„Überwundene Angst bringt Freiheit und Verantwortung“ – Stefanie Rösch, 2013

Posts zum Tag "Notabschaltung"

Leserfrage: Wie kann ich meine Ängste bewältigen?

28.04.2021 Veröffentlicht von Leserfragen 0 Kommentare

Ich bin 20 Jahre alt und leide seit Jahren unter den Folgen von jahrelangem Mobbing und emotionalem Missbrauch durch meinen Vater.
Therapie habe ich schon viele Stunden gemacht und war einmal teilstationär in einer Klinik, dennoch stieß ich immer wieder auf Rücksichtslosigkeit und Unverständnis.
Vor Jahren zeigte ich schon die ersten Anzeichen, die für eine PTBS typisch sind (Flashbacks, Albträume, Dissoziation etc.) dennoch wird das bis heute ignoriert.
Mit den Jahren verschlimmerte sich alles immer mehr und ich habe das Gefühl, die Kontrolle über mein Leben zu verlieren.
Ich möchte gerne weiterhin Ausbildung machen und mich sozial einbringen doch ich werde von den Ängsten verfolgt und bin nur noch zu Hause.
Dazu kommt noch dass ich zutiefst depressiv und unter schlimmen Panikattacken leide. Wie kann ich nur diese Ängste bewältigen?

Trauma-Informations-Zentrum

Liebe Leserin,

was ich höre ist, dass Sie viele Jahre wiederholt Situationen erlebt haben, die Sie als sehr verletzend erlebt haben. Sie haben versucht, mit diesen Situationen umzugehen, so wie es unter den Umständen möglich war. Aus diesen Bewältigungsversuchen heraus sind die Beschwerden entstanden, die Ihnen jetzt das Leben schwer machen.

Sie haben an verschiedenen Stellen Hilfe gesucht, fühlen sich aber von diesen Stellen nicht ernst genommen. Wie es dazu kam, weiß ich nicht.

Insofern kann ich Ihre Frage nur ganz allgemein beantworten.

Was passiert, wenn man wiederholt bedrohliche Situationen erlebt?

Foto von Craig Adderley von Pexels

Angst ist ein Gefühl, dass wir bekommen, wenn wir in einer gefährlichen Situation nicht mehr handeln können. Die Angst sagt uns: Nichts wie weg hier.

Wenn wir in dieser Situation gefangen sind und die Bedrohung immer schlimmer wird, kann es zur Notabschaltung kommen. Wenn das passiert, ist es möglich, dass daraus typische Traumareaktionen entstehen, die man als PTBS bezeichnet.

Notabschaltung bedeutet, dass das Hirn einen wichtigen Funktionsbereich abschaltet. Daraus entsteht dann die Schreckstarre oder die Panik oder die emotionslose Reaktion. Das ist eine Form der Dissoziation.

Was auch passieren kann ist, dass man einer Situation immer wieder ausgesetzt ist, die man als verletzend und extrem unangenehm empfindet, aber nie an den Punkt kommt, an dem es zu einer Notabschaltung kommt. Trotzdem muss man mit der Bedrohlichkeit der Situation umgehen. Eine Möglichkeit, das zu tun ist, sich wegzubeamen, also innerlich zu flüchten. Das ist auch eine Form der Dissoziation.

Eine weitere Folge von wiederkehrenden, belastenden Situationen ist die Veränderung von wichtigen Überzeugungen. Wenn man wieder und wieder einer beängstigenden Situation ausgesetzt ist, die man nicht ändern kann, kann daraus die Überzeugung entstehen, dass man keinen Einfluss auf sein Leben hat. Das Gehirn neigt dazu, Überzeugungen zu verallgemeinern. Wenn wir also die Erfahrung machen, dass wir an einer Situation nichts ändern können, glaubt das Hirn irgendwann, dass wir gar keine Kontrolle oder gar keinen Einfluss mehr haben. Das stimmt natürlich nicht.

