Psychologie und Film: Batman Begins, 4 – Die Macht der Angst und des Vermeidens
06.02.2014 Veröffentlicht von Stefