

Wir alle haben verschiedene Ich-Zustände (IZ). Wir fühlen uns als „Ich“, als Einheit, aber wir verhalten uns in verschiedenen Situationen sehr unterschiedlich.

Als Ehefrau (Ich-Zustand) reagieren Sie auf einen Vorwurf vielleicht anders als im Beruf (anderer Ich-Zustand). Als Freundin (noch ein IZ) können Sie mit einer Abwertung anders umgehen als wenn sie von Ihrem Vater kommt (Tochter-IZ). Als Vater (IZ) können Sie mit Unterstellungen leichter umgehen, als wenn sie von Ihrem Chef kommen (Angestellten-IZ). Vielleicht reagieren Sie mit Angst auf Abwertungen und Drohungen (IZ „Abwertung“) oder erleben Panik, wenn Sie ignoriert werden (IZ „ignoriert werden“), oder sind verzweifelt, wenn andere nicht tun, was Sie wollen (IZ). Es gibt viele Dinge, die starke Gefühlsreaktionen auslösen, für die Sie selbst, wenn Sie Sich betrachten, keine gute Erklärung haben. Sie können spüren, dass Sie „zu“ emotional auf die aktuelle Situation reagieren. Trotzdem können Sie es nicht verhindern.

Diese Gefühlsreaktionen, die an bestimmte wiederkehrende Situationen gebunden sind, nennt man Ich-Zustände (IZ).

Die Erklärung dafür ist, dass Ihre alten Verletzungen mit allem, was dazu gehört, wie eingefroren in Ihnen liegen und darauf warten, aufgerufen zu werden. Das ist ein Ergebnis der Warnreaktion des Limbischen Systems. Sie fühlen sich „wie damals“ und reagieren auch „wie damals“, obwohl die Situation heute kaum mehr mit der alten Verletzungssituation zu vergleichen ist. Sie sind heute anders als damals. Sie sind erwachsen und haben andere Möglichkeiten für Sich zu sorgen. Aber Sie verhalten Sich als hätte sich nichts geändert.

Sie verhalten Sich wie damals, weil Ihr Gehirn, namentlich Ihr Limbisches System nicht begriffen hat, dass Sie größer und älter geworden sind mit mehr Lebenserfahrungen und Wissen und deswegen mit mehr Möglichkeiten auf Situationen zu reagieren. Ihr Gehirn kann an dieser Stelle noch nicht zwischen Vergangenheit und Gegenwart unterscheiden. Für Ihr Gehirn sind Sie immer noch acht oder zehn oder x Jahre alt, aber nicht so alt wie Sie tatsächlich sind. Deswegen müssen Sich in der heutigen Situation immer noch so „jung“ verhalten.

Genau das können Sie Ihrem Gehirn beibringen. Sie können Ihrem Gehirn den Unterschied zwischen Damals und Heute zeigen. Sie können erwachsen werden und damit die eigene Kraft spüren und einsetzen.

Der erste Schritt dazu ist, die Situationen aufzuspüren und sich zu notieren, in denen Sie das Gefühl haben, nicht ganz Sie selbst zu sein, irgendwie „über“ zu reagieren, als gäbe es da noch jemand anderen in Ihnen. Manchmal kann es auch helfen, sich diese Reaktion von einer vertrauten Person beschreiben zu lassen.

Nur im Zustand der bewussten Auseinandersetzung lassen sich die Verbindungen zwischen Nervenzellen im Gehirn verändern, die für diese Reaktionen verantwortlich sind (siehe auch –> Giftige Gedanken). Wenn Sie also diese Situationen aufgespürt und ins Licht Ihres Bewusstseins gezerrt haben, dann können Sie Sich fragen:

  • Woher kenne ich diese Situation?
  • Woher kenne ich dieses Gefühl/diese Gefühle?
  • Habe ich das in meinem Leben schon einmal erlebt?
  • Wann genau?
  • Was genau ist in dieser anderen Situation gewesen?
  • Wie alt war ich da?
  • Welche Möglichkeiten hatte ich damals mit der Situation umzugehen und was könnte ich heute als erwachsener Mensch machen?
  • Wie will ich heute mit der Situation umgehen, wenn die aktuelle Situation wieder auftaucht?
  • Was ist mein konkreter Plan?
  • Was will ich denken?
  • Wie will ich handeln?
  • Was will ich sagen?
  • Wie will ich reagieren?

