„Überwundene Angst bringt Freiheit und Verantwortung“ – Stefanie Rösch, 2013

Posts zum Tag "DIS"

Leserfrage: Warum bezeichnen Sie Emotionale Anteile als „Hausbesetzer“? (Teil 2)

01.07.2020 Veröffentlicht von Leserfragen 0 Kommentare

Sie können sich den Artikel auch auf YouTube von mir vorlesen lassen und in den Kommentaren Fragen stellen.

Anregung: (Hoch-)Emotionale Anteile als „Hausbesetzer“ zu bezeichnen erscheint mir nicht als der passende Begriff. Ein Ziel für Menschen mit Stimmen-Erleben aus dem dissoziativem Spektrum ist, einen wohlwollenden gemeinschaftlichen Kontakt zu lernen. Kommunikation mit dem Innen-(Er)leben ist das wichtigste Ziel, um Kompromisse zu schließen und nicht einen einzigen „Bestimmer“ zu haben. Emotionale Anteile haben ihre Gründe, weshalb sie was wie zu welcher Zeit mitteilen, sie haben es nicht anders erlernt in der Vergangenheit, wissen sich nicht anders zu helfen, können sich nicht anders ausdrücken, übernahmen „alte Schallplatten“ von toxischen Menschen und geben sie ungefiltert wieder. Ungewollte oder unangepasste Anteile zu „entsorgen“ ist genau der falsche Weg und erinnert Betroffene an die Aussagen / Verhaltensweisen der Täter (oder welcher Begriff in diesem Zusammenhang als passender erscheint) aus der Vergangenheit.
Innere Kommunikation ist meiner Erfahrung nach bei nahtlos allen Betroffenen einer (p)DIS der Schlüssel zum individuellem „heil werden“.

Ein Kommentar unter dem Video: Stefanie Rösch liest: Was ist mit mir los? Ich höre 4 verschiedene Stimmen in meinem Kopf.

Sicherheitsbeauftragte. Foto von PhotoMIX Company von Pexels

Die psychologische Ebene (Fortsetzung)

Ich hatte im letzten Artikel vom Sicherheitsbeauftragten gesprochen. Das ist die Innenperson, die in Therapie gekommen ist, um zu lernen, wie sie die Gewalt beenden kann und damit die Beschwerden. Sie will lernen, für Sicherheit zu sorgen. Dafür ist es notwendig, der Chef oder die Chefin eines Teams zu sein. Denn Sicherheit funktioniert nur, wenn alle am gleichen Strang ziehen.

Ein guter Chef hat das Wohlbefinden und die Sicherheit aller im Team im Blick.

Er oder sie ist in der Lage, sein Team so zu führen, dass es allen gut geht.

Das ist das Ziel und das ist nicht leicht. Dazu gehört auch, manchen im Team ihre Grenzen aufzuzeigen. Manchmal ist es nötig ihnen zu zeigen, wo die Art und Weise wie sie ihren Job machen, eher eine Gefährdung für das Team darstellt und dass sie es deswegen nicht mehr so machen dürfen. Klar wird ein guter Chef fragen, ob die Person bereit ist, neue Strategien zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Aber wenn jemand nicht dazu bereit ist und weiterhin die Sicherheit des ganzen Teams gefährdet, dann muss ein guter Chef zum Schutz des Teams auch mal jemanden entlassen.

Insgesamt ist das natürlich nur ein Bild für eine sehr grobe Richtung von Entwicklung.

Ein funktionierendes Team ist das Ziel.

Das Team funktioniert dann, wenn es als Team gut zusammenarbeiten kann. Kein Team ab einer bestimmten Größe funktioniert so, dass alle immer mitreden und mitentscheiden können. Das geht nicht. In einem Team hat jeder seine Aufgabe. Eine unersetzliche, wichtige Aufgabe. Natürlich kann man abstimmen, was man essen will oder jeden reihum mal entscheiden lassen. Gleichzeitig sollte man Rücksicht auf die Bedürfnisse der anderen nehmen. Auch gesundheitliche Konsequenzen (z.B. eine Allergie) wollen berücksichtigt werden. Das würde man in der Äußeren Welt auch tun.

Wenn es um die Sicherheit geht, ist keine Zeit für Diskussionen.

Da geht es nicht darum, wem was gefällt, sondern darum, dass alle sicher sind. Dafür braucht es eine Führungskraft.

Bei einem Großeinsatz der Polizei kann man nicht erst abstimmen, wer was machen will oder für richtig hält. Alle, die am Einsatz beteiligt sind, hören auf das Kommando von einem Einsatzleiter. Alle haben ein intensives Training, um auch in schwierigen Situationen schnell reagieren zu können. Nur so können gefährliche Einsätze bewältigt werden.

Das gleiche gilt in meinem Modell für die Innere Welt. Das Ziel ist es dafür zu sorgen, dass dem Körper und damit allen, die ihn teilen, kein Leid mehr geschieht, keine Gewalt mehr angetan wird.

