„Überwundene Angst bringt Freiheit und Verantwortung“ – Stefanie Rösch, 2013

Posts zum Tag "PTSD"

Erinnerungsattacken abbrechen: weitere Möglichkeiten

17.09.2016 Veröffentlicht von Strategien 2 Kommentare

Mich erreichte diese Tage eine eMail mit zwei weiteren Strategien wie man Flashbacks unterbrechen kann.
Zum einen hat frischen Ingwer kauen geholfen, zum anderen kleine Perlen in die Schuhe zu legen. Die Perlen sollen aber keine Schmerzen verursachen, sondern nur spürbar sein und die Durchblutung anregen. Vielleicht könnten auch entsprechende Massage-Schuheinlagen mit Noppen hilfreich sein.

Danke für die Tipps!

Weitere Strategien, um mit Erinnerungsattacken umzugehen, finden Sie auch hier.

Und wer neu hier ist, möchte sich vielleicht erstmal in das Thema einlesen: Alle Artikel dazu finden sich hier.

Das Trauma akzeptieren?

17.10.2014 Veröffentlicht von Strategien 0 Kommentare

Was meinen wir Therapeuten, wenn wir sagen, es ist notwendig, das Trauma zu akzeptieren?

In erster Linie geht es darum, dass es meiner Erfahrung nach keinen gesunden Weg gibt, eine belastende Lebenserfahrung zu vergessen. Sie ist passiert. Niemand kann das ungeschehen machen.

Natürlich wünschen wir uns alle, dass es nicht geschehen wäre. Am liebsten wollen wir es vergessen. Unser Gehirn ist nicht dazu gemacht, hilfreiche Informationen zu vergessen. Hilfreich zum Überleben. Vielleicht kommt das irgendwann. Vielleicht muss sich unser Gehirn an die neuen Umstände dieser Zeit anpassen: Viele Menschen auf engem Raum, keine echten Fressfeinde für Menschen, die Gefahren drohen von unseren Mitmenschen und den Dingen, die wir zu unserer Bequemlichkeit geschaffen haben. Wir nennen das Fortschritt. Schlimme Dinge geschehen heute durch den Fortschritt. Wir produzieren Autounfälle, Zugunglücke, Atomunfälle. Die Natur schlägt in Form von Vulkanausbrüchen, Tsunami und Stürmen aller Art zu, aber das hat sie schon immer getan.

Die Aufgabe unseres Gehirns ist, Überleben zu sichern. Dafür ist es nötig, dass Erinnerungen abgespeichert werden. Ganz besonders Erinnerungen an gefährliche Situationen. Allerdings produziert das Hirn aufgrund der heutigen Umstände viel zu viele Fehlalarme. Daher die Beschwerden der Posttraumatischen Belastungsstörung.

Wenn man diesen Fehlalarmen etwas entgegensetzen will, dann kann man sie nicht einfach ignorieren. Es ist wichtig, sie als das wahrzunehmen, was sie sind: Fehlalarme. In der Traumatherapie können Sie das „System-Gehirn“ neu einstellen. Das ist es, was Sie bei mir lernen: Wie Sie die Fehlalarme von den echten und sinnvollen Alarmen unterscheiden können und wie Sie ihrem Hirn beibringen, weniger Fehlalarme zu machen. Das kann ich Ihnen aber nur beibringen, wenn Sie bereit sind zu sagen: „Ja, ich habe eine Verletzung (Trauma) erlitten. Ich brauche Hilfe.“ Solange Sie so tun als wäre nichts geschehen, wird sich nichts ändern können.

Das ist der Grund, warum es wichtig ist, das zu akzeptieren, was einem geschehen ist, und dann jemanden zu suchen, der einem zeigen kann, wie man mit den Beschwerden umgehen kann.

Rezension: Ratgeber – Trauma und Posttraumatische Belastungsstörung

08.10.2014 Veröffentlicht von Lesestoff 1 Kommentare

„… man [kann] sich das Gedächtnis wie einen Schrank vorstellen. Alltägliche Erinnerungen werden in diesem Schrank abgelegt, in dem sie zunächst ordentlich gefaltet (d.h. verarbeitet) und dann an den passenden Ort eingeordnet (d.h. mit ähnlichen Erinnerungen und relevanten Informationen verbunden) werden. Daher können diese Erinnerungen bei Bedarf wieder hervorgeholt werden, sie fallen aber nur selten von alleine aus dem Schrank heraus. Die Speicherung der Traumaerinnerung im Gedächtnis kann hingegen mit der Situation verglichen werden, dass viele Dinge ungeordnet ganz schnell in diesen Schrank hineingeworfen werden, so dass man die Tür nicht ganz schließen kann. Die Tür wird daher häufig aufgehen, und die Dinge werden wieder aus dem Schrank herausfallen.“ (S. 28)

