„Überwundene Angst bringt Freiheit und Verantwortung“ – Stefanie Rösch, 2013

Posts zum Tag "Vermeidungsverhalten"

Psychologie und Film: Batman Begins, 1 – Die Angst der Kriminellen

01.02.2014 Veröffentlicht von Psychologie und Film 0 Kommentare

Die Batman-Filme von Christopher Nolan

Die Batman-Filme von Christopher Nolan erzählen die Geschichte eines Mannes, der versucht sein Kindheitstrauma zu überwinden (Batman Begins), der erfolglos seinen Platz im Leben sucht (The Dark Knight) und sich schließlich von seiner Vergangenheit befreit und sich selbst findet (The Dark Knight Rises).

Batman Begins, 1 – Die Angst der Kriminellen

Bruce Wayne, Sohn eines der reichsten Männer von Gotham City, stürzt als Kind in einen Brunnen und wird daraufhin von Fledermäusen attackiert. Sein Vater, ein Arzt, erklärt ihm, dass die Fledermäuse ihn angegriffen hätten, weil sie Angst vor ihm gehabt haben. Bruce will wissen, ob auch die gefährlichen Tiere Angst hätten. „Die ganz besonders“, bekommt er zur Antwort. Sein Vater gibt ihm noch eine zweite Lebensweisheit mit auf den Weg: „Warum fallen wir, Bruce? – Damit wir wieder aufstehen können.“

Hier der Rest des Textes: PF_BatmanBegins_Inhalt

Bruce bekommt zwei wichtige Botschaften: Kriminelle haben grundsätzlich Angst und Fehlschläge sind dazu da, um daraus zu lernen und daran zu wachsen.

Eine der wichtigsten Botschaften, die man aus diesem Film mitnehmen kann, ist: Kriminelle haben immer Angst, weil sie nicht erwischt und bestraft werden wollen. Viele Opfer sind sich dessen nicht bewusst, dass ihre Täter/ihre Angreifer mindestens genauso viel Angst vor ihren Opfern haben wie ihre Opfer vor noch mehr Gewalt. Was könnten Täter tun, wenn Opfer nicht schweigen würden? Warum geben sich so viele Täter so viel Mühe, ihre Opfer zum Schweigen anzuhalten? Weil sie wissen, dass wenn das Schweigen gebrochen wird, sie von der Gesellschaft für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden. Davor haben sie Angst.

Die zweite Botschaft gefällt mir noch viel besser. Wir fallen, damit wir wieder aufstehen. Wenn etwas Schlimmes passiert, fragen wir uns so oft, warum uns das passiert ist. Hier ist die Antwort: Damit wir wieder aufstehen. Kein Blick zurück. Bruce´ Vater verschwendet keinen Augenblick damit, auf etwas zu schauen, was er nicht ändern kann. Stattdessen lehrt er seinen Sohn, nach vorne zu schauen und weiterzumachen.

Es kommt darauf an, wo wir den Anfang der Ursachen setzen. Wir können sagen, wir sind gefallen, weil wir gestolpert sind. Wir können aber auch sagen, wir sind gefallen, weil wir etwas lernen sollen. Wir entscheiden, wo wir Ursache und Wirkung sehen.

Wenn man auf sein Leben schaut, kann man sagen, nach jeder guten Phase folgt etwas Schlechtes. Oder wir können sagen: Jede schwierige Phase wird gefolgt von einer guten. Was macht das bessere Gefühl? Wie denken Sie?

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Link zum Film auf IMDB.com, der meist englischsprachigen größten Filmdatenbank.
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Von Christopher Nolan und David S. Goyer auf IMDB.com

Der Tod der Leidenschaft

28.12.2013 Veröffentlicht von Lesestoff 1 Kommentare

Manch ein vermeintlich reifer Mensch gibt seinen Ratschlag als „Erfahrung“ aus, um sich nicht dem stellen zu müssen, was in Wahrheit dahinter steckt: Resignation. Man muss sich vor solcher Art erfahrener Menschen schützen. Sie vergiften jede Hoffnung. Nichts hindert den Weg eines Menschen mehr als die Weigerung, liebgewonnene Enttäuschungen loszulassen. (Der Klang, S. 17)

Mir sind diese Menschen auch schon begegnet. Sei es, dass sie sich hinter einem Satz wie „Komm Du in mein Alter, ..“, „Das klappt sowieso nicht, weil …“, „Das ist so, ….“ oder „Ganz ruhig, …“ verstecken oder auf andere Weise ihre persönlichen Verletzungen und ihr Vermeidungsverhalten zum unveränderlichen Maßstab aller Dinge machen.