Schreiben Sie sich die Antworten auf! (siehe auch –> Erinnerungen in die richtige Form bringen). Stellen Sie sich immer wieder vor, wie Sie in der heutigen Situation anders reagieren könnten. Wenn Sie es sich oft genug vorgestellt haben, werden Sie trotz Stressreaktion entsprechend anders handeln. Nicht mehr als kleines, hilfloses Kind, sondern als erwachsene Person mit all ihren Stärken.

Achtung, teilweise mit Gott: Kampf gegen die Dunklen im inneren Team

24.10.2013 Veröffentlicht von Achtung Gott!, Definitionen, Strategien 0 Kommentare

Ich bekam die Frage, ob man aus den „Dunklen“ in einem inneren Team bei jemandem mit Dissoziativer Identitätsstörung (DIS) durch Verhandeln aus Saulussen Paulusse machen kann (Geschichte des Saulus und Paulus). Vielen Dank für diese tolle Frage. Hier meine Antwort darauf:

Dass Sie diese Anteile als „Dunkle“ bezeichnen finde ich schon einen tollen Hinweis darauf, dass Sie spüren, dass es nicht nur Täterintrojekte sein könnten. Unter Täterintrojekt verstehen wir Traumatherapeutinnen einfach gesagt Gedanken, Gefühle und Handlungen eines Innenanteils einer traumatisierten Person, welche dem Handeln, Fühlen und Denken des Täters/der Täter im Außen ähneln.

Aus meiner Erfahrung gibt es drei Typen von Dunklen

Echte innere Helfer und Beschützer (1), die noch nicht mitbekommen haben, dass Sie keinen Täterkontakt mehr haben und deswegen ihre Dienste nicht länger gebraucht werden und sie in Rente gehen können.

Innere Dunkle, die nur zu den Tätern gehören (2). Die erkennt man daran, dass sie nicht mit sich verhandeln lassen, nicht bereit sind, an einen sicheren Ort zu gehen, und nur den Schutz der Täter im Blick haben, d.h. Kontaktabbruch fordern, Selbstmord fordern, Selbstverletzung fordern, nur abwerten und nur zerstörerisch gegen den Rest vom Team sind.

Dunkle, die nicht zum Team gehören, sondern von außen angreifen (3). Die erkennt man daran, dass sie christliche Gebete und Lieder, wie das aus dem Video, nicht mögen. Darauf reagieren die wie allergisch und drehen noch auf. Das ist dann aus meiner Erfahrung ein spiritueller Angriff, gegen den nur spirituelles Wehren hilft.

Hilfreiche Strategien gegen Dunkle (Täteranteile)

Am einfachsten ist der spirituelle Angreifer (3) abzuwehren. Aus einem spirituellen Angreifer wird kein Paulus werden. Aber wir haben die Möglichkeit uns dagegen zu wehren, weil wir uns als Christen auf unseren Allmächtigen Gott berufen können. Dunkle Angreifer können wir wegschicken, wenn wir sie im Namen des Allmächtigen Gottes wegschicken. Einem „Im Namen des Allmächtigen Gottes, weiche!“ dreimal wiederholt, weil wir einen dreieinigen Gott haben, muss jeder spirituelle Angreifer weichen, ob er nun will oder nicht. Dazu machen Sie die Übung Liebeskleid und sind gegen spirituelle Angriffe sicher geschützt.

Wenn das Wegschicken nicht hilft, dann ist der Dunkle Angreifer ein echter innerer Angreifer. Der Umgang mit den echten Inneren Dunklen ist schwieriger und langwieriger, weil Sie neuronale Verbindungen in Ihrem Hirn haben, die Sie abbauen und neue dafür aufbauen müssen. Das braucht oft mehr Anstrengung, wie ich in der Artikelreihe Giftige Gedanken beschrieben habe.

Für Echte Helfer und Beschützer (1) und für Dunkle, die nur zu den Tätern gehören (2), habe ich zwei Strategien schon beschrieben. Hier lesen Sie bitte weiter unter Notwehr gegen innere Täter. Dort gibt es die Strategien „In Rente schicken“ und „Ab in die Rakete“.

In Rente schicken lassen sich die echten Helfer und Beschützer (1). Allerdings wollen sie gehört werden und Sie müssen Ihre Helfer davon überzeugen, dass Sie tatsächlich in der Lage sind, für Ihre eigene Sicherheit zu sorgen. Außerdem bekommt jeder von denen einen eigenen sicheren Ort.

Die Dunklen, die zu den Tätern gehören (2), bin ich mit meinen Klienten bisher nur über die Notwehr nach innen losgeworden. Da Verhandeln nicht möglich ist.

Also, mit wem kämpfen Sie?

Und wundern Sie sich nicht, wenn von jeder Gruppe ein paar dabei sind. Dann heißt es aussortieren und jeden einzeln versorgen.

PTBS, Teil 12: Belastende Erinnerungen in die richtige Form bringen, Teil 2

19.10.2013 Veröffentlicht von Strategien 0 Kommentare

Gestern haben Sie alles aufgeschrieben, woran Sie Sich noch erinnern konnten, so wie es Ihnen gerade eingefallen ist. Heute werden Sie Ihre Erinnerung ordnen.

Erinnerungen ordnen

  1. Schreiben Sie ihre Geschichte noch einmal auf, aber diesmal halten Sie Sich genau an die zeitliche Reihenfolge, in der die Handlungen passiert sind, die Ihnen widerfahren sind. Sortieren Sie die Tatsachen entlang der Zeit, die verging. Erst wenn Sie diesen Teil so gut Sie es heute können fertig haben, gehen Sie weiter zu Punkt 2.
  2. Jetzt überlegen Sie genau, wann Sie bemerkt haben, dass Sie in Gefahr sind. Also wann die belastende Situation begann. Wann genau im Ablauf Ihrer Erinnerung war das? Woran haben Sie gemerkt, dass „es“ jetzt losgeht? War es ein Gedanke? Ein Gefühl? Eine Körperempfindung? Etwas, das jemand getan hat? Etwas in Ihrer Umgebung?
  3. Und so wie es angefangen hat, war „es“ auch irgendwann vorbei. Bei wiederkehrenden Belastungs- und Gefahrensituationen meine ich den Moment, in dem Sie wussten, dass es „für jetzt“ vorbei ist. Woran haben Sie gemerkt, dass Sie jetzt wieder sicher sind? Oder vorerst sicher sind (bei wiederkehrenden Situationen)? War es etwas in Ihrer Umgebung? Ein Gedanke? Ein Gefühl? Eine Veränderung in der Situation? Welches Signal haben Sie bekommen, so dass Sie wussten, jetzt ist es vorbei und ich bin erst mal wieder sicher? Wenn Sie Anfang und Ende Ihrer Belastungssituation kennen, können Sie zum nächsten Punkt gehen.
  4. Schreiben Sie über den Schlimmsten Moment. Was war der schlimmste Moment? Warum war genau dieser Moment der schlimmste? Welche Gedanken hatten Sie? Welche Gefühle waren da? Geben Sie diesen Gefühlen oder diesem einen Gefühl einen Namen, z.B. Atemlose Angst (weil Sie keine Luft mehr bekommen haben und Angst hatten zu sterben) oder brennende Hilflosigkeit (weil Sie sich nicht bewegen konnten, aber Ihre Beine brannten wie Feuer). Sprechen Sie diese Gefühlswörter ruhig auch einmal laut aus. So haben Sie Sich gefühlt!
  5. Wenn Sie den schlimmsten Moment benannt haben, überlegen Sie, ob es einen zweitschlimmsten Moment gab. Wann war der zweitschlimmste Moment? Warum war es so belastend? Welche Gedanken dachten Sie? Welche Gefühle empfanden Sie? Geben Sie den Gefühlen Namen.
  6. Gibt es noch andere, besonders belastende Momente in Ihrer Erinnerung? Schreiben Sie auf, wann diese Momente waren, was Sie dachten und fühlten und geben Sie den Gefühlen eindeutige Namen. Die Namen sind wichtig, damit Sie das Gefühl im Alltag wiedererkennen können, wenn Ihr Hirn die Warnreaktion ablaufen lässt, obwohl gerade keine Gefahr ist (PTBS 2 und PTBS 5).

Jetzt hat Ihre Erinnerung die richtige Form. Bravo!

Genug getan für heute! Das war schwere Arbeit! Vor allem, wenn die Erinnerung eine starke Überlebens-/Stressreaktion auslöst (PTBS 5). Sorgen Sie für Sich! Tun Sie Sich etwas Gutes! Wenden Sie Ihre Stressbewältigungsstrategien an (PTBS 3, 4, 5, 6 und 7)!

Weiter mit PTBS 13.

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Im Download finden Sie eine Anleitung für das Ausdrucksschreiben inspiriert von einem Text (Writing & Health) von Professor James W. Pennebaker.           

Pennebaker_SchreibenGesundheit

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