Genau das ist es, was Menschen nach einem Trauma immer und immer wieder berichten und erleben. Dass dieser Schrank, der in Momenten des Entsetzens und der Verzweiflung mit unzähligen Wahrnehmungen, Eindrücken, Gedanken und Empfindungen „vollgestopft“ wurde, immer wieder aufplatzt und alles herausfällt. Genauso ungeordnet, wie es „hineingestopft“ wurde. Ohne Zeitplan und oft ohne jede Vorwarnung.

Was bezeichnet man als Trauma? Wie reagieren wir, wenn wir etwas extrem Belastendes erlebt haben? Wie kommt es dazu, dass etwa 8% der Gesamtbevölkerung irgendwann im Laufe ihres Lebens eine Posttraumatische Belastungsstörung haben?

Diese Fragen und mehr beantworten Ehring und Ehlers in ihrem kleinen Ratgeber. Sie richten sich gezielt an Betroffene und erklären auf einfühlsame Weise, wie sich die seelischen Folgen eines Traumas äußern; zu welchen Reaktionen es kommen kann und warum manche von diesen Reaktionen nicht von alleine weggehen. Sie geben hilfreiche Tipps, verwenden viele gute Beispiele und berufen sich auf aktuelle Forschungsergebnisse.
Der Ratgeber ist in vier Kapitel unterteilt und gut strukturiert. Die ersten drei Kapitel beschäftigen sich damit zu erklären, (1) was eine Posttraumatische Belastungsstörung ist, (2) wie sie entsteht und warum sie nicht von alleine weggeht, und (3) was man dagegen tun kann. Das vierte Kapitel richtet sich direkt an Angehörige und gibt hilfreiche Tipps, wie man Freunde oder Familienmitglieder bestmöglich in einer solch schwierigen Zeit unterstützen kann. Auf den letzten Seiten verweisen die Autoren auf hilfreiche Einrichtungen, Informationsmöglichkeiten, Internetseiten und andere empfehlenswerte Bücher.

Besonders gut hat mir gefallen, dass die Beispiele von anderen Trauma-Überlebenden klar vom Fließtext abgegrenzt sind. So kann der Lesende entscheiden, ob er den Abschnitt überspringen möchte, wenn er Gefahr sieht, dass das Beispiel den eigenen „Erinnerungs-Schrank“ wieder aufreißen könnte. Außerdem gibt es immer wieder kurze Zusammenfassungen, die in Stichworten die wichtigsten Informationen zusammenfassen.
Ehring und Ehlers schaffen es, dem Leser immer wieder Mut zu machen und betonen, dass eine Posttraumatische Belastungsstörung gut behandelbar ist. Wie eine Behandlung aussehen kann, ob medikamentös oder psychotherapeutisch, beschreiben sie ausführlich im dritten Kapitel. Die Informationen über die verschiedenen Therapiemöglichkeiten sind sehr hilfreich, jedoch hätte ich mir gewünscht, dass die Autoren noch näher darauf eingehen, wo und wie man am besten einen geeigneten Therapeuten finden kann (dazu gibt es im hinteren Teil ein paar wenige Hinweise).

Alles in allem vermittelt dieser Ratgeber auf gerade mal 70 Seiten hilfreiche Informationen, praktische Tipps und fundiertes Wissen auf einfühlsame, leicht verständliche Art und Weise. Er bietet Betroffenen, sowie Angehörigen einen guten Überblick über Traumafolgen und mögliche nächste Schritte, ohne dabei zu vergessen, dass jeder Mensch und jedes Trauma verschieden sind. Nicht zuletzt erinnert er Betroffene und Angehörige immer wieder daran, dass es Hoffnung gibt und der „Erinnerungs-Schrank“ auch wieder aufgeräumt werden kann. Dabei darf man sich gerne helfen lassen.

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Hier das Amazonpartnerlink zum Ratgeber Trauma und Posttraumatische Belastungsstörung
Ehring, T., & Ehlers, A. (2018). Ratgeber Trauma und Posttraumatische Belastungsstörung: Informationen für Betroffene und Angehörige (Vol. 26). Hogrefe Verlag.

Leserfrage: Ambulante Traumatherapie oder Klinik mit Traumatherapie?

28.04.2014 Veröffentlicht von Leserfragen 1 Kommentare

Ich werde immer wieder gefragt, was im Fall einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) denn besser sei, eine ambulante Traumatherapie oder ein Klinikaufenthalt mit Traumatherapie.