Für uns als Betroffene dieser Sätze – sei es als Mitarbeiter, als Kind, als Partner, als Kollege – stellen diese Aussagen einen Angriff auf unsere Hoffnung dar. Wenn es für alle so schlimm käme wie es für diese Menschen kam, dann wäre die Welt verloren, dann müssten wir alle genauso resigniert sein, genauso aufgeben wie eben jene, denen es nicht gelingt, die eigene Verletzung als das zu sehen, was sie ist: Eine ganz persönliche, oft sehr einzigartige manchmal sogar einzelne schlechte Erfahrung. Derart verletzte Menschen geben dieser persönlichen, einzigartigen Erfahrung mit einem einzigartigen und oft einzelnen Täter die Macht , ihr ganzes Leben zu beherrschen.

Die Hoffnungslosigkeit und Resignation solcher Menschen bewirkt, dass wir uns von unseren Träumen abhalten lassen. Weil ein anderer seine Träume nicht erfüllen konnte! Wie unüberlegt von uns!!! Dabei war es seine oder ihre Entscheidung, der eigenen Leidenschaft nicht nachzugehen, nicht mehr darum zu kämpfen und gegebenenfalls auch einen Preis dafür zu bezahlen.

Lassen Sie sich nicht aufhalten! Suchen Sie Ihre Leidenschaft und dann seien Sie mutig, diese Leidenschaft, Ihren Traum zu verfolgen. Lassen wir uns nicht länger von der Resignation und Hoffnungslosigkeit anderer anstecken!

Wir können uns von diesen Menschen fernhalten. Das ist ein Anfang. Halten wir uns äußerlich und innerlich fern von hoffnungslosen Menschen. Solange bis wir selbst wieder genug Hoffnung haben, für unsere Leidenschaften und unsere Freiheit zu kämpfen.

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Schleske, Martin (2013). Der Klang – vom unerhörten Sinn des Lebens. Kösel.
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Mutige Menschen wie Sie

08.12.2013 Veröffentlicht von Lesestoff 0 Kommentare

Wussten Sie, dass Sie ein mutiger Mensch sind?

Wieso ich das weiß? Weil Sie hier sind. Sie lesen diesen Text und andere Texte in diesem Blog und Sie sind auf der Suche nach Erkenntnis und Veränderung.

Es braucht Mut, eine Veränderung wirklich anzugehen. Einen Weg zu suchen, wie wir dafür sorgen können, dass es uns besser als jetzt geht.

Sie suchen Veränderung. Sie wollen etwas ändern in Ihrem Leben oder an Sich. Dafür braucht es eine Menge Mut. Es wäre so viel einfacher, alles so zu lassen wie es ist. Aber Sie wollen es ändern! Es ist einfacher, sich zu drücken.

Sie sind mutig! Sie werden es weiter versuchen. Sie werden so lange versuchen, einen guten Weg für Sich zu finden, bis Sie ihn gefunden haben und gehen können.

Gehen Sie weiter! Solange Sie weiter gehen, werden Sie es schaffen. Sie werden Ihren ganz persönlichen Weg der Veränderung finden.

Ich wünsche Ihnen für die kommenden Tage und Wochen all den Mut, den es dazu braucht.

(c) Stefanie Rösch(c) Stefanie Rösch

PTBS, Teil 12: Belastende Erinnerungen in die richtige Form bringen, Teil 2

19.10.2013 Veröffentlicht von Strategien 0 Kommentare

Gestern haben Sie alles aufgeschrieben, woran Sie Sich noch erinnern konnten, so wie es Ihnen gerade eingefallen ist. Heute werden Sie Ihre Erinnerung ordnen.