Was können Sie tun, damit es Ihnen wieder besser geht?

Foto von Anand Dandekar von Pexels

Zuerst ist es wichtig, dem Eindruck entgegen zu treten, dass Sie die Kontrolle über Ihr Leben verlieren. Das können Sie tun, indem Sie sich bewusst machen, welche Entscheidungen, Sie jeden Tag treffen können. Entscheidungen sind Momente der Kontrolle in unserem Leben.

Vielleicht wollen Sie sich eine Liste anlegen, auf der Sie alle Entscheidungen sammeln, die Sie jeden Tag fällen. Das sind oft kleine Dinge wie, was Sie frühstücken wollen oder was Sie an diesem Tag anziehen wollen. Aber wenn Sie jeden Tag aufschreiben, was Sie entscheiden, dann werden Sie sich immer daran erinnern, dass Sie Einfluss haben im Leben, auch wenn es sich mal nicht so anfühlt.

Wie geht das mit der Angst?

Foto von Life Of Pix von Pexels

Angst entsteht durch Gedanken. Angstgedanken. Angstgedanken sind Sätze im Kopf oder Vorstellungen oder Erinnerungen, die mit Gefahr zu tun haben. Also zum Beispiel die Vorstellung, dass jemand in mein Haus einbricht. Wenn ich mir das intensiv vorstelle, also eine Angstvorstellung in allen Details habe, dann denkt das Hirn irgendwann, die Gefahr ist echt und reagiert mit einer Stressreaktion. Der geben wir den Namen Angst oder Panik.

Bei Erinnerungen ist es so, dass die Bilder einer bedrohlichen Erinnerung uns daran erinnern sollen, dass gleich wieder etwas Bedrohliches geschieht. Belastende Erinnerungen sind also Teil einer Warnreaktion.

In beiden Fällen ist es gut, auf die Angstgedanken zu reagieren und zu entscheiden, sich etwas anderes vorzustellen, etwas, das nicht so bedrohlich ist. Man darf seiner Phantasie einfach freien Lauf lassen und sich etwas vorstellen, das mit Sicherheit zu tun hat. Also beim Einbruch könnte man sich vorstellen, wie die Nachbarn die Polizei rufen, der Einbrecher geschnappt und abgeführt wird. Es würde auch reichen, sich vorzustellen, wie Superman hereingeflogen kommt und dem Einbrecher die Ohren langzieht und der schreiend davonrennt. Wenn man sich das vorstellt, wird man sich wieder sicher fühlen und die Angst wird weniger und kann wieder verschwinden.

Aber am wichtigsten….

Foto von Jess Vide von Pexels

… ist es, niemals aufzugeben und weiter Hilfe und Unterstützung zu suchen. Auch wenn es bisher niemanden gab, der Ihnen das Gefühl geben konnte, dass Sie ernst genommen werden, gibt es diese Person in diesem Land. Was Ihnen helfen kann, diese Person zu finden, ist offen und ohne Erwartungen in ein Erstgespräch zu gehen. Sagen Sie, was Sie brauchen und sagen Sie, wenn Sie sich nicht ernst genommen fühlen. Seien Sie bereit, Verantwortung für Ihre Symptome zu übernehmen. Niemand außer Ihnen kann die Beschwerden verändern. Eine Psychotherapie ist ein Ort, an dem Sie etwas lernen dürfen. Sie dürfen lernen, anders mit bedrohlichen Situationen umzugehen als bisher. Dazu gehört zum Beispiel, sich von angstmachenden Personen fernzuhalten. Oder nein zu sagen, wenn man etwas nicht möchte. Hilfe anzunehmen und bei einem Vorschlag immer alles daran zu setzen, es ernsthaft auszuprobieren. Nur so finden Sie heraus, ob ein Vorschlag vielleicht doch eine Veränderung bringt, auch wenn Sie sich nicht vorstellen können, dass etwas hilft. Bleiben Sie dran!! Aufgeben ist keine zulässige Möglichkeit. Nur Mut, Sie schaffen das!

