„Überwundene Angst bringt Freiheit und Verantwortung“ – Stefanie Rösch, 2013

Posts zum Tag "Affirmation"

Leserfrage: Woher weiß ich, wer meine Inneren Täter sind?

13.02.2015 Veröffentlicht von Erklärungsmodelle, Leserfragen 0 Kommentare

Ich hab Ihren Blog schon oft gelesen, aber das mit dem Recht-auf-notwehr-auch-gegen-innere-Täter, verstehe ich nicht so wirklich. Ich kann das nicht in Verbindung mit meinem Inneren bringen. Wie soll ich auseinander halten, wer meine inneren Täter sind? Ja, ich verletze mich und all das, was Sie schreiben, aber ich verstehe nicht, wen ich schlafen legen soll.

Liebe Leserin,
Die Vorstellung von den inneren Tätern entsteht aus der Annahme, dass wenn ein Mensch lange genug etwas von außen hört und/oder aber bedroht wird und keine Möglichkeit hat, diese Situation zu verlassen, er die Spannung, die dadurch entsteht, irgendwie bewältigen, also weniger machen muss.

Ein Beispiel: Ein Kind macht die Erfahrung, dass es etwas kann. Dann klappt mal etwas nicht. Die Mutter sagt: „Du wieder, Du bist einfach zu blöd dazu.“
Das Kind erlebt in sich eine Spannung zwischen seinem eigenen Gedanken „Ich kann doch was!“ und der abwertenden Aussage der Mutter. Diese Anspannung ist sehr unangenehm und keiner will sie aushalten müssen. Also versucht das Kind, die Spannung zu verringern, indem es denkt: „Stimmt doch gar nicht. Schau, das und das kann ich wohl!“. Aber wenn die Mutter immer wieder sagt: „Du bist zu blöd.“ Dann kann es sein, dass es die Spannung irgendwann nur noch dadurch wegmachen kann, dass es denkt: „Die Mutter hat Recht. Ich bin zu blöd.“

In der Grafik ist dieses Beispiel auch nochmal dargestellt.

Für eine Situation gibt es immer viele Bewältigungsmöglichkeiten, hier als Punkte 1 bis 6 dargestellt. Dem Kind stehen bestimmte Bewältigungsmöglichkeiten noch nicht zur Verfügung, z.B. sowas zu denken wie (1). Wenn es offenen Widerstand (4) leistet, bekommt es vielleicht Schläge. Dann bleibt ihm nur der Weg über die inneren Täter, d.h. schlecht über sich selbst zu denken. Alle anderen Möglichkeiten hat man als Kind einfach noch nicht, z.B. auszuziehen oder die Polizei einzuschalten, mal abgesehen davon, dass die in diesem konkreten Beispiel mit der abwertenden Mutter auch nichts tun könnten.
Das Kind sitzt also in einer Zwickmühle. Seine eigenen Gedanken stehen im Widerspruch zu dem, was die Mutter sagt und tut. Deswegen hat es nur diesen einen Weg: Ins gleiche Horn zu stoßen wie die Mutter (6).

Dieser Gedanke „Ich bin blöd“, der mit der Stimme der Mutter im Kopf abgespeichert wird, ist ein innerer Täter. Ein anderes Wort dafür ist innerer Kritiker. Immer wenn wir etwas verändern wollen, hören wir in unserem Kopf die Stimme dieses Kritikers: „Du bist sowieso zu blöd. Lass es einfach gleich.“

Es braucht viel Mut, sich gegen diese inneren Stimmen zu erheben, weil wir glauben, dass sie – so wie die Mutter damals – Recht haben. Jedoch sind wir heute erwachsen und können viel besser selbst beurteilen, ob wir etwas können oder nicht. Ob man einen Schnürsenkel binden kann, das kann man auch selbst prüfen und beurteilen. Außerdem gibt es andere Leute, die kompetenter sind als die Mutter, die uns sagen können, ob wir etwas können oder nicht.