Erinnerungen ordnen

  1. Schreiben Sie ihre Geschichte noch einmal auf, aber diesmal halten Sie Sich genau an die zeitliche Reihenfolge, in der die Handlungen passiert sind, die Ihnen widerfahren sind. Sortieren Sie die Tatsachen entlang der Zeit, die verging. Erst wenn Sie diesen Teil so gut Sie es heute können fertig haben, gehen Sie weiter zu Punkt 2.
  2. Jetzt überlegen Sie genau, wann Sie bemerkt haben, dass Sie in Gefahr sind. Also wann die belastende Situation begann. Wann genau im Ablauf Ihrer Erinnerung war das? Woran haben Sie gemerkt, dass „es“ jetzt losgeht? War es ein Gedanke? Ein Gefühl? Eine Körperempfindung? Etwas, das jemand getan hat? Etwas in Ihrer Umgebung?
  3. Und so wie es angefangen hat, war „es“ auch irgendwann vorbei. Bei wiederkehrenden Belastungs- und Gefahrensituationen meine ich den Moment, in dem Sie wussten, dass es „für jetzt“ vorbei ist. Woran haben Sie gemerkt, dass Sie jetzt wieder sicher sind? Oder vorerst sicher sind (bei wiederkehrenden Situationen)? War es etwas in Ihrer Umgebung? Ein Gedanke? Ein Gefühl? Eine Veränderung in der Situation? Welches Signal haben Sie bekommen, so dass Sie wussten, jetzt ist es vorbei und ich bin erst mal wieder sicher? Wenn Sie Anfang und Ende Ihrer Belastungssituation kennen, können Sie zum nächsten Punkt gehen.
  4. Schreiben Sie über den Schlimmsten Moment. Was war der schlimmste Moment? Warum war genau dieser Moment der schlimmste? Welche Gedanken hatten Sie? Welche Gefühle waren da? Geben Sie diesen Gefühlen oder diesem einen Gefühl einen Namen, z.B. Atemlose Angst (weil Sie keine Luft mehr bekommen haben und Angst hatten zu sterben) oder brennende Hilflosigkeit (weil Sie sich nicht bewegen konnten, aber Ihre Beine brannten wie Feuer). Sprechen Sie diese Gefühlswörter ruhig auch einmal laut aus. So haben Sie Sich gefühlt!
  5. Wenn Sie den schlimmsten Moment benannt haben, überlegen Sie, ob es einen zweitschlimmsten Moment gab. Wann war der zweitschlimmste Moment? Warum war es so belastend? Welche Gedanken dachten Sie? Welche Gefühle empfanden Sie? Geben Sie den Gefühlen Namen.
  6. Gibt es noch andere, besonders belastende Momente in Ihrer Erinnerung? Schreiben Sie auf, wann diese Momente waren, was Sie dachten und fühlten und geben Sie den Gefühlen eindeutige Namen. Die Namen sind wichtig, damit Sie das Gefühl im Alltag wiedererkennen können, wenn Ihr Hirn die Warnreaktion ablaufen lässt, obwohl gerade keine Gefahr ist (PTBS 2 und PTBS 5).

Jetzt hat Ihre Erinnerung die richtige Form. Bravo!

Genug getan für heute! Das war schwere Arbeit! Vor allem, wenn die Erinnerung eine starke Überlebens-/Stressreaktion auslöst (PTBS 5). Sorgen Sie für Sich! Tun Sie Sich etwas Gutes! Wenden Sie Ihre Stressbewältigungsstrategien an (PTBS 3, 4, 5, 6 und 7)!

Weiter mit PTBS 13.

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Im Download finden Sie eine Anleitung für das Ausdrucksschreiben inspiriert von einem Text (Writing & Health) von Professor James W. Pennebaker.           

Pennebaker_SchreibenGesundheit

PTBS, Teil 10: Vermeidungsverhalten bekämpfen

14.10.2013 Veröffentlicht von Strategien 1 Kommentare

Eine PTBS zu überwinden, bedeutet so wie bei allen psychischen Störungen, einen Krieg um die eigene Gesundheit zu schlagen. Unser Mensch-Sein und unsere Ängste werden versuchen, uns daran zu hindern, gesund zu werden und zu tun, was dazu notwendig ist. Besonders die Angst vor der Erinnerung, die Angst vor den negativen Gefühlen sind große Hürden auf dem Weg zur Besserung, wenn Sie mit den Folgen belastender Lebenserfahrungen kämpfen. Was Sie dagegen tun können?