Es muss jemanden geben, der dafür zuständig ist und das absolute Kommando über den Körper hat.

Der- oder diejenige ist dafür zuständig, gefährliche Situationen zu erkennen und sich davon fernzuhalten oder angemessen zu wehren. Eine lange Diskussion darüber kann nicht funktionieren. Unmittelbare Gefahr braucht schnelles, automatisiertes Verhalten. Sich in der Öffentlichkeit sicher bewegen zu können, benötigt sehr konkretes Wissen darüber, wie das geht. Für diese Dinge ist der Sicherheitsbeauftragte verantwortlich, und zwar allein. Das Team muss mitziehen, sonst kann es nicht gelingen.

Groupis versuchen den Sicherheitsbeauftragen zu behindern.

Das machen sie nicht, weil sie es nicht besser wissen, sondern weil sie sich den Tätern verpflichtet fühlen. Jedes vernünftige Gespräch wird verweigert. Sie sind aggressiv und nicht bereit, ihre Gewaltbereitschaft aufzugeben.

Teammitglieder behindern den Sicherheitsbeauftragten auch, aber Teammitgliedern kann man erklären, warum ihr Verhalten nicht mehr hilfreich ist. Sie sind bereit zu lernen, wie man es anders machen müsste, wenn man in der „normalen“ Äußern Welt leben will und nicht nur im Umfeld von Tätern, inneren oder äußeren. Teammitglieder sind in der Regel bereit, neues Verhalten zu lernen oder in Rente zu gehen. Die meisten gehen gerne in Rente.

Die Aufgabe von Teammitgliedern ist, auf Erinnerungen aufzupassen.

Manchmal machen sie das alleine, manchmal gibt es ein kleines Unterteam, was auf eine Erinnerung aufpasst. Sie wollen den Sicherheitsbeauftragten schonen, weil sie ihn nicht für kompetent genug halten, für Sicherheit zu sorgen und die Erinnerungen selbst zu (er-)tragen.

Der Sicherheitsbeauftragte, will von diesen Erinnerungen möglichst viel wissen, damit er die Täter besser kennenlernt und weiß wie die sich verhalten. Das wiederum hilft in Zusammenarbeit mit der Therapeutin, um geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Wenn der Sicherheitsbeauftragte die Erinnerung eines Teammitglieds kennt, kann es sein, dass die Aufgabe des Teammitglieds erfüllt ist. Weil die Aufgabe anstrengend ist, sind diese Teammitglieder oft froh, wenn sie an einem sicheren Ort in Rente gehen dürfen.

In der Äußeren Welt entscheide ich, mit wem ich Kontakt habe.

Diese Entscheidung ist nicht immer einfach und auch nicht unbedingt leicht umzusetzen. Dennoch habe ich die Freiheit zu entscheiden, mit wem ich meine Zeit verbringen will und mit wem nicht.

Ich bin der Meinung, das gleiche Recht habe ich in der Inneren Welt auch. Wenn mir in der Inneren Welt jemand schaden will, dann darf ich mich wehren. So wie im Außen auch.

Das ist für mich eine Voraussetzung dafür, um sich dann auch in der äußeren Welt erfolgreich gegen Menschen wehren und distanzieren zu können, die mir schaden, gewollt oder ungewollt.

Das ist mal mein grobes Grundmodell, wie das mit Menschen und mit einer DIS funktioniert. Natürlich kann man da noch ganz viel darüber sagen und schreiben. Aber das soll für heute reichen.

Wenn es Sie interessiert, warum ich das Wort „Hausbesetzer“ benutzt habe, dann schauen Sie wieder vorbei. Der nächste Artikel wird sich damit beschäftigen.

Viel Kraft für Ihren Weg, Ihre Stefanie Rösch

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Leserfrage: Warum bezeichnen Sie Emotionale Anteile als „Hausbesetzer“? (Teil 1)

28.06.2020 Veröffentlicht von Leserfragen 0 Kommentare

Anregung: (Hoch-)Emotionale Anteile als „Hausbesetzer“ zu bezeichnen erscheint mir nicht als der passende Begriff. Ein Ziel für Menschen mit Stimmen-Erleben aus dem dissoziativem Spektrum ist, einen wohlwollenden gemeinschaftlichen Kontakt zu lernen. Kommunikation mit dem Innen-(Er)leben ist das wichtigste Ziel, um Kompromisse zu schließen und nicht einen einzigen „Bestimmer“ zu haben. Emotionale Anteile haben ihre Gründe, weshalb sie was wie zu welcher Zeit mitteilen, sie haben es nicht anders erlernt in der Vergangenheit, wissen sich nicht anders zu helfen, können sich nicht anders ausdrücken, übernahmen „alte Schallplatten“ von toxischen Menschen und geben sie ungefiltert wieder. Ungewollte oder unangepasste Anteile zu „entsorgen“ ist genau der falsche Weg und erinnert Betroffene an die Aussagen / Verhaltensweisen der Täter (oder welcher Begriff in diesem Zusammenhang als passender erscheint) aus der Vergangenheit.
Innere Kommunikation ist meiner Erfahrung nach bei nahtlos allen Betroffenen einer (p)DIS der Schlüssel zum individuellem „heil werden“.

