„Überwundene Angst bringt Freiheit und Verantwortung“ – Stefanie Rösch, 2013

Posts zum Tag "Schönheitssinn"

Noch mehr Sinn: Schönheitssinn

09.09.2015 Veröffentlicht von Lesestoff 0 Kommentare

Finden Sie es nicht auch erstaunlich, dass jeder Mensch einen Sinn dafür hat, zu erkennen, dass etwas schön ist? Wir alle haben einen Sinn für Ästhetik. Wir sind aufgrund unserer Lebensumstände nicht immer in der Lage, Schönheit wahrzunehmen oder uns mit Schönheit zu beschäftigen, aber wir können sie erkennen, wenn wir uns die Zeit dafür nehmen. Ich glaube nicht, dass es jemanden gibt, der angesichts von Bergmassiven nicht ein Gefühle von Staunen empfindet, oder angesichts eines Wales, der aus den Tiefen des Ozeans hervorschießt. Wer kann nicht vor einem Feld Sonnenblumen oder vor einer Landschaft mit Seen, Feldern und alten Gemäuern sprachlos stehenbleiben und den Anblick geradezu trinken, aufsaugen in sein Innerstes, seine Seele. Wir nennen es gerne: Die Seele tankt auf. Es tut uns gut, Schönheit zu sehen, Schönheit zu spüren. Ob es ein leckeres Essen ist, ein ansprechendes Parfum, der perfekte Anblick einer Lieblingsblume oder auch die anmutigen Bewegungen einer Raubkatze oder einer Tänzerin, wir spüren das Besondere, das Schöne daran und Schönheit berührt uns.

Wie alles im Leben ist auch unser Schönheitssinn etwas, dass durch unsere Erfahrungen geprägt und verzerrt wird.

Neulich machte mich ein Freund auf folgendes, absolut sehenswertes und überdenkenswertes Video aufmerksam:

Ich sehe was, was Du nicht siehst und das ist schön:

Neben dem, dass wir Schönheit um uns herumerkennen in Landschaft, Tieren und Menschen, stellt sich die Frage, ob wir uns selbst schön finden können.

Meine Vermutung ist, dass vor allem viele Frauen wie in den Videos deutlich wird, nicht mit der Vorstellung groß werden, sie wären schön. Weder äußerlich und oft noch viel weniger innerlich. Unsere äußere Schönheit hängt so sehr an den sogenannten Schönheitsidealen, die uns von Kunst und heute Werbung und Marketing um die Augen gehauen werden. Ziel dieser Ideale ist es, uns das Gefühl von Minderwertigkeit zu geben, damit wir das entsprechende Produkt kaufen, weil wir ebenso begehrenswert und schön sein wollen, wie die Personen in den Werbeauftritten. Ist das so? Prüfen Sie den Gedanken für sich mit ihrem Wahrheitssinn.

Wie kann also eine Frau mit ein paar Kilos zu viel sich schön finden, wenn Models eher eine magersüchtige Grundfigur haben? Wie können Frauen sich schön finden, wenn ihre äußerliche Erscheinung, vor allem, wenn sie hübsch sind – und alle jungen Mädchen sind auf ihre Art hübsch – oft genug Anlass dafür ist, Opfer von männlicher Gewalt zu werden. Man muss sich nur mal vorstellen, dass 58% der deutschen Frauen sexuelle Belästigung kennen. Jede zweite. Und das ist „nur“ sexuelle Belästigung. Von den schlimmeren Formen männlicher Gewalt gegen Frauen, wollen wir an der Stelle gar nicht reden. Wen es interessiert, kann das hier downloaden und nachlesen. Wie können Frauen da selbstbewusst mit ihrer Körperlichkeit umgehen oder sich gar schön finden?

Und was ist mit unserer inneren Schönheit? Liegt nicht gerade in der Einzigartigkeit eines jeden Menschen seine unbeschreibliche Schönheit? Als Psychologin bin ich immer wieder davon fasziniert und freue mich gerade an dieser inneren Schönheit. Je freier Menschen werden, desto mehr beginnen sie zu leuchten, desto schöner werden sie. Das ist so wie ein Tänzer, der hart daran arbeitet jede Bewegung bewusst zu vollziehen, bis sie perfekt abläuft, um dann so lange zu trainieren, bis die Bewegung ohne Bewusstsein ablaufen kann und dadurch wieder anmutig wird.

Im Grunde ist es mit der Psychologie von Menschen genauso. Wenn man gifitge Gedanken bearbeitet ist es roh, anstrengend, blutig, es schmerzt, es hat etwas davon, einen Garten umzuwühlen, um das ganze Unkraut zu entfernen und den Müll zu entsorgen, der dabei zu Tage tritt. Aber je mehr man übt, desto leichter geht es und wenn man es geschafft hat, sich selbst davon zu überzeugen, dass man liebenswert oder eben auch schön ist, dann kann der Garten anfangen zu blühen und Schönheit hervorbringen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es ein englischer Garten oder eine verwilderte Blumenwiese ist oder ein Schrebergarten mit einem Gewächshaus. Alles ist schön.

