„Überwundene Angst bringt Freiheit und Verantwortung“ – Stefanie Rösch, 2013

Grundbedürfnisse, Teil 6: Freude

19.11.2013 Veröffentlicht von Erklärungsmodelle, Strategien 1 Kommentare

Wussten Sie, dass die Fähigkeit zu Lachen uns angeboren ist? Dass wir das Bedürfnis haben, Freude zu empfinden, weil es für uns der Zustand ist, indem unsere Bedürfnisse alle erfüllt sind, d.h. wir sind satt, fühlen uns sicher, geliebt und wertgeschätzt. Für einen Moment ist „alles“ gut. Insofern streben wir nach Freude und dem Empfinden von Glück oder auch ganz allgemein nach als positiv empfundenen Gefühlen.

Lachen ist ein Ausdruck von Freude. Über Lachen weiß man, dass es unser Immunsystem in Gang bringt, schmerzlindernde Stoffe ausgeschüttet werden, deren Wirkung stundenlang andauern kann, und Entspannung im Körper bewirkt. Lachen ist tatsächlich eine gesunde Sache und ebenso eine Notwendigkeit wie andere Gefühle.

Besonders wenn es Ihnen nicht gut geht, ist es wichtig, sich Momente zu suchen, in denen Sie lachen können. Ob die einen Kurs in Lach-Yoga besuchen oder sich einfach über YouTube lustige Filmchen suchen, oder sich von Ihren Kindern Witze erzählen lassen oder lustige Filme schauen, ist egal. Was immer sie brauchen, um zu lachen, tun Sie es!!! Täglich!!

Für mich ist es in meiner Arbeit besonders wichtig, dass meine Klienten und ich zusammen lachen können. Die Dinge, um die es in Traumatherapien geht, sind in Ihrem Kern mit Angst besetzt, mit Wut verbunden, mit Schuldgefühlen oder Verzweiflung mit Traurigkeit und Scham. Selten kommen wir auf die Idee, darüber lachen zu können. Oder Sie glauben, Sie dürfen nicht lachen, es wäre unangebracht, weil ja etwas Schlimmes passiert ist, Ihnen oder jemand anderem. Aber manchmal geht es nicht anders. Egal wie schlimm es kommt, Lachen lässt uns entspannen, deswegen bin ich immer sehr froh, wenn Klienten lachen können und wenn wir gemeinsam mit schwarzem oder Galgenhumor die Spannung der Angst weglachen können. Es ist oft nur eine Frage der Betrachtung: Ein Klient, Opfer eines Banküberfalls, sagte in der Krisenintervention: „Und dann schaute ich in die Mündung der Waffe. Es war ein Gewehr. Der Täter sagte `Hände hoch` also hatte ich die Hände hochgenommen und zeigte ihm die Handflächen, wie in einem Western. Und dann dachte ich `Wie lächerlich muss ich hier aussehen, mit den erhobenen Händen?´“ Dieser Klient entwickelte trotz massiver, objektiver Bedrohung am Leben nie eine Posttraumatische Belastungsstörung oder andere Probleme wegen des Überfalls. Stattdessen konnte er darüber lachen. Oder nehmen Sie den Schwarzen Humor in Rettungsberufen. Diese Menschen sind mit den Grausamkeiten des Lebens konfrontiert, mit eigener Hilflosigkeit und dem Leid anderer. Ich bin froh, wenn diese Menschen die Fähigkeit haben, in Nachbesprechungen über das Erlebte auch zu lachen. Das ist nichts für Außenstehende und sollte nicht die einzige Bewältigungsstrategie sein, aber es ist gut, wenn gelacht wird angesichts großen Leids. Denn letztendlich geht es nur darum, die Stressreaktion immer wieder abzubauen. Lachen ist da sehr heilsam.

Also ist der Auftrag heute sehr einfach: Suchen Sie Sich täglich Dinge, über die Sie möglichst lange und möglichst intensiv lachen können.

Und hier noch ein paar YouTube-Filme, die zeigen, wie schön lachen sein kann und über was wir alles lachen.

Presto, der Zauberhase

Weiter mit Grundbedürfnisse 7.

Tags: , , , , , , ,

1 Kommentare

  1. Martha R. sagt:

    Liebe Stefanie !
    Dieser Anhang – den lachenden Kleinkindern –
    ist mitreisend, Freude erweckend.
    Ja, Freuden lassen sich auch planen.
    Viele Grüße Mt.

Comments are closed.

Der Blog hat Ihnen geholfen?

Dann freue ich mich über eine Tasse Tee. Über einen Klick können Sie den Blog mit einem freiwilligen Beitrag über PayPal  unterstützen. Danke!!

Danke an:
Sina K. – Visnja M. – Samira M. – Tanja B. – Dirk I. – Robert S.  – Anne H.  – Wolfgang B.

Auf diesen Seiten suchen:

Newsletter

Ihre Anmeldung konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Ihre Anmeldung war erfolgreich.

Melden Sie sich zu unserem Newsletter an, um auf dem Laufenden zu bleiben.

Um sicherzugehen, dass Sie diesen Newsletter abonnieren wollen, erhalten Sie von uns eine eMail mit einem Link zur Bestätigung. Ihre eMail-Adresse wird ausschließlich dafür genutzt, Ihnen unseren Newsletter und Informationen über das TIZ zu senden. Sie können sich jederzeit über den in jeder E-Mail enthaltenen Link abmelden.

Wir verwenden Sendinblue als unsere Marketing-Plattform. Wenn Sie das Formular ausfüllen und absenden, bestätigen Sie, dass die von Ihnen angegebenen Informationen an Sendinblue zur Bearbeitung gemäß den Nutzungsbedingungen übertragen werden.

TIZ jetzt auch auf YouTube

Zur Blog-Sprache

Ich verwende männliche und weibliche oder andere Formen so, wie es mir für das Thema angemessen erscheint. Bitte fühlen Sie sich von den Inhalten und Aussagen angesprochen.
Stefanie Rösch

Information / Beratung

Kontakt

Trauma-Informations-Zentrum
Dipl.-Psych. Stefanie Rösch
Bodanplatz 3
78467 Konstanz

© Trauma-Informations-Zentrum 1999 – 2021

Social Media Auto Publish Powered By : XYZScripts.com