Ein Kommentar unter dem Video: Stefanie Rösch liest: Was ist mit mir los? Ich höre 4 verschiedene Stimmen in meinem Kopf.

Wenn Sie sich den Artikel mit Ergänzungen vorlesen lassen wollen, können Sie das hier tun.

Liebe Zuschauerin,

danke für Ihren Kommentar. Danke für die Gelegenheit, dieses große Thema weiter zu vertiefen.

Und ich möchte Ihren Kommentar auf zwei Ebenen beantworten

  • Auf der psychologischen Ebene hinsichtlich des Heilungsweges
  • Auf der sprachlichen Ebene hinsichtlich erfolgreicher Kommunikation

Die psychologische Ebene

Ich gebe Ihnen vollkommen Recht, wenn es um die wohlwollende innere Kommunikation geht. Das ist ein guter Weg.

Meine Erfahrung ist an ein paar Stellen eine andere. Deswegen möchte ich Ihnen einen Teil von meinem „Menschenmodell“ erzählen. Dieses Modell ist die Grundlage für meinen therapeutischen Ansatz. Dieses Modell gibt den groben Weg, die grobe Richtung der Therapie bei DIS für mich und meine Klienten vor. Das heißt, aus diesem Modell leite ich meine Interventionen ab. Es ist für mich nicht das einzige Modell, aber eben das für DIS, also eine Dissoziative Identitätsstörung.

In meinem Modell ist die Innere Welt eine Abbildung der Äußeren Welt.

Meiner Meinung nach können wir nur über „Modelle inneren Erlebens“ sprechen. Kein Mensch kann wirklich verstehen, was ein anderer Mensch in seinem Kopf oder Körper erlebt und wie es sich anfühlt. Deswegen ist es oft so schwer, Worte dafür zu finden.

In meinem Modell funktioniert die Innere Welt nach sehr ähnlichen Regeln wie die Äußere Welt. Das ist meine Annahme, um eine halbwegs gemeinsame Sprache finden zu können.

Die Grafik zeigt die groben Unterschiede und Gemeinsamkeiten.

Die Grafik zeigt die groben Unterschiede und Gemeinsamkeiten.

In der Äußeren Welt hat jeder einen eigenen Körper. Im Fall einer DIS wird der Körper in der Inneren Welt von allen Innenpersonen geteilt.

Sowohl innen wie außen gilt in meinem Modell das Gesetz der Bundesrepublik Deutschland, dem Land, in dem wir leben.

Ich gehe davon aus, dass jeder Mensch einen freien Willen hat, die gleiche Annahme mache ich für Innenpersonen. Das ist für mich die Voraussetzung dafür, jeden vollkommen ernst zu nehmen. Das ist für mich auch die Voraussetzung dafür, dass jeder vollverantwortlich für sein Verhalten und dessen Konsequenzen ist, innen wie außen.

Für alle Menschen, mit und ohne DIS, gilt folgendes:

Es gibt Prozesse, die nicht bewusst sind, Erinnerungen, die verdrängt oder weggesperrt wurden und Verhaltensweisen, die automatisiert und damit meist unbemerkt ablaufen.

Insofern gestehe ich es jedem Menschen und Inneren Anteil zu, solange nicht verantwortlich für sein Handeln zu sein, wie es ihm oder ihr nicht bewusst ist.

Also ich gestehe es jemandem zu, dass er unter Alkohol Auto fährt und erwischt wird und mit einer geringen Strafe davonkommt, weil ihm noch niemand gesagt hat, dass er ein Alkoholproblem hat. In dem Moment, wo ihm jemand diese Information gibt, hat die Person die Freiheit zu entscheiden, ob sie sich dafür interessiert oder nicht und in der Folge etwas ändert oder nicht. Unabhängig wie schwer es ist, etwas zu ändern. Von da an sehe ich diese Person grundsätzlich erstmal für alles voll verantwortlich an, was sie tut. Das ist eine Grundhaltung, die den Einzelfall nicht berücksichtigt.

Genau den gleichen Maßstab lege ich an eine Innenperson an. Das macht keine Aussage darüber, wie ich mich im Einzelfall verhalten werde, weil konkrete Situationen immer sehr vielschichtig sind und deswegen genau angeschaut werden müssen. Aber ich schaue es mir aus dieser Haltung heraus an.

In meinem Modell gibt es verschiedene innere Anteile.

Solche, die entstanden sind, weil das betroffene Kind in einer lebensfeindlichen Umgebung überleben musste, die nenne ich Teammitglieder. Dann gibt es aber auch welche, die explizit und sehr gezielt von den Tätern „hineingeschickt“ wurden, die nenne ich Groupis, also „Fans“ von den Tätern/Täterinnen. Dazu gibt es auch welche, die mir schaden wollen, die wir erstmal als die „Dunklen“ bezeichnen wollen. Sie sind besonders lästig, ohne jetzt weiter darauf eingehen zu wollen.