Entscheiden Sie! Entscheiden Sie, Sich der Erinnerung bewusst auszusetzen. Für eine bestimmte Zeit und dann wieder im Hier und Jetzt Ihrem Alltag nachzugehen. Viele Menschen gehen diesen Weg in Form einer Therapie: Sich dem Unangenehmen aussetzen in der Therapiesitzung und im Alltag so gut es geht in der Gegenwart leben.

Natürlich können Sie diese Zeiten auch in Ihrem Alltag ohne Therapie festlegen. Wichtig ist, Zeiten festzulegen. Das heißt, sich nicht ununterbrochen mit dem zu beschäftigen, was Ihnen passiert ist, sondern z.B. 20 Minuten darüber nachdenken und dann wieder Gegenwart leben, Alltag so gut es geht.

Es ist notwendig, über eine belastende Erfahrung nachzudenken und ihr einen Platz in unserem Leben zuzuweisen. Sie werden die Erfahrung dahingehend bewerten, wie sie Ihr Leben verändert hat und verändern wird. Welchen Einfluss hat die Erfahrung auf Ihr Leben? Auf Ihre Beziehung zu sich selbst? Wie werden Sie in Zukunft über Sich denken? Wie werden Sie in Zukunft anderen Menschen begegnen? Wollen Sie an Ihrem Verhalten etwas ändern? Was wollen Sie auf keinen Fall ändern?

Klicken Sie auf das Bild, um es zu vergrößern oder herunterzuladen.

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Wenn Sie die Kraft haben wollen, Sich Ihrer Erinnerung im Alltag so oft auszusetzen, bis Sie sie verarbeitet haben, dann ist es gut, sich immer wieder daran zu erinnern, für wen und was Sie Ihren Heilungsprozess auf Sich nehmen. Wer ist es wert, dass Sie die Schlachten schlagen? Sie, und Sie zuerst! Dann vielleicht Ihre Familie. Dann noch Ihre Freunde. Und dann? Vielleicht gibt es noch weitere gute Gründe, warum Sie durchhalten wollen. Machen Sie sich eine Liste und hängen Sie die auf! Oder nutzen Sie die Vorlage für den hier gezeigten Zettel (Vorlage am Ende des Textes als Download). Damit Sie Sich selbst daran erinnern, warum Sie kämpfen.

Am besten kämpft es sich, wenn Sie wissen, was Sie schon können, was Ihnen als Unterstützung zur Verfügung steht, was Ihre Stärken sind. Noch eine lange, lange Liste mit all den Dingen, die Sie können, oder Postkarten mit Sprüchen oder ein selbst gestaltetes Fotobuch mit guten Erinnerungen und Texten, die Ihnen Mut machen. Ermutigen Sie Sich selbst und lassen Sie Sich immer wieder ermutigen! Hier sind Angehörige und Freunde gefragt! Sagen Sie Sich immer wieder, dass Sie es schaffen werden.

Wenn es einmal besonders schwierige Tage gibt, dann hat sich für mich und meine Klienten auch der Satz „Morgen ist ein neuer Tag“ bewährt. Ganz besonders, wenn der heutige Tag ein …Tag war. Wir können jeden Tag wieder neu beginnen.

Und wenn es ums Durchhalten geht, wenn Sie einmal keine Perspektive haben, dann halten Sie durch für eine Stunde, oder einen Vormittag und dann erst den Nachmittag. Teilen Sie Sich die Zeiten, die Sie aushalten und durchhalten können so ein, dass Sie es schaffen.

Aus dem Zustand der eigenen Stärken heraus, lässt sich leichter der Mut fassen, es schon zu schaffen.

Also machen Sie eine lange Liste mit Dingen, die Sie können! Ich habe Ihnen hier eine Liste zur Inspiration als pdf-Datei zum Herunterladen bereit gestellt. Sie können schon sehr viel, vielleicht ist Ihnen das nicht bewusst, dann kann Ihnen diese Übung dabei helfen. Viel Spaß damit!

Weiter mit PTBS 11.

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