Sie sind auch schön! Wussten Sie das schon? Und glauben Sie es?

DSC_0073(c) 2015, Anke Rösch

Noch mehr Sinn: Eine Übersicht

13.03.2015 Veröffentlicht von Lesestoff 0 Kommentare

Die Beschäftigung mit dem Möglichkeitssinn, hat mich dazu eingeladen, andere Sinn-Wörter zu suchen. Das führte zu spannenden Erkenntnissen, die ich in den folgenden Wochen mit Ihnen teilen möchte.

Hier erst einmal das Ergebnis im Überblick.

Ich fand Wörter, die für mich mit der Bedeutung von etwas zu tun haben: Der Doppelsinn, der Nebensinn, der Unsinn, der Wortsinn und auch der Sinn des Lebens. Im Grunde auch das Wort Uhrzeigersinn, das als Bedeutung eine Richtung angibt.

Dann gab es Worte, die mit unserer Wahrnehmung der Welt zu tun haben und eine entscheidende Rolle für unser tägliches Überleben spielen: Da sind der Bewegungssinn, der Gefühlssinn, der Gehörsinn, der Geruchssinn, der Geschmackssinn, der Gesichtssinn = Sehsinn, der Gleichgewichtssinn, der Richtungssinn und der Spürsinn = Tastsinn. All diese Begriffe haben mit Vorgängen zu tun, die uns helfen, Wahrnehmungen und Erfahrungen zu teilen. Es gibt viele Konventionen, wie diese Wahrnehmungen zu verstehen sind, welche Bedeutung sie haben. Scharf ist scharf, Rauch riecht nach Rauch, Fisch nach Fisch, Trauer ist Trauer, Wut ist Wut, laut ist laut und gestreckt ist gestreckt. Auch wenn es einen Spielraum gibt, so haben wir uns auf viele Bedeutungen geeinigt, was uns erlaubt, über unsere Wahrnehmungen zu reden und zu verständigen. Außerdem haben wir Körperzellen, sogenannte Rezeptoren, die uns bei der Verarbeitung dieser Informationen helfen. Diese Zellen wandeln Reize, zum Beispiel Lichtwellen oder Druck, im Körper in elektrische Impulse um, die für unser Gehirn „lesbar“ werden. Lesbar bedeutet, wir können den Reizen eine Bedeutung zuschreiben, wie eben scharf, sauer, hell, dunkel, westlich, östlich, kalt, warm, rauchig, schmerzend, leicht, wütend, traurig, fröhlich.

Die dritte Gruppe von Sinn-Worten hat damit zu tun, was uns in unserer Umgebung besonders macht, einzigartig und was wir benötigen, um gesund zu sein oder zu bleiben: Da sind der Familiensinn, der Feinsinn = der 6. Sinn (?), der Freiheitssinn, der Frohsinn, der Gemeinschaftssinn, der Gerechtigkeitssinn, der Realitätssinn = Wirklichkeitssinn, der Scharfsinn, der Schönheitssinn, der Tiefsinn und der Wahrheitssinn. Für diese „Sinne“ haben wir keine spezialisierten Zellen in unserem Körper und doch können wir darüber reden, obwohl das bei diesen Begriffen schon deutlich schwieriger wird. Für mich haben sie jedoch gemeinsam, dass es Begriffe sind, die mit unserer psychischen Gesundheit und unserer persönlichen Freiheit zu tun haben.

Die letzte Wortgruppe besteht für mich aus den Begriffen, die damit zu tun haben, dass es uns nicht gut geht. Dazu gehören für mich der Blödsinn, der Eigensinn, der Größenwahnsinn, der Irrsinn, der Leichtsinn, der Schwachsinn, der Starrsinn, der Stumpfsinn, der Trübsinn und der Wahnsinn. Für mich haben diese Begriffe gemeinsam, dass sie entweder einen Zustand von Krankheit beschreiben oder ein Verhalten, das kurz- oder langfristig krank macht, oder dazu führt, dass es uns nicht gut geht. Wenn wir gesund sein wollen, sollten wir all das meiden. Vermeidungsverhalten wäre hier angebracht, das Mittel der Wahl.

Soviel allgemein zu diesem sinn-vollen Thema. Weitere Texte werden sich wohl mit dem einen oder anderen Begriff vor allem aus Gruppe 3 beschäftigen. Anfangen werde ich mit dem Realitäts- gleich Wirklichkeitssinn. Und dann mal schauen, was noch kommt.

Über Anmerkungen, Ergänzungen und Kommentare werde ich mich sehr freuen.

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