Verhältnis von Innerer und Äußerer Welt.

In der Äußeren Welt habe ich mit Menschen zu tun, die mir wohlgesonnen sind, Menschen, die mir gegenüber gleichgültig sind, und anderen, die mir aus irgendwelchen Gründen schaden. Es gibt die, die mir unabsichtlich schaden. Das kann im Grunde jeder sein. Aber dann gibt es auch die, die mir absichtlich schaden, die bezeichne ich als Täterinnen und Täter.

Damit es in der Äußeren Welt möglich ist, ein gesundes und gewaltfreies Leben zu leben, braucht es einen Sicherheitsbeauftragten, den nenne ich Chef oder Chefin.

Das ist in der Regel die Person, die in Therapie kommt und keine Lust mehr auf Symptome und Gewalt hat. Diese Person kommt, um zu lernen wie das gehen kann, keine Gewalt mehr zu erleben und gesund zu werden.

Das ist für mich die Sicherheitsbeauftragte.

Das ist die Person, die alles lernen will, um für Sicherheit sorgen zu können. Dazu gehört für mich der Umgang mit Erinnerungsattacken (Flashbacks), Umgang mit der Angst, aber auch Strategien und Techniken zu lernen, wie ich aus dem Kontakt mit Tätern herauskomme, um die Gewalt zu beenden oder sich bei der nächsten Drohung angemessen wehren zu können. Der oder die Sicherheitsbeauftragte muss, um für Sicherheit sorgen zu können, der Teamleiter oder die Teamleiterin sein. Man kann nur dann für die Sicherheit für alle Sorgen, wenn alle am gleichen Strang ziehen und einer weiß wie es geht.

Wie ein gutes Team funktioniert, wie Sicherheit hergestellt werden kann und welche Rolle Groupis und Teammitglieder dabei spielen, darum wird es im nächsten Artikel gehen.

Viel Kraft für Ihren Weg, Ihre Stefanie Rösch

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Leserfrage: Was ist der Unterschied zwischen giftigen Gedanken und Täterintrojekten?

24.06.2017 Veröffentlicht von Leserfragen, Strategien 4 Kommentare

Liebe Frau Rösch, ich habe viele Ihrer Artikel in diesem Blog gelesen, vor allem das Thema giftige Gedanken berührt mich sehr. Ich habe eine Frage und hoffe, dass Sie vielleicht weiterhelfen können. Ich habe eine Traumkonfrontationstherapie gemacht, jedoch nicht erfolgreich. Die Therapeutin sagte, ein zu starkes Täterintrojekt würde die Zusammenarbeit unmöglich machen. Jetzt bin ich etwas ratlos, wie wird das behandelt? Ich weiß, dass diese giftigen Gedanken sehr stark sind und kämpfe dagegen an wo ich kann. Gibt es dabei eine Möglichkeit zur Unterstützung für mich? Seit dem Abbruch der Therapie habe ich fast jeden Tag Panikattacken und weiß nicht mehr weiter.

Liebe Leserin,

könnte es sein, dass Ihre „Panikattacken“ im Grunde Flashbacks sind (–> Erinnerungsattacken/Fehlalarme des Hirns)? Dann könnte alles helfen, was bei Flashbacks hilft (–> Was hilft gegen Flasbacks, weitere Möglichkeiten).

Dringender scheint mir jedoch die Frage nach den giftigen Gedanken und dem Täterintrojekt zu sein. Dazu möchte ich zuerst versuchen zwischen giftigen Gedanken und einem Täterintrojekt zu unterscheiden.

Giftige Gedanken, sind negative Gedanken, die im Autopiloten (–> Was ist der Autopilot?) in unserem Hirn unterwegs sind und uns meist, indem sie Angst auslösen, daran hindern frei zu sein. Aber es sind nur Gedanken. Wenn man sie entdeckt hat, dann reicht als Gegenmaßnahme, den Autopiloten „neu zu programmieren“, was aus meiner Erfahrung in erster Linie durch blanke Wiederholung erreicht werden kann (–> Giftige Gedanken). Hilfreich ist es, wenn man noch subjektive Beweise für den neuen, gesunden, positiven Gedanken finden kann.