Diese negativen oder giftigen Gedanken des Inneren Kritikers können, wenn jemand besonders viel Gewalt erlebt hat, konkrete Sätze der Täter wiederspiegeln: Du darfst niemandem etwas sagen. Wenn Du was sagst, passiert etwas Schlimmes. Das ist unser Geheimnis. Dich will sowieso niemand / Dir glaubt sowieso niemand. Du bist allein. Niemand kann Dir helfen. Andere interessieren sich nicht für Dich. Du bist hässlich. Du bist wertlos, bla bla bla. Täterlügen!! Alles Täterlügen!! (ein weiteres Beispiel hier)

Täterlügen sind dazu gedacht, dass der Täter seine Gewalt weiter machen kann, ohne erwischt zu werden.

Manchmal ist es so, dass jemand diese Sätze als Kind oder auch später sehr oft gehört hat und vielleicht gingen sie auch noch mit Erfahrungen von Ohnmacht und Schmerz einher; wenn das so ist, dann glauben wir diese Sätze einfach. Es gab damals keinen anderen Weg in einer so unsicheren Umgebung zu überleben, als diese Täterlügen zu glauben. Um mit der Ohnmacht umzugehen und dem Schmerz ein wenig entgehen zu können, kann es sein, dass man sich diese Sätze selbst sagte und heute immer noch sagt. Auch das sind innere Täter.

Und wenn die Gewalt besonders brutal, intensiv und gemein war, dann kann es auch sein, dass diese inneren Täter sich im Kopf breit machen und man das Gefühl hat, als wären die Täter ständig bei einem oder sogar im eigenen Kopf. Es scheint so, als würden sie dort machen können, was sie wollen. Wie eine echte Person. Eine zweite oder auch dritte Person im eigenen Kopf. Manchmal sind es auch viele.
Diese Inneren Täter haben manchmal von den echten Tätern die Aufgabe bekommen, dafür zu sorgen, dass man da immer wieder hingeht und sich damit den Tätern immer wieder selbst ausliefert. Es fühlt sich an, als könnte man nichts Anderes tun. Man fühlt sich den inneren Tätern genauso ausgeliefert und ohnmächtig und allein, wie gegenüber den äußeren Tätern.
Die Aufgabe der inneren Täter ist die äußeren Täter zu beschützen. Gleichzeitig scheint es so, als würden die Inneren Täter auch mich, die betroffene Person, beschützen. Manchmal tun sie das auch – aber nur solange man in der äußeren Welt noch Kontakt zu den echten Tätern hat.

Wenn man keinen Kontakt mehr in der äußeren Welt hat, dann beschützen die inneren Täter die äußeren Täter immer noch und machen einem damit das Leben schwer.
An der Stelle ist es dann wichtig zu wissen, dass man sich das nicht mehr gefallen lassen muss und sich wehren darf und auch kann (Recht auf Notwehr und eine Ergänzung), indem man sich vorstellt, man schläfert diese Inneren Täter ein oder schießt sie auf den Mond oder in ein Schwarzes Loch oder wurstet sie durch einen Fleischwolf. Was immer eine gute Vorstellung ist, wie man sich erfolgreich gegen diese Inneren Täter wehren möchte.

Innere Täter erkennt man also daran:

  1. Dass man sie im eigenen Kopf hören kann, manchmal sogar direkt in der Stimme des Täters oder der Täter, was auch Eltern sein können.
  2. Dass sie so tun als würden sie einen beschützen.
  3. Dass sie aber in Wahrheit die Täter beschützen, indem sie mit ihrem Verhalten und ihrem Gequatsche dafür sorgen, dass man sich keine Hilfe holt und niemandem erzählt, was einem passiert (ist).
  4. Dass sie dafür sorgen, dass es einem schlecht geht, manchmal sogar so schlecht, dass man sich umbringen will.

Das ist mal eine grobe Unterscheidung.