Ganz grundsätzlich bin ich kein Fan von Klinikaufenthalten für PTBS-Betroffene.

Aber natürlich gibt es Umstände, die einen Klinikaufenthalt notwendig und auch sinnvoll machen, genauso wie es Gesundheitszustände von PTBS-Betroffenen gibt, in denen die Gabe von Psychopharmaka oder Schlafmitteln angesagt sind.

Aus meiner Erfahrung haben ganz viele PTBS-Betroffene deswegen Schwierigkeiten in ihrem Alltag zu Recht zu kommen, weil ihr limbisches System ständig „Fehlalarme“ auslöst. Diese Fehlalarme, die zu den belastenden Erinnerungs- und Gefühlsattacken führen, werden häufig durch Reize in der Lebensumgebung ausgelöst/getriggert, z.B. weil der „Tatort“ in der Nähe ist. Wenn Betroffene in eine Klinik gehen, dann sind sie den Auslösereizen/Triggern ihrer Erinnerungsattacken häufig nicht oder deutlich weniger ausgesetzt, allein weil sie sich in einer fremden Umgebung befinden. Die Symptome der PTBS verbessern sich fast von allein. Wenn man dann zurück in die gewohnte Umgebung kommt, dann habe ich schon oft gehört, dass die Beschwerden sich plötzlich wieder verschlechtern, was sehr frustrierend für Betroffene ist. Der Grund ist einfach, dass man den Auslösereizen zu Hause wieder mehr ausgesetzt ist. Und in der Umgebung der Klinik war es wegen der fehlenden Auslösereize nicht möglich, das Hirn darauf zu trainieren, geeignete von ungeeigneten Auslösereizen zu unterscheiden, um dadurch die Erfahrung dauerhaft zu „verarbeiten“.

Deswegen empfehle ich bei einer PTBS aufgrund eines einzelnen traumatischen Erlebnisses lieber eine ambulante Traumatherapie bei einem qualifizierten Therapeuten zu machen, weil dies schnell und zuverlässig zum Erfolg führt.

Klinikaufenthalte sind dann sinnvoll, wenn jemand über einen längeren Zeitraum Gewalt erlebt hat und neben den Erinnerungsattacken noch andere Fähigkeiten nicht lernen konnte, z.B. sich abzugrenzen, Beziehungen zu führen, sich selbst als wertvoll zu erleben oder zu wissen, welchen Einfluss man auf sein Leben hat und wo die tatsächlichen Grenzen des Einflusses sind, den eigenen Körper zu spüren oder eigene Entscheidungen zu treffen. Hier kann ein Klinikaufenthalt einen sicheren Rahmen bieten, in dem man diese grundlegenderen Probleme angehen kann. Menschen, die sehr viel Gewalt erlebt haben, können diese Fertigkeiten manchmal nur im Rahmen eines Klinikaufenthaltes erlernen.

Oder wenn die betroffene Person sich aktuell noch im Einzugsbereich des Täters befindet. Fortschritt ist bei PTBS Patienten oft mit einem Gefühl der Sicherheit und dem „wieder vertrauen können“ verbunden. Sollte der Täter also noch regelmäßig Zugang zu seinem Opfer haben, sollte ein Klinikaufenthalt in Erwägung gezogen werden. Natürlich ist es keine Dauerlösung sich vor dem Täter in der Klinik zu „verstecken“. Parallel zum Aufenthalt in der Klinik sollte dafür gesorgt werden, dass der Täter nicht weiter Kontakt zu der betroffenen Person aufnehmen kann.

Auch die vor allem nach extremer, oft organisierter Gewalt immer wieder auftretende Suizidalität kann ein guter Grund für die Sicherheit eines Klinikaufenthaltes sein.

Gleichzeitig ist es möglich, dass Tätergruppen Betroffene immer wieder mit Klinikeinweisungen und damit bedroht haben, dass ihnen niemand glaubt. Dann können Kliniken selbst zu Auslösereizen/Triggern werden und wären somit nicht hilfreich. Dann wäre es möglich, dass Betroffene den gesamten Klinikaufenthalt „weg“-dissoziiert, also innerlich nicht anwesend, sind und damit therapeutische Angebote wenig effektiv nutzen können.

Im Übrigen geht es bei der Behandlung der PTBS darum, etwas zu lernen. Das heißt als Betroffener muss man viel üben und durchhalten und Mut zeigen, sich mit den belastenden Erinnerungen auseinander zu setzen und auch und vor allem mit der dazugehörigen Stressreaktion und den belastenden Gefühlen. Dafür braucht jeder seine Zeit und einen geeigneten Begleiter. Der richtige Begleiter ist in meinen Augen wichtiger als die Lernumgebung, also die Frage nach Klinik oder Praxis.

Entscheiden Sie selbst, welcher Weg für Sie der passende ist.

Grundbedürfnisse, Teil 3: Sicherheit

11.11.2013 Veröffentlicht von Erklärungsmodelle 0 Kommentare

Der Kreislauf des Grundbedürfnisses Sicherheit lässt sich wie folgt wiedergeben:

Klicken Sie auf das Bild, um es zu vergrößern.

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Die Spannung entsteht darüber, dass Sie Sich am Leben bedroht fühlen.
Drohende sexuelle und körperliche Gewalt lassen diese Spannung wieder und wieder entstehen. Der beste Weg damit umzugehen ist, vor dem Angreifer zu flüchten. Wenn Sie von der Gefahr/dem Angreifer weit genug entfernt sind, können Sie Sich wieder sicher fühlen. Die Zwickmühle an dieser Stelle kann zum Beispiel sein, dass ein Kind dieser Gefahr kaum aus eigener Kraft entkommen kann. Es erlebt also immer wieder, dass es am Leben bedroht ist und nichts dagegen tun kann. Es lernt, hilflos zu sein. Ja erlernte Hilflosigkeit gibt es wirklich! Hierbei handelt es sich um ein erlerntes Denkmuster indem sich die Person stehts als hilflos ansieht. Einmal erlernt, wird die betroffene Person auch dann keine Hilfe suchen oder sich selbst helfen, wenn diese eigentlich möglich wäre (Link erlernte Hilflosigkeit). Alles, was ihm bleibt, ist die Hilflosigkeit zu ertragen. Das ist ein Weg in die Depression, immer wieder hilflos zu sein und keine Möglichkeit zu haben, etwas dagegen tun zu können. Das Gleiche gilt auch für Sie als erwachsene Person. Auch Ihnen kann es passieren, dass Sie eine gefährliche Situation nicht einfach verlassen können.

Ein weiteres Problem ist, dass Ihr Warnsystem immer wieder anschlägt (siehe PTBS 2 ff), wenn Sie häufig in Lebensgefahr waren. Für das in seiner Abhängigkeit gefangene Kind bedeutet das, es erlebt neben der Machtlosigkeit ständig, dass das Warnsystem anschlägt, wenn die nächste Gefahr droht und oft genug schlägt es auch an, wenn keine Gefahr ist. Wenn die Warnreaktion eine echte Gefahr anzeigt, erlebt das Kind „sehenden Auges“, dass das Warnsystem nichts nützt, weil es der Gefahr nicht entgehen kann. Ein weiterer Grund, depressiv zu werden, oder andere schwerwiegende Folgen zu entwickeln, zum Beispiel eine Posttraumtische Belastungsstörung (PTBS).

Wenn ein Kind im Außen nicht flüchten kann, dann flüchtet es im Innen, z.B. indem es sich vorstellt, in der Wand zu verschwinden oder sich in die Ritze am Bett zu zwängen, oder indem es beginnt, alle möglichen Dinge zu zählen, die sich gerade in seinem Blickfeld befinden. Eine weitere Möglichkeit der inneren Flucht ist, sich innerlich von der lebensbedrohlichen Erfahrung zu distanzieren, Teile der Erinnerung abzuspalten (zu dissoziieren) und so vielleicht sogar eine DIS, eine Dissoziative Identität (früher Multiple Persönlichkeit) zu entwicklen. Die innere Flucht kann in der Therapie in Form eines sicheren Ortes gezielt eingesetzt werden.

Die innere Flucht funktioniert auch in einer echten Bedrohungssituation. So schilderte mir eine Seminarteilnehmerin einmal, dass ihre Mutter ihr als Kind abends immer von einer Blumenwiese erzählt hatte mit Schmetterlingen und gutem Wetter: Ein sicherer Ort mit der fürsorglichen Mutter anwesend. Als erwachsene Frau musste sie einmal zehn Minuten in einer Höhle zurückbleiben, ohne Licht, bis ihre Kollegen sie wieder abholten. Haben Sie einmal versucht, 10 Minuten in vollkommener Dunkelheit auszuharren? Ihr Gehirn wird sehr schnell anfangen, Ihnen Wahrnehmungen vorzugaukeln und Sie werden Angst, wenn nicht Panik bekommen. Deswegen ist Dunkelhaft als Art der Sinnesdeprivation eine Foltermethode. Was diese Frau jedoch tat war, sich hinzusetzen und sich auf ihre Wiese aus der Kindheit zu denken. Sie sah die Schmetterlinge, hörte das Brummen der Bienen, spürte die laue Brise und hörte die Stimme ihrer Mutter. So konnte sie sich weiter sicher fühlen bis ihre Kollegen sie wieder abholten. Die innere Flucht, das Sich-Wegdenken aus der bedrohlichen Situation an einen inneren sicheren Ort kann tatsächlich eine gute Möglichkeit sein, die eigene Hilflosigkeit auf ein Minimum zu beschränken, wenn man im Außen einer Situation nicht entgehen kann. Deswegen kann ich nur jedem empfehlen, sich einen inneren, sicheren Ort zuzulegen. Hier steht, wie es geht.