Ein Beispiel: Wenn ich denke „Ich bin wertlos“, dann ist das ein giftiger Gedanke, der mich daran hindert frei zu sein. Bei allem, was ich tue, flüstert dieser Gedanke im Hintergrund, dass ich es nicht schaffe, weil ich wertlos bin. Wenn ich diesen Gedanken entlarvt habe (1), dann entscheide ich zuerst, dass ich in Zukunft „Ich bin wertvoll“ über mich selbst denken will (2), oder vielleicht auch „Ich liebe und akzeptiere mich so wie ich gerade bin“ (2). Dann wiederhole ich den Satz, täglich über mindestens 3 Wochen (3). Aus der Sportpsychologie weiß man, dass es ein paar Tausend Wiederholungen braucht, um einen Bewegungsablauf automatisch abrufen zu können. Für giftige Gedanken kann man sich das einfach genauso vorstellen. Wenn man jetzt noch dazu aufschreibt, was dafürspricht, dass man wertvoll ist (4), z.B., weil es Freundin A und B gibt, oder mein Hund sich freut, mich zu sehen, oder die Verkäuferin freundlich gelächelt hat, dann kann man den neuen Gedanken in den Autopilotenzustand (unbewusst/automatisiert) bringen.

Ein Täterintrojekt, wie ich es verstehe und meine, wenn ich in meinem Blog darüber schreibe, ist ein Bündel von Gedanken, das ein intensives Eigenleben führt. Im Grunde wie eine eigene Person (auch Ich-Zustand genannt). Meist sind diese inneren Anteile in ihrer Zeit (Zeitpunkt einer traumatischen Erfahrung) eingefroren. Sie können auf unterschiedliche Weise in Erscheinung treten. Bis dahin, dass sie das Handeln der Person übernehmen wie bei der Dissoziativen Identitätsstörung (DIS –> Definition und Beschreibung).

Täterintrojekt werden diese Erinnerungs- /Ich-Zustände genannt, weil sie Verhalten und Forderungen eines Täters in unseren Köpfen weiterleben lassen (Introjekt = im Inneren abgebildet = wie eine Kopie des Täters in unserem Kopf). Man kann mit ihnen sprechen. Mit einem giftigen Gedanken kann man nicht sprechen, es ist nur ein einzelner Gedanke. Wie eine Haltung oder eine Erwartung. Ein Täterintrojekt ist komplexer. Mehrere Gedanken, Erwartungen und Haltungen, die täterfreundlich sind oder sich verhalten, um einem Täter zu gefallen, weil das mit weniger Gewalt oder Geschenken oder sonst wie belohnt wird. Sie beschützen die Täter durch ihr Verhalten.

Täterintrojekte behandle ich wie eigenständige Menschen, wie eine Person im Kopf meiner Klienten. Ich rede mit ihnen und versuche herauszufinden, was sie wollen. Manchmal verraten sie es und manchmal zicken sie rum. Wenn Sie rumzicken oder schaden wollen, zum Beispiel durch selbstverletzendes Verhalten, dann ermutige ich die Klientin, sich im Kopf zu wehren. (–>Täterintrojekte, das Recht auf Notwehr)

Damit das klappt, so meine Erfahrung, braucht es äußere Sicherheit. Also Sicherheit für den eigenen Körper. Es braucht eine stabile Beziehung (die Therapeutin), die zur inneren Notwehr ermutigt und Ideen liefert, wie das gehen kann. Die Therapeutin hilft zu erkennen, dass nichts passieren kann, wenn man sich gegen die Stimmen im eigenen Kopf wehrt. Täterintrojekte versuchen, Ihnen Angst zu machen. Lassen Sie das nicht zu! Was auch immer es ist, zum Zeitpunkt der Therapiesitzung ist es vorbei und Sie sind sicher. Davon gehe ich jedenfalls aus, denn sonst wäre die Therapeutin/der Therapeut Täter.

Alles, was in Ihrem Kopf stattfindet, können Sie lernen zu beherrschen. Machen Sie sich bewusst, wer da unterwegs ist und was derjenige von Ihnen will. Bisher habe ich den Eindruck, dass das nur mit einem furchtlosen Gegenüber (Therapeutin) geht, das Sie unterstützt und manchmal vorlebt, wie man sich wehrt.

Das kann ein sehr langer Prozess sein, aber man kann sich auch von hartnäckigen Täterintrojekten befreien. Bisher konnten meine Klienten und ich in meinen Therapien noch jedes Täterintrojekt in die Knie zwingen und rauswerfen.

Auch wenn es ein ziemlicher Kampf sein kann. Ja, ein Kampf. Immer ein innerer und manchmal auch äußerer Kampf, wenn zum Beispiel das Täterintrojekt meint, es muss den Therapieraum verlassen, um die Therapie abzubrechen. Für diese Fälle habe ich mit der Klientin dann VORHER abgesprochen, dass ich es daran hindere, seinen Plan auszuführen, indem ich mich zwischen Tür und Täterintrojekt im Körper der Klientin stelle und so verhindere, dass das Täterintrojekt gehen kann. Gleichzeitig spreche ich wie vereinbart mit der Klientin und sage ihr, dass sie jeder Zeit gehen kann, wenn sie will, aber sie muss es mir selbst sagen. Von Täterintrojekten lasse ich mir nichts sagen 🙂

Wenn die Introjekte durch rituelle Gewalt entstanden sind, dann mögen sie es gar nicht, wenn man laut ein Gebet spricht oder ein Lobpreislied singt und sie dann wegschickt. Aber auch Lieder wie „Die Gedanken sind frei“ haben sich schon als hilfreich herausgestellt. Manchmal passiert dann so etwas wie im Filmausschnitt am Ende bildlich dargestellt: Die Böse Hexe des Westens (unser Täter) schmilzt (verschwindet aus dem Kopf) nachdem Dorothy versehentlich einen Eimer Wasser über sie kippt (sich gewehrt hat/Notwehr) als Sie ihren Freund Vogelscheuche retten will, den die Hexe in Brand gesteckt hat (Letztendlich retten Sie sich selbst).