Viel Kraft für Ihren Weg, Ihre Stefanie Rösch

Wenn Ihnen meine Seiten Unterstützung sind, freue auch ich mich über eine freiwillige Gabe.
Sie können diese Internetseite und im Besonderen diesen Blog über meinen PayPal-Link fördern.
Oder Sie können meine Arbeit mit ermöglichen, indem Sie sich oder ihren Lieben ein Geschenk
aus unserem Zuflucht-Shop gönnen. In beiden Fällen setzen Sie sich für die kostenlosen
Inhalte dieser Seiten ein. Herzlichen Dank für Ihr soziales Engagement und Ihre Großzügigkeit.
Ihre Stefanie Rösch

Leserfrage: Kann ich es schaffen, nie wieder zu erstarren, wenn ich bedroht werde?

22.07.2016 Veröffentlicht von Leserfragen 0 Kommentare

Liebe Frau Rösch, ich habe eine Frage…
Wenn eine Person eine traumatische Erfahrung macht und in der Situation erstarrt, obwohl sie rein theoretisch hätte die Flucht ergreifen können, was kann die Person tun, damit ihr etwas ähnliches nicht wieder passiert? Ich denke an eine Person, die als Teenager sexuell missbraucht wurde und 25 Jahre später nochmal. Es waren verschiedene Orte und Situationen und Personen. Nun ist die Angst da, dass es wieder passiert. Was kann die Person tun, um nie wieder erstarrt zu sein? Das macht mich etwas ratlos.

Liebe Leserin,

das sind zwei verschiedene Themen für mich.

Zum einen die Frage nach (1) der Stressreaktion und der Schreckstarre als einer möglichen Reaktion und (2) zum anderen die Frage der Wiederholung, bzw. der Risikominimierung.

Zu (1) bin ich der Auffassung, dass wenn das Notfallprogramm der Stressreaktion (Notabschaltung = Erstarrenreaktion) einer Person X darin besteht, dass Sie in die Schreckstarre fällt, dann ist daran nichts zu ändern. Ich glaube aufgrund meiner Erfahrung, dass wir eines der drei Reaktionsmuster (Schreckstarre, Panik oder Emotionslos) als „Grundprogrammierung“ mitbekommen haben. Ich glaube, dass wir das nicht ändern können. Einen Beweis für diese Annahme gibt es nicht.

Allerdings können Sie auf der Ebene von (2) Kampftechniken und der Flucht, also den Verhaltensebenen VOR der Notabschaltung (Kampf / Flucht/ Erstarren) sehr viel tun. Sie können lernen, wie Sie sich sicher verhalten können, so dass das Risiko, wieder Opfer einer solchen Straftat zu werden, möglichst gering gehalten wird (Risikominimierung). Dazu ist es sinnvoll, sich genau anzuschauen, wie es zu den Taten kam und welche Vorsorge man heute, als erwachsene Person treffen kann, um nicht nochmal in eine vergleichbare Situation zu kommen. Das ist etwas, das man nur in einem Einzelgespräch und mit entsprechendem Wissen über Täterverhalten und Sicherheitsverhalten beantworten kann.

Wenn in der Betrachtung der Situation die Flucht theoretisch möglich gewesen wäre (unter der Voraussetzung, dass das tatsächlich der Fall war!! – was für Kinder zum Beispiel nicht unbedingt anzunehmen ist), dann kann man lernen, diese Möglichkeit viel früher zu sehen und als Kampftechnik einzusetzen, indem man die Situation zu einem Zeitpunkt verlässt, an dem sie noch nicht so bedrohlich ist, dass man erstarrt und seine Möglichkeiten eben nicht mehr sieht. Dass man diese Möglichkeit nicht mehr wahrnehmen kann, hat in der Regel damit zu tun, dass unsere Aufmerksamkeitsspanne sehr gering ist und wir uns in Gefahrensituationen voll und ganz auf die Gefahr konzentrieren und dann keinerlei Reize in unserem Umfeld mehr wahrnehmen KÖNNEN. Auch keine Fluchtmöglichkeit mehr.