Eine andere Möglichkeit, mit Gefahren umzugehen, ist den Angreifer abzuwehren oder zu vernichten. Wenn es den Angreifer nicht mehr gibt, oder der Angreifer wegläuft, weil er Sie als stärker akzeptiert, dann kann auch wieder Ent-Spannung eintreten. Dann werden Sie Sich wieder sicher fühlen. Bis zur nächsten Bedrohung.

Wie können Sie nun dauerhaft für Ihre Sicherheit sorgen?

Es wird immer Situationen geben, in denen Sie nicht für Ihre Sicherheit sorgen können. Dazu spielen zu viele Faktoren eine Rolle dabei, ob Sie in Gefahr geraten oder nicht.

Das Risiko für lebensgefährliche Gefahren lässt sich jedoch klein halten. Vor allem, indem Sie auf Ihr Bauchgefühl hören, Ihre Intuition, Ihr Gefahrenradar. Wenn Ihr Bauchgefühl Ihnen sagt, eine Situation zu verlassen, dann folgen Sie diesem Gefühl! In all den Jahren meiner Tätigkeit habe ich nur eine Geschichte gehört, in der es dieses Gefühl vorher nicht gab. In allen anderen Geschichten hatte es die Warnung gegeben und die Person hat dieses Gefühl ignoriert.

Beschäftigen Sie Sich einmal mit dem Thema Sicherheit und tun nicht nur so, als könne einem nichts passieren. Damit meine ich nicht, dass Sie in ständiger Angst leben sollen, es könnte etwas passieren. Es ist gut und gesund zu glauben, dass wir die Welt unter Kontrolle haben und dass uns schon nichts passiert. Beschäftigen Sie Sich trotzdem einmal mit den wichtigsten, für Sie gefährlichen Situationen. Machen Sie einen Plan wie Sie sich verhalten wollen und spielen Sie diesen Plan dann im Kopf ab und zu durch (Mentales Training), damit Sie ihn parat haben.

Dazu gehören so einfach Dinge wie, Abstand von Menschen zu halten, die Sie unangenehm finden. Menschen, die rumschreien, aus dem Weg zu gehen oder ihnen zumindest nichts entgegen zu setzen, sondern sie ausschreien zu lassen.
Oder auf der Autobahn bei einer Baustelle lieber die rechte Spur zu nehmen, weil die meisten Unfälle im Übergang auf die linke, schnellere Spur passieren. Halten Sie Abstand, damit Sie und der Ihnen folgende Verkehr Zeit haben zu reagieren (Schrecksekunde). Sie können Sich überlegen, welche Wege Sie nehmen, wenn Sie in der Dunkelheit unterwegs sind und entscheiden, lieber einmal ein Taxi zu nehmen oder einen Umweg zu laufen, auf dem Sie Sich sicherer fühlen. Es kann auch hilfreich sein, einen Selbstschutzkurs zu besuchen oder eine Selbstverteidigungstechnik zu trainieren. Oder sich in Fragen Sicherheit von der Polizei beraten zu lassen (Einbruch).

An dieser Stelle ein Wort in eigener Sache. Zusammen mit einem Kollegen habe ich ein Buch für Mitarbeiter von Behörden geschrieben, in denen wir solche Pläne für 26 stressige und gefährliche Situationen zusammengestellt haben. Den Link finden Sie wie immer unten.

Also denken Sie darüber nach, welche Situationen Sie als gefährlich erleben, die Ihnen Angst machen und dann suchen Sie Sich die Informationen oder den Fachmann/Fachfrau, die Ihnen helfen können, einen guten Plan für Ihre Sicherheit zu entwickeln. Anschließend stellen Sie Sich genau vor, wie Sie reagieren wollen (Mentales Training). So trainieren Sie Ihren neuen Plan.

Weiter bei Grundbedürfnisse 4.

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