Ich hoffe, Sie finden jemanden, der diesen Kampf gegen das Täterintrojekt wieder mit Ihnen aufnimmt und an Ihrer Seite kämpft und Ihnen Mut macht, sich zu wehren. Ich weiß, dass Sie die Macht haben, das Täterintrojekt zu besiegen. Sie können es rauszuwerfen oder innerlich töten, wenn es sein muss. Auch wenn Sie das noch nicht glauben können. Ich bin mir sicher, dass Sie die Kraft dafür haben werden.

Leserfrage: Woher weiß ich, wer meine Inneren Täter sind?

13.02.2015 Veröffentlicht von Erklärungsmodelle, Leserfragen 0 Kommentare

Ich hab Ihren Blog schon oft gelesen, aber das mit dem Recht-auf-notwehr-auch-gegen-innere-Täter, verstehe ich nicht so wirklich. Ich kann das nicht in Verbindung mit meinem Inneren bringen. Wie soll ich auseinander halten, wer meine inneren Täter sind? Ja, ich verletze mich und all das, was Sie schreiben, aber ich verstehe nicht, wen ich schlafen legen soll.

Liebe Leserin,
Die Vorstellung von den inneren Tätern entsteht aus der Annahme, dass wenn ein Mensch lange genug etwas von außen hört und/oder aber bedroht wird und keine Möglichkeit hat, diese Situation zu verlassen, er die Spannung, die dadurch entsteht, irgendwie bewältigen, also weniger machen muss.

Ein Beispiel: Ein Kind macht die Erfahrung, dass es etwas kann. Dann klappt mal etwas nicht. Die Mutter sagt: „Du wieder, Du bist einfach zu blöd dazu.“
Das Kind erlebt in sich eine Spannung zwischen seinem eigenen Gedanken „Ich kann doch was!“ und der abwertenden Aussage der Mutter. Diese Anspannung ist sehr unangenehm und keiner will sie aushalten müssen. Also versucht das Kind, die Spannung zu verringern, indem es denkt: „Stimmt doch gar nicht. Schau, das und das kann ich wohl!“. Aber wenn die Mutter immer wieder sagt: „Du bist zu blöd.“ Dann kann es sein, dass es die Spannung irgendwann nur noch dadurch wegmachen kann, dass es denkt: „Die Mutter hat Recht. Ich bin zu blöd.“

In der Grafik ist dieses Beispiel auch nochmal dargestellt.

Für eine Situation gibt es immer viele Bewältigungsmöglichkeiten, hier als Punkte 1 bis 6 dargestellt. Dem Kind stehen bestimmte Bewältigungsmöglichkeiten noch nicht zur Verfügung, z.B. sowas zu denken wie (1). Wenn es offenen Widerstand (4) leistet, bekommt es vielleicht Schläge. Dann bleibt ihm nur der Weg über die inneren Täter, d.h. schlecht über sich selbst zu denken. Alle anderen Möglichkeiten hat man als Kind einfach noch nicht, z.B. auszuziehen oder die Polizei einzuschalten, mal abgesehen davon, dass die in diesem konkreten Beispiel mit der abwertenden Mutter auch nichts tun könnten.
Das Kind sitzt also in einer Zwickmühle. Seine eigenen Gedanken stehen im Widerspruch zu dem, was die Mutter sagt und tut. Deswegen hat es nur diesen einen Weg: Ins gleiche Horn zu stoßen wie die Mutter (6).

Dieser Gedanke „Ich bin blöd“, der mit der Stimme der Mutter im Kopf abgespeichert wird, ist ein innerer Täter. Ein anderes Wort dafür ist innerer Kritiker. Immer wenn wir etwas verändern wollen, hören wir in unserem Kopf die Stimme dieses Kritikers: „Du bist sowieso zu blöd. Lass es einfach gleich.“

Es braucht viel Mut, sich gegen diese inneren Stimmen zu erheben, weil wir glauben, dass sie – so wie die Mutter damals – Recht haben. Jedoch sind wir heute erwachsen und können viel besser selbst beurteilen, ob wir etwas können oder nicht. Ob man einen Schnürsenkel binden kann, das kann man auch selbst prüfen und beurteilen. Außerdem gibt es andere Leute, die kompetenter sind als die Mutter, die uns sagen können, ob wir etwas können oder nicht.