Im Einzelfall muss man sich mit so einer inneren Stimme mal genau unterhalten, warum sie sagt, was sie sagt. Oft verraten die sich auch. Aber aus meiner Erfahrung sollte man das nur mit einer erfahrenen Traumatherapeutin machen oder mit einem Therapeuten natürlich auch.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit dieser Erklärung ein wenig Licht ins Dunkel bringen.
Viel Kraft für Ihren Weg!
Stefanie Rösch

Vorsätze fürs neue Jahr: Das Glaubenssätze-Pantun

18.12.2014 Veröffentlicht von Strategien 0 Kommentare

Ein Pantun ist eine malaiische Gedichtform, bei der einzelne Zeilen nach einem vorgegebenen Schema wiederholt werden. Durch die Wiederholung ergeben sich ganz von selbst spannende Inhalte und die letzte Strophe schreibt sich sozusagen von selbst, da alle Zeilen schon geschrieben sind.

Was hat nun das Pantun mit Glaubenssätzen zu tun?

Glaubenssätze oder unsere Haltungen zu verändern ist eine anstrengende Aufgabe. Ein bisschen Kreativität kann helfen durchzuhalten. Hier also die Idee:

(A) Überlegen Sie Sich wie Sie über sich selbst denken wollen (–> Giftige Gedanken).

(B) Dann nehmen Sie die Form des Pantuns (Vorlage unten als Download) und schreiben sich ein Glaubenssätze-Pantun. Hier ein Beispiel, wie so etwas dann aussehen könnte. Die Zahlen vor den Zeilen zeigen das Wiederholungsschema an:

(1) Ich bin sicher in der Welt
(2) Ich bin liebenswert und gut
(3) Das Leben meint es gut mit mir und ist leicht
(4) So komme ich zu Recht darin, denn Gott sorgt für mich

(2) Ich bin liebenswert und gut
(5) Kompetent und auch ein Sturkopf, wenn es nötig ist
(4) So komme ich zu Recht darin, denn Gott, der sorgt für mich
(6) ich bin furchtlos und mutig wegen ihm

(5) Kompetent und auch als Sturkopf, wenn es nötig ist,
(7) erreiche ich meine Ziele und habe Erfolg
(6) ich bin furchtlos und mutig und fühle mich geliebt
(8) so treffe ich vertrauensvolle Menschen und bin nicht allein

(7) Ich erreiche meine Ziele und habe Erfolg
(1) Ich bin sicher in der Welt
(8) So treffe ich vertrauensvolle Menschen und bin nicht allein
(3) Das Leben meint es gut mit mir und ist leicht

(C) Hängen Sie Sich das Pantun neben das Bett und lernen Sie es auswendig!

Möglicherweise freut sich der Nikolaus, wenn Sie es aufsagen können 😉

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest, Gesundheit und Freude und alle Freiheit im Innen uns Außen.

Ihre Stefanie Rösch

Download Pantun:  DasMalaiischePantun

Innere Wahrheiten, unser Autopilot und wie man ihn abschalten kann

30.10.2014 Veröffentlicht von Strategien 0 Kommentare

„Die meisten Menschen leben ein Leben fern von sich selbst, weil sie blind dem folgen, was sie gelernt haben, und dies für Ihre Wahrheit halten.“ (Mirriam Prieß, S. 39)

Wir kommen als Kinder in Situationen, die wir als existentiell bedrohlich erleben. Es gelingt uns nur dadurch emotional und /oder körperlich zu überleben, indem wir tun, was von uns verlangt wird. Wir akzeptieren, was uns geschieht, als innere Wahrheit, die ein Leben lang gilt, anstatt diese kindliche Wahrheit spätestens als Erwachsene immer wieder in Frage zu stellen. Wir handeln automatisch nach diesen inneren Wahrheiten, ob es uns gut tut oder nicht. Wenn es uns lange genug nicht gut tut, macht es uns krank, wir brennen aus:  Depression ist eine häufige Folge dieses ur-menschlichen Verhaltens.

