„Überwundene Angst bringt Freiheit und Verantwortung“ – Stefanie Rösch, 2013

Der Tod der Leidenschaft

28.12.2013 Veröffentlicht von Lesestoff 1 Kommentare

Manch ein vermeintlich reifer Mensch gibt seinen Ratschlag als „Erfahrung“ aus, um sich nicht dem stellen zu müssen, was in Wahrheit dahinter steckt: Resignation. Man muss sich vor solcher Art erfahrener Menschen schützen. Sie vergiften jede Hoffnung. Nichts hindert den Weg eines Menschen mehr als die Weigerung, liebgewonnene Enttäuschungen loszulassen. (Der Klang, S. 17)

Mir sind diese Menschen auch schon begegnet. Sei es, dass sie sich hinter einem Satz wie „Komm Du in mein Alter, ..“, „Das klappt sowieso nicht, weil …“, „Das ist so, ….“ oder „Ganz ruhig, …“ verstecken oder auf andere Weise ihre persönlichen Verletzungen und ihr Vermeidungsverhalten zum unveränderlichen Maßstab aller Dinge machen.

Für uns als Betroffene dieser Sätze – sei es als Mitarbeiter, als Kind, als Partner, als Kollege – stellen diese Aussagen einen Angriff auf unsere Hoffnung dar. Wenn es für alle so schlimm käme wie es für diese Menschen kam, dann wäre die Welt verloren, dann müssten wir alle genauso resigniert sein, genauso aufgeben wie eben jene, denen es nicht gelingt, die eigene Verletzung als das zu sehen, was sie ist: Eine ganz persönliche, oft sehr einzigartige manchmal sogar einzelne schlechte Erfahrung. Derart verletzte Menschen geben dieser persönlichen, einzigartigen Erfahrung mit einem einzigartigen und oft einzelnen Täter die Macht , ihr ganzes Leben zu beherrschen.

Die Hoffnungslosigkeit und Resignation solcher Menschen bewirkt, dass wir uns von unseren Träumen abhalten lassen. Weil ein anderer seine Träume nicht erfüllen konnte! Wie unüberlegt von uns!!! Dabei war es seine oder ihre Entscheidung, der eigenen Leidenschaft nicht nachzugehen, nicht mehr darum zu kämpfen und gegebenenfalls auch einen Preis dafür zu bezahlen.

Lassen Sie sich nicht aufhalten! Suchen Sie Ihre Leidenschaft und dann seien Sie mutig, diese Leidenschaft, Ihren Traum zu verfolgen. Lassen wir uns nicht länger von der Resignation und Hoffnungslosigkeit anderer anstecken!

Wir können uns von diesen Menschen fernhalten. Das ist ein Anfang. Halten wir uns äußerlich und innerlich fern von hoffnungslosen Menschen. Solange bis wir selbst wieder genug Hoffnung haben, für unsere Leidenschaften und unsere Freiheit zu kämpfen.

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Schleske, Martin (2013). Der Klang – vom unerhörten Sinn des Lebens. Kösel.
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1 Kommentare

  1. Martha R. sagt:

    Liebe Frau Rösch!
    Bisher rief die Aussage des Wortes Leidenschaft ein sehr zwiespältiges Gefühl in mir wach: es schafft Leiden – jedoch auch ein in die Tiefe gehendes, sich verstärkendes Gefühl. Sich dem letzteren zu stellen, auszuhalten, erfordert Mut, Selbstvertrauen, standhalten-können.
    In manchen Lebensphasen ist dies eingeschränkt vorhanden.
    Weil bisherige Er-Fahrungen, Er-wartungen nicht passend gewesen sind.
    Ein Vermeidungsverhalten scheint die Scheinlösung zu sein.
    Die Resignation schleicht sich ein. Die Lösungen sind versteckt.
    Sich aus diesen Verstrickungen zu lösen, ist für mich oft nur in kleinen Schritten möglich. So freue ich mich auf die kleinen Lösungsschritte und Ihre weiteren Seiten.
    Grüße Mt.

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