Diese negativen oder giftigen Gedanken des Inneren Kritikers können, wenn jemand besonders viel Gewalt erlebt hat, konkrete Sätze der Täter wiederspiegeln: Du darfst niemandem etwas sagen. Wenn Du was sagst, passiert etwas Schlimmes. Das ist unser Geheimnis. Dich will sowieso niemand / Dir glaubt sowieso niemand. Du bist allein. Niemand kann Dir helfen. Andere interessieren sich nicht für Dich. Du bist hässlich. Du bist wertlos, bla bla bla. Täterlügen!! Alles Täterlügen!! (ein weiteres Beispiel hier)

Täterlügen sind dazu gedacht, dass der Täter seine Gewalt weiter machen kann, ohne erwischt zu werden.

Manchmal ist es so, dass jemand diese Sätze als Kind oder auch später sehr oft gehört hat und vielleicht gingen sie auch noch mit Erfahrungen von Ohnmacht und Schmerz einher; wenn das so ist, dann glauben wir diese Sätze einfach. Es gab damals keinen anderen Weg in einer so unsicheren Umgebung zu überleben, als diese Täterlügen zu glauben. Um mit der Ohnmacht umzugehen und dem Schmerz ein wenig entgehen zu können, kann es sein, dass man sich diese Sätze selbst sagte und heute immer noch sagt. Auch das sind innere Täter.

Und wenn die Gewalt besonders brutal, intensiv und gemein war, dann kann es auch sein, dass diese inneren Täter sich im Kopf breit machen und man das Gefühl hat, als wären die Täter ständig bei einem oder sogar im eigenen Kopf. Es scheint so, als würden sie dort machen können, was sie wollen. Wie eine echte Person. Eine zweite oder auch dritte Person im eigenen Kopf. Manchmal sind es auch viele.
Diese Inneren Täter haben manchmal von den echten Tätern die Aufgabe bekommen, dafür zu sorgen, dass man da immer wieder hingeht und sich damit den Tätern immer wieder selbst ausliefert. Es fühlt sich an, als könnte man nichts Anderes tun. Man fühlt sich den inneren Tätern genauso ausgeliefert und ohnmächtig und allein, wie gegenüber den äußeren Tätern.
Die Aufgabe der inneren Täter ist die äußeren Täter zu beschützen. Gleichzeitig scheint es so, als würden die Inneren Täter auch mich, die betroffene Person, beschützen. Manchmal tun sie das auch – aber nur solange man in der äußeren Welt noch Kontakt zu den echten Tätern hat.

Wenn man keinen Kontakt mehr in der äußeren Welt hat, dann beschützen die inneren Täter die äußeren Täter immer noch und machen einem damit das Leben schwer.
An der Stelle ist es dann wichtig zu wissen, dass man sich das nicht mehr gefallen lassen muss und sich wehren darf und auch kann (Recht auf Notwehr und eine Ergänzung), indem man sich vorstellt, man schläfert diese Inneren Täter ein oder schießt sie auf den Mond oder in ein Schwarzes Loch oder wurstet sie durch einen Fleischwolf. Was immer eine gute Vorstellung ist, wie man sich erfolgreich gegen diese Inneren Täter wehren möchte.

Innere Täter erkennt man also daran:

  1. Dass man sie im eigenen Kopf hören kann, manchmal sogar direkt in der Stimme des Täters oder der Täter, was auch Eltern sein können.
  2. Dass sie so tun als würden sie einen beschützen.
  3. Dass sie aber in Wahrheit die Täter beschützen, indem sie mit ihrem Verhalten und ihrem Gequatsche dafür sorgen, dass man sich keine Hilfe holt und niemandem erzählt, was einem passiert (ist).
  4. Dass sie dafür sorgen, dass es einem schlecht geht, manchmal sogar so schlecht, dass man sich umbringen will.

Das ist mal eine grobe Unterscheidung.

Im Einzelfall muss man sich mit so einer inneren Stimme mal genau unterhalten, warum sie sagt, was sie sagt. Oft verraten die sich auch. Aber aus meiner Erfahrung sollte man das nur mit einer erfahrenen Traumatherapeutin machen oder mit einem Therapeuten natürlich auch.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit dieser Erklärung ein wenig Licht ins Dunkel bringen.
Viel Kraft für Ihren Weg!
Stefanie Rösch

Kampf den inneren Tätern mit einer To-Do-Liste

06.08.2014 Veröffentlicht von Strategien 0 Kommentare

Eine tägliche To-Do-Liste (TDL) kann auf viele Arten hilfreich sein. Eine tägliche TDL enthält nur die Dinge, die Sie an diesem einen Tag erledigen oder machen wollen. Insofern können Sie damit auch eine ganze Woche planen und damit dokumentieren, bzw. für sich selbst prüfen, was in der Woche alles war.

Hier ein paar gute Gründe, eine To-Do-Liste zu führen und konkrete Vorschläge, wie sie aussehen kann. Besonders gute Erfahrungen habe ich mit meinen komplextraumatisierten Klientinnen und von DIS-Betroffenen gemacht.