So wird der frühe Tod des Vaters zu der Gewissheit (Glaubenssatz/Affirmation), dass ein geliebter Mensch einen sowieso verlässt. Um dem Schmerz zu entgehen, vermeidet man tiefe und enge Beziehungen einzugehen und enthält sich so die Möglichkeit einer tragfähigen, stabilen und langlebigen Beziehung vor. Oder die emotionale Bedürftigkeit der Mutter, welche ihrer Tochter alles erzählt, wird zu der Gewissheit, dass man für alles und jeden Verständnis haben muss, um geliebt zu werden. Also hat man Verständnis und vergisst darüber die eigenen Bedürfnisse.

Es gibt so viele Beispiele für diese Überlebensstrategie wie es Menschen gibt. Wir machen es alle. Wir müssen es machen, weil unsere heutige Welt uns mit Reizen überschwemmt und unsere Fähigkeit, Reize bewusst zu verarbeiten sehr beschränkt ist. Die Menge der Reize, die wir bewusst verarbeiten können, ist sehr klein. Ich behaupte immer, es sind so 7 +/- 2 Informationseinheiten. Das kommt aus der Gedächtnispsychologie und entspricht in etwa der Menge von Informationen, die wir im Kurzzeitgedächtnis halten können.

Wenn man sich vorstellt, wie viele Reize wir ständig ausblenden, dann wird klar, dass wir die meiste Zeit im Autopilot leben, sprich unbewusst. Wir handeln automatisch ohne zu wissen warum. Mein Lieblingsbeispiel dafür ist das Autofahren. Wenn Sie sich daran erinnern, wie schwierig es war, diesen sehr komplexen Vorgang zu erlernen: Lenken, Schalten, Beschleunigen, Bremsen, auf den Verkehr achten, vorausschauend fahren. In der ersten Fahrstunde waren Sie mit Lenken schon überfordert. Aber heute können Sie nebenher Musik hören, Singen, Rauchen, Telefonieren, etwas essen oder trinken, sich unterhalten, aufs Navi schauen und wahrscheinlich fallen Ihnen noch ein paar Dinge ein. All das geht, weil das Autofahren an sich die meiste Zeit unbewusst/hochautomatisiert abläuft.

Wir kämen ohne unseren Autopiloten nicht durchs Leben. ABER, wir können ihn jeder Zeit abschalten. Meist wird es dann erstmal etwas holprig, aber dann können wir entscheiden, ob wir etwas weiter wie bisher machen wollen, oder ob wir es ändern wollen. Ändern bedeutet, sich des bisherigen Verhaltens bewusst werden, in sich hineinspüren, ob es sich für einen noch gut und gesund anfühlt oder eben nicht. Wenn es sich krankmachend anfühlt, dann können Sie entscheiden, wie Sie es in Zukunft anders machen möchten und dann heißt es üben, üben, üben.

Nehmen Sie sich 5 Minuten Zeit und überlegen, an welcher Stelle Sie in Ihrem Leben einem Autopiloten vertrauen, der vielleicht nicht mehr zeitgemäß ist. Ein guter Hinweis sind starke emotionale Reaktionen.

Wenn Sie zum Beispiel total genervt sind, wenn Ihre Kollegin Ihnen zum dritten Mal erzählt wie unglücklich sie in ihrer Ehe ist, dann achten Sie einmal darauf, woher Sie diese Situation und Ihr Gefühl kennen. Na? Fündig geworden? Haben Sie das Gefühl, immer zuhören zu müssen – wie damals bei Ihrer Mutter – und haben eigentlich keine Lust mehr darauf und empfinden dieses Verhalten Ihrer Kollegin als grenzüberschreitend -wie damals bei Ihrer Mutter – und werden deswegen sauer?