Man kann das Risiko nicht völlig ausschalten, dass schlimme Dinge passieren. 100%ige Sicherheit gibt es nicht. Aber man kann eine Menge tun, um nicht (erneut)Opfer zu werden. Man kann ebenso einiges tun, um nicht ständig in Angst leben zu müssen. Eine gute Traumatherapie sollte all das bieten.

Herzliche Grüße
Stefanie Rösch

PTBS, Teil 2: Warum drängen sich die Erinnerungen auf?

29.09.2013 Veröffentlicht von Definitionen, Erklärungsmodelle 0 Kommentare

Weil unser Limbisches System, unser Überlebenssystem im Hirn, in einer Zeit in der Menschheitsgeschichte entstand, als wir noch im Fellröckchen herumliefen und auf der Speisekarte von wilden Tieren standen. Weil die Welt damals auf eine einfache, überschaubare Weise gefährlich war. Und weil das Limbische System einen Teil seiner Aufgabe heute noch genauso gut erledigt, wie vor Millionen Jahren und deswegen keine Weiterentwicklung notwendig war. Deswegen spreche ich auch gerne von Limbisches System 1.0 für alle Computerbewanderten. Die erste Version dieses Überlebensprogrammes läuft immer noch in unserem Hirn ab. Aber die Welt hat sich geändert. Unsere Art zu leben hat sich geändert. Daher die Probleme mit der veralteten Software, der veralteten Informationsverarbeitung.

Das Limbische System (rotes Oval im Kopf) hat zwei wichtige Aufgaben

1.    Es sorgt dafür, dass wir in einer Gefahrensituation überleben
2.    Es warnt uns vor Gefahren

Wenn wir über unsere Sinnesorgane Reize wahrnehmen, die unser Limbisches System für gefährlich hält, dann aktiviert es über Stresshormone die uns allen bekannte Stressreaktion. Wir atmen schneller, damit wir mehr Sauerstoff aufnehmen, der zusammen mit dem freigegebenen Blutzucker durch den höheren Herzschlag in die Muskeln transportiert wird, um uns dort als Kraft zur Verfügung zu stehen.

Da es um unser Leben geht und schnell gehen muss, geben uns Gefühle den Impuls für unser Verhalten, je nachdem, ob wir Handlungsstrategien zur Verfügung haben oder nicht. So müssen wir nicht lange nachdenken, sondern handeln „spontan“. Dabei verhalten wir uns so, wie es uns als erstes einfällt, unabhängig davon, ob das die beste Strategie ist oder nicht. Gefahren muss man schnell beseitigen, also handeln wir schnell. Wut zeigt uns an, dass wir Strategien haben, die Situation zu verändern (Kampf). Angst bringt uns dazu, die Situation zu verlassen (Flucht), weil wir keine Möglichkeit mehr haben, auf die Gefahr einzuwirken. Wenn wir die Situation nicht ändern und nicht verlassen können, beginnt unser Hirn einen Prozess der Notabschaltung, um uns vor einer Reizüberflutung zu schützen.

Diesen Zustand kann man als Erstarren bezeichnen, weil bestimmte Regionen im Gehirn tatsächlich abgeschaltet werden und Sie keinen Zugriff mehr darauf haben. Sprachverarbeitung gehört dazu. Aber auch die meisten anderen Denkleistungen sind davon betroffen. Das Erstarren kommt aus meiner Erfahrung in zwei groben Kategorien von Reaktionen.

Der panische Typ: Das sind Menschen, deren Hirn alle Denkprozesse abschaltet und die völlig von Gefühlen überrollt werden.

Der gefühlskalte Typ: Das sind Menschen, die keine Gefühle spüren, und scheinbar überlegt handeln. Oft berichten Sie, es fühle sich an, wie ein schlechter Film oder als ob sie neben sich stehen würden.