Die TDL kann helfen, den Tag zu strukturieren und Entscheidungen zu treffen, für die Sie im Alltagskampf keine Zeit oder Kraft haben. Sie können zum Beispiel vorher festlegen, was Sie essen und trinken werden. Auf diese Weise können Sie das dann einfach abhaken und damit sicherstellen, dass Ihr Hirn ausreichend Nahrung für den anstrengenden Heilungsprozess hat, den Sie gerade gehen. Außerdem geht es vielen Menschen schlechter, wenn Sie nicht essen und trinken, auch dagegen kann die TDL dann helfen.

Wenn Sie mit giftigen Gedanken oder aggressiven Täterintrojekten/Innenpersonen kämpfen, die Ihnen weismachen wollen, was Sie alles nicht getan haben, dann haben Sie in Ihrer TDL ein Instrument, sich selbst oder den inneren Tätern immer wieder zu zeigen, dass diese lügen.

Für Menschen mit vielen Gewalterfahrungen kann es hilfreich sein, auch zu notieren, was Sie sonst noch alles getan haben, ob Sie mit Ihren Täteranteilen oder dunklen Anteilen kämpfen mussten oder ob Sie den Tag über dem Druck widerstehen mussten, sich selbst zu betrafen oder sich umzubringen. All die inneren Kämpfe, die Flashbacks, die Erinnerungsattacken können Sie notieren, damit Sie wissen, womit Sie den Tag verbracht haben und dass Sie wieder viel für Ihre Heilung gearbeitet haben. Genauso wäre es gut, auch die Dinge mit aufzuschreiben, die gut gingen oder besser. Und alles, was Sie außer der Reihe noch gemacht haben. So können Sie auch in der Rückschau sehen, was sich alles verändert hat und dass es voran geht.

Wenn Sie in der TDL noch notieren, mit wem Sie Kontakt hatten, wie viele SMS oder eMails Sie ausgetauscht haben, wie viele Telefonate Sie geführt haben, dann ist das ein guter Beweis gegen so giftige Zwerge wie „Du bist sowieso allein“, „Niemand interessiert sich für Dich“, „Es ist eh niemand da.“ oder „Du darfst keinen Kontakt haben“.

Ebenso können Sie Pausen notieren oder Dinge, die Sie nicht erledigen konnten und auch was Sie daran gehindert hat. Dann können Sie am nächsten Tag einen zweiten Versuch starten oder wissen, wo Sie sich Unterstützung holen sollten.

Im Grunde können Sie sich so jeden Tag selbständig wieder aufzeigen, was Sie alles getan und geleistet haben. Auch wenn es am Anfang schwierig sein sollte einzuschätzen, was „genug“ ist, sehen Sie, was Sie getan haben. Und genug ist, was Sie für genug halten. Sie entscheiden und niemand sollte Ihnen da reinreden. Vielleicht kann eine Freundin oder Ihre Therapeutin die Liste mal mit anschauen und Sie können gemeinsam besprechen, was für Sie die passende Menge an Aufgaben ist oder ob zwei eMails am Tag eine „durchschnittliche“ Menge an Kontakten ist. Durchschnittlich heißt, die gleiche Menge an Kontakten, wie viele andere Menschen sie haben oder die Menge an Kontakten, die Ihnen gut tut. Es kann durchaus hilfreich sein, die TDL immer wieder zu überprüfen, damit die giftigen Gedanken oder aber die Täterintrojekte/inneren Täter sie nicht gegen Sie verwenden können. Aber wenn Sie bewusst damit umgehen, ist es ein tolles Werkzeug für die selbständige Gestaltung des Alltags.

Hier nochmal in Kurzform, was alles auf eine TDL gehören kann (nicht muss!).

  • Alle Dinge, die Sie tun wollen, einschließlich Essen und Trinkmenge
  • Alle Kontakte (SMS, eMail, Telefon, persönliche Begegnung) als Beweis, dass Sie nicht so allein sind, wie Sie sich manchmal oder oft fühlen
  • Alle Dinge, die Sie gemacht haben, obwohl sie nicht geplant waren, damit Sie sehen, was Sie sonst noch alles gemacht haben als Beweis, dass Sie genug machen und an Ihrer Heilung arbeiten
  • Ganz besonders, wenn Sie Flashbacks/Erinnerungsattacken hatten, oder mit Täterintrojekten/dunklen Innenanteilen ringen mussten. Oder mit dem Druck, sich zu verletzten/sich umzubringen. Also alle anstrengenden Kämpfe, damit Sie sehen, wie Sie stärker werden!
  • Dinge, die nicht erledigt werden konnten und was Sie daran gehindert hat. Vielleicht wollen Sie Sich dafür morgen Hilfe holen.

Das sind nur einge Beispiele die Sie auf ihre TDL setzen können. Sein Sie kreativ und finden Sie noch weitere Dinge, welche zu Ihnen und auf Ihre persönliche TDL passen.

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