Jetzt können Sie anfangen, mit der Kopfkino-Technik ein neues Verhalten einzuüben. Zum Beispiel, indem Sie ihrer Kollegin sagen: „Weißt Du, ich kann nachvollziehen, dass Du in Deiner Ehe unglücklich bist. Wie wäre es, Du änderst etwas? Davon, dass Du mir weiter davon erzählst, wird es nicht besser.“ Oder „Ich kann nachvollziehen, dass Du in Deiner Ehe unglücklich bist, aber Du hast es mir jetzt dreimal erzählt und es tut mir nicht gut, wenn Du es mir nur erzählst, aber nichts unternimmst, um es zu ändern. Wenn Du etwas ändern willst, bin ich gerne für Dich da, aber ich habe keine Lust, mir die gleiche Geschichte weiter anzuhören.“

Überlegen Sie, was Sie gerne sagen würden und üben es im Kopf. Achten Sie dabei darauf, wie es Ihnen mit dem neuen Verhalten im Kopf geht. Verändert sich etwas?
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Prieß, Dr. med. Mirriam (2014). Finde zu Dir selbst zurück! Wirksame Wege aus dem Burnout. München: Südwest Verlag.

Innere Wahrheiten, Glaubenssätze und Affirmationen. Hä?

24.10.2014 Veröffentlicht von Definitionen 0 Kommentare

Bevor als nächster Artikel „Innere Wahrheiten, unser Autopilot und wie man ihn abschalten kann“ erscheint, dachte ich mir, es wäre sinnvoll, einmal kurz zu definieren, wovon wir da reden. Denn alle drei Begriffe beschreiben das gleiche Phänomen, das gleiche menschliche Verhalten.

Ein Glaubenssatz ist eine Haltung wie zum Beispiel „Ich stehe immer an der falschen Kasse“ oder „Niemand liebt mich“ oder „Nur wenn ich dafür sorge, dass es anderen gut geht, bekomme ich Liebe“ oder etwas Ähnliches. Jeder hat diese Glaubenssätze. Sie helfen uns durchs Leben zu kommen und deswegen glauben wir diese Sätze, diese Haltungen. Als Ergebnis suchen wir Informationen in unserer Umwelt, die uns bestätigen, was wir sowieso schon immer wussten: „Niemand liebt mich, ich bin nicht liebenswert. Wenn mir eine Frau sagt, dass sie mich liebt, dann hat sie bestimmt Hintergedanken, sie meint das nicht, sie kann es nicht meinen. Wenn sie mich wirklich lieben würde, dann würde sie IMMER Rücksicht auf mich nehmen.“

Sie wissen, dass dieser Gedankenfluss einen gravierenden Denkfehler enthält: das „immer“. So schafft sich der Denker von „Niemand liebt mich, ich bin nicht liebenswert“ die besten Chancen, seine Überzeugung bestätigt zu bekommen. Denn NIEMAND kann IMMER Rücksicht nehmen. Das bedeutet, in dem Moment, in dem der eine Fehler geschieht, sieht der Denker von „Ich bin nicht liebenswert“ den Beweis, dass er Recht hat. Damit bestätigt er sich seinen Glaubenssatz, seine Überzeugung. Bestätigen heißt lateinisch affirmare, daher der Begriff Affirmation, etwas, dass ich mir selbst bestätige und bekräftige.
Natürlich ist der Denker von „Ich bin nicht liebenswert“ nicht nur davon überzeugt, dass diese Feststellung stimmt, er weiß genau, dass es so ist, es ist seine Innere Wahrheit, die er nicht anzweifeln wird. Oder werden Sie ohne Beweise anzweifeln, dass die Erde rund ist und auf den Tag die Nacht folgt?

Auf der anderen Seite: Folgt nicht auf die Nacht der Tag? Was Sie nun glauben, entscheiden Sie selbst. Zwei Techniken, Glaubenssätze, Innere Wahrheiten und Affirmationen zu ändern sind das Kopfkino und der Umgang mit giftigen Gedanken.