Beides sind Überlebensstrategien. Beides unterliegt nicht mehr der bewussten Kontrolle der Person, sondern ist ein Ausnahmezustand höchster Überforderung und Not.

Da unsere heutigen Bedrohungen zwar oft sehr gefährlich sind, aber selten mit dem Tod enden, überleben Menschen häufig. Ihr Gehirn muss nun mit den Eindrücken aus diesen Erfahrungen umgehen. Aber der erste Auftrag des Limbischen Systems ist erfüllt: Der Mensch hat überlebt! Es gibt also keinen Grund für eine deutliche Weiterentwicklung des Limbischen Systems. Das System tut, was es soll – erfolgreich.

Der zweite Auftrag, den Menschen vor ähnlichen Gefahren rechtzeitig zu warnen, führt aufgrund unserer Lebenssituation heute zu ständigen Fehlalarmen. Das ist es, was die Posttraumtische Belastungsstörung ausmacht: Viel zu viele Fehlalarme, die wir nicht als solche erkennen.

Als unsere Vorfahren von Säbelzahntigern angegriffen und gefressen wurden, speicherte unser Limbisches System alle Informationen zu dieser Gefahr ab: Die Fellfarbe des Tieres, seinen Geruch, die Größe des Tieres, sein Brüllen, die Gegend, in der man angegriffen wurde, die Tageszeit des Angriffs, das plötzliche Auftauchen aus hohem Steppengras, das Aussehen der Prankenabdrücke im Sand, die Zähne, das Gesicht des Tieres, seine Geschwindigkeit.

Jeder einzelne dieser Reize ist ein guter Warnreiz, weil JEDER Säbelzahntiger gefährlich ist und weil es deswegen gut ist, aufmerksamer zu sein, wenn man in der Steppe unterwegs ist. Wenn man aufmerksamer ist, kann man die Gefahr rechtzeitig erkennen und sich auf den Angriff vorbereiten und erfolgreich verteidigen.

HEUTE sind wir Gefahren ausgesetzt, die nicht immer gleich gefährlich sind. Nicht alle Autos sind gefährlich, nicht alle Männer sind gefährlich, nicht alle Schulen sind gefährlich, nicht alle Schüler sind gefährlich, nicht alle Betrunkenen sind gefährlich, nicht alle Ausländer sind gefährlich, nicht alle Flugzeuge sind gefährlich und so weiter.

Das bedeutet, dass wenn Sie etwas Belastendes erlebt haben, ihr Gehirn einen Haufen Reize abgespeichert hat, die Sie davor warnen sollen, wieder in die gleiche Gefahr zu kommen. Aber nicht alle dieser Reize sind gute Warnreize.

Wenn Sie einen Verkehrsunfall mit einem blauen Auto hatten, dann speichert ihr Gehirn vielleicht die Farbe Blau als Warnreiz ab. Wenn Sie dann ein blaues Auto sehen, kann es sein, dass Sie sich plötzlich wieder an Ihren Unfall erinnern, weil Ihr Gehirn sagt: „Achtung, Blaue Autos sind gefährlich, sei vorsichtig!“

Sie aber werden sich wundern, was jetzt mit Ihnen los ist, weil Sie plötzlich die Angst wieder haben, wie während des Unfalls, vielleicht sogar die Bilder vor Augen haben und nicht wissen, dass es die Art ist, wie ihr Gehirn versucht Sie zu warnen, weil Sie in dem Moment keine Gefahr wahrnehmen können, weil eben nicht alle blauen Autos gefährlich sind.

Bitte klicken Sie auf die Grafik, um sie zu vergrößern.

