PTBS, Teil 7: Was können Sie gegen Schlafstörungen tun?
10.10.2013 Veröffentlicht von Stefanie Rösch Strategien 0 KommentareWenn Sie Schwierigkeiten haben, sich auf diesen Text hier zu konzentrieren, lesen Sie die Zeilen wieder und wieder bis Sie sie verstehen.
Auch Schlafstörungen sind im Fall der PTBS Ausdruck der ständigen Alarmbereitschaft im Körper. Was Sie gegen die anderen Beschwerden Erhöhter Erregung tun können, konnten Sie im letzten Artikel nachlesen. Schwierigkeiten mit dem Schlaf sind sehr verbreitet und werden von Betroffenen als besonders beeinträchtigend erlebt.
Natürlich helfen die folgenden Dinge auch, wenn Sie aus anderen Gründen nicht schlafen können.
Hier ist, was Sie tun können:
- Machen Sie Sich in den ersten Tagen nach einer belastenden Situation klar, dass der Körper sich holt, was er braucht. Es ist verbreitet und kein größeres Problem, wenn Sie in den ersten 2-3 Tagen nach einem belastenden Ereignis sehr schlecht oder gefühlt gar nicht schlafen.
- Vermeiden Sie in den ersten Tagen Medikamente, die beruhigend wirken. Aus meiner Erfahrung unterbrechen diese Mittel den Selbstheilungsprozess nur. Werden die Medikamente abgesetzt, können die meisten Menschen auch erst einmal ein paar Tage nur schlecht oder gar nicht schlafen. Diese Frustration lässt sich in den meisten Fällen vermeiden, wenn Sie auf die Selbstheilungskräfte Ihres Körpers vertrauen und Sich bewusst machen, dass Ihre Stressreaktion in den ersten Tagen eine gesunde Reaktion Ihres Überlebenssystems ist.
- Homöopathische Mittel können helfen. Fragen Sie Ihren Homöopathen!
- Naturheil- und Hausmittel wie Beruhigungstees, die heiße Milch mit Honig, eine Wärmflasche an die verspannten Füße, Lavendelduft, Baldrian können unterstützen. Das was Ihre Eltern Ihnen beigebracht haben, um einzuschlafen.
- Leichte Lektüre, leichte Unterhaltung im Fernsehen, ruhige Musik.
- Vermeiden Sie aufregende Aktivitäten vor dem Schlafengehen: Krimis im Fernsehen, Kriegs- und andere Spiele auf Spielekonsolen (Nintendo, PS4 & co), laute und aggressive Musik.
- Vermeiden Sie alle Softdrogen bis Sie wieder entspannt schlafen können: Kaffee, Schwarzen Tee, Cola und was Ihnen Vergleichbares bekannt ist. Heute gibt es schmackhafte entkoffeinierte Produkte.
- Vermeiden Sie übermäßigen Alkoholgenuss! Alkoholismus ist eine Störung, die sehr verbreitet ist als Folge von traumatischen Lebenserfahrungen. Also Vorsicht damit!
- Gehen Sie um Ihre gewohnte Zeit ins Bett, legen Sie Sich hin und sagen Sie Sich, dass Sie wenigstens ruhen oder dösen werden. Als Partner von jemandem mit PTBS können Sie dieses Vorgehen unterstützen, indem Sie die normalen Abläufe auch aufrechterhalten.
- Wenn Sie nicht einschlafen können und Ihre Gedanken immer wieder um Ihre belastende Lebenserfahrung kreisen, dann stellen Sie Sich einen Ort vor, an dem Sie Sich sicher fühlen können (siehe auch den Beitrag: Der sichere Ort). Stellen Sie sich diesen Ort so bildlich wie möglich vor. Wie sieht es dort aus? Welche Farben hat es? Welche Formen? Was können Sie hören? Geräusche, Töne? Was können Sie an den Füßen spüren? Gibt es angenehme Gerüche an diesem Ort? Wie schmeckt das Essen dort? Die Getränke? – Stellen Sie sich diesen Ort der Sicherheit möglichst intensiv vor. Es wird Ihnen helfen, sich zu entspannen und in den Schlaf zu finden.
- Und sollten Sie aus dem Schlaf hochschrecken, dann gehen Sie zurück an Ihren sicheren Ort.
- Wenn Ihnen das nicht möglich ist, dann können Sie auch aufstehen und sich mit etwas beschäftigen. Der Körper wird etwa alle 90 Minuten wieder müde. Also nicht aufregen, sondern abwarten und akzeptieren, dass das der Weg Ihres Körpers ist.
Nach einer lebensbedrohlichen Erfahrung nicht schlafen zu können, gehört zu einem gesunden Überlebensprozess dazu. Ihr Körper will sicher stellen, dass die Gefahr tatsächlich vorüber und Sie wieder sicher sind. Geben Sie ihm dafür etwas Zeit!
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