Viel Erfolg!

Das Hirn merkt sich am besten, was wir vor dem Einschlafen denken

23.08.2014 Veröffentlicht von Lesestoff 0 Kommentare

Dass Schlaf wichtig ist, weiß jeder. Dass Schlaf unter Stress für die meisten Menschen schwierig ist und der Schlaf sehr empfindlich auf schwierige Lebenssituationen reagiert, entspricht der allgemeinen Erfahrung. Es gibt wie bei allem auch ein paar Ausnahmen, Menschen, die trotz größtem Stress überall und jeder Zeit schlafen können.

Schlaf ist existentiell wichtig. Wenn wir nicht schlafen, können unser Gehirn und unser Körper sich nicht erholen. Schlafentzug ist eine Foltermethode. Nicht schlafen können oder ein gestörter Schlaf sind ein Symptom einer Reihe von psychischen Störungen wie PTBS, Psychosen, Depression und – den Schlafstörungen, wie zum Beispiel dem Pavor Nocturnus, dem nächtlichen Hochschrecken ohne jeden ersichtlichen Grund.

Dr. Leaf berichtet, dass Schlaf viele Vorteile hat, auch das kleine Nickerchen zwischen durch: Körper und Hirn erholen sich. Unser System geht nochmal auf Anfang und wir können auch nach einem Nickerchen mit neuer Energie wieder loslegen. Unsere Denkfähigkeiten und unsere Kreativität steigern sich und die Chance, schlechte Entscheidungen zu treffen sinkt. Wir können sogar Lösungen für neue Probleme im Schlaf finden, während unsere Gedächtnis- und Intelligenzfunktionen ansteigen. Im Schlaf stabilisiert sich unser Gedächtnis. Informationen werden sortiert, im Langzeitgedächtnis verankert oder vergessen. Das sind so ein paar der wichtigsten Vorteile von Schlaf.
Jessica Payne von der University of Notre Dame zeigt mit ihrer Forschung, dass die Gedächtnisleistung deutlich besser ist, wenn man nach dem Lernen von Informationen schläft. Also sollte man tatsächlich kurz vor dem Schlafen gehen neue Informationen wiederholen, die man gut erinnern möchte. Es ist, als könnte unser Bewusstsein unserem schlafenden Hirn sagen, welche Informationen ins Langzeitgedächtnis gehören und welche nicht. Außerdem zeigt Frau Payne in einer anderen Untersuchung, dass während des Schlafs besonders emotional bedeutsame (belastende Erfahrungen und die Erinnerung daran) Inhalte abgespeichert werden, also Gedächtnisinhalte, die für unser Überleben sinnvoll sind – nach Auffassung unseres Hirns.

Das bedeutet, dass auch negative Informationen / traumatische Erinnerungsinhalte über Nacht verstärkt werden. Insofern wirkt es sich negativ auf unseren Schlaf und unser Gedächtnis aus, wenn wir uns vor dem Schlafengehen streiten oder uns mit Sorgen beschäftigen. Diese Gedanken werden verfestigt.

Dem können Sie entgegen wirken, indem Sie sich vor dem Schlafen gehen, mit positiven Erinnerungen, neuen Informationen oder aber einer Übung wie „Der sichere Ort“ beschäftigen, um Ihrem Gehirn die Information zu geben, dass Sie in Sicherheit sind und erholsam schlafen können.

Gute Nacht!

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Payne JD, Tucker MA, Ellenbogen JM, Wamsley EJ, Walker MP, et al. (2012) Memory for Semantically Related and Unrelated Declarative Information: The Benefit of Sleep, the Cost of Wake. PLoS ONE 7(3): e33079.
Payne JD, Chambers AM and Kensinger EA (2012) Sleep promotes lasting changes in selective memory for emotional scenes. Front. Integr. Neurosci. 6:108. doi: 10.3389/fnint.2012.00108
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