Das heißt, immer wenn Sie mit den Erinnerungen an Ihr belastendes Erlebnis konfrontiert sind, wenn die Erinnerungen plötzlich auftauchen, gibt es einen Warnreiz und einen Auslösereiz, den wir auch Trigger nennen. Das Schwierige heutzutage ist, dass viele der Warnreize, die mit abgespeichert wurden, durch Dinge (Auslösereize/Trigger) ausgelöst (getriggert) werden können, die nur ähnlich zum ursprünglichen Reiz sind. In unserem Beispiel könnte die Warnung nicht nur durch blaue Autos ausgelöst werden, sondern auch durch blaue Müllsäcke. An der Stelle kann es dann wieder notwendig sein, einen Profi zu bitten, Sie bei der Suche nach den Warnreizen und Triggern (Auslösereizen) zu unterstützen.

Noch ein paar Beispiele:

Trigger / Auslösereiz
(Reiz in der Gegenwart)

Warnreiz
(Teil der Erinnerung)

Belastungssituation
(Erinnerung)

Scheinwerfer aller Art, ein grelles Taschenlampenlicht, ein Strahler im Theater

Scheinwerferlicht

Verkehrsunfall

Bratwurst, Banane, Zucchini

Männliches Geschlecht.

Sexuelle Gewalt

Zerbrechen eines Fensters, Zerschellen eines Trinkglases

Berstendes Glas

Auto- oder Busunfall

Eigenes Schnaufen beim Treppensteigen, Keuchen in einem Film

Atemgeräusche

Körperverletzung, sexuelle Gewalt

Eine Umarmung, ein Zusammenstoß beim Sport mit einem anderen Spieler

Druck auf das Brustbein (vom Sicherheitsgurt)

Verkehrsunfall

Schweißgeruch (Sport, handwerkliche Tätigkeiten, Sommerhitze)

Schweißgeruch des Täters

Körperverletzung, sexuelle Gewalt

Auslösereize (Trigger) haben immer etwas gemeinsam mit den im Gehirn abgespeicherten Warnreizen (Wahrnehmungen aus der belastenden Erinnerung).

Vielleicht achten Sie einmal darauf, was Auslösereize und Warnreize bei Ihnen sind? Oder fragen Sie die Person, für die Sie diesen Text lesen, welche Auslösereize Sie gemeinsam feststellen können.

Weiter zu PTBS 3

Der Blog hat Ihnen geholfen?

Dann freue ich mich über eine Tasse Tee. Über einen Klick können Sie den Blog mit einem freiwilligen Beitrag über PayPal  unterstützen. Danke!!

Danke an:
Sina K. – Visnja M. – Samira M. – Tanja B. – Dirk I. – Robert S.  – Anne H.  – Wolfgang B.

Auf diesen Seiten suchen:

Newsletter

Ihre Anmeldung konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Ihre Anmeldung war erfolgreich.

Melden Sie sich zu unserem Newsletter an, um auf dem Laufenden zu bleiben.

Um sicherzugehen, dass Sie diesen Newsletter abonnieren wollen, erhalten Sie von uns eine eMail mit einem Link zur Bestätigung. Ihre eMail-Adresse wird ausschließlich dafür genutzt, Ihnen unseren Newsletter und Informationen über das TIZ zu senden. Sie können sich jederzeit über den in jeder E-Mail enthaltenen Link abmelden.

Wir verwenden Sendinblue als unsere Marketing-Plattform. Wenn Sie das Formular ausfüllen und absenden, bestätigen Sie, dass die von Ihnen angegebenen Informationen an Sendinblue zur Bearbeitung gemäß den Nutzungsbedingungen übertragen werden.

TIZ jetzt auch auf YouTube

Zur Blog-Sprache

Ich verwende männliche und weibliche oder andere Formen so, wie es mir für das Thema angemessen erscheint. Bitte fühlen Sie sich von den Inhalten und Aussagen angesprochen.
Stefanie Rösch

Information / Beratung

Kontakt

Trauma-Informations-Zentrum
Dipl.-Psych. Stefanie Rösch
Bodanplatz 3
78467 Konstanz

© Trauma-Informations-Zentrum 1999 – 2021

Social Media Auto Publish Powered By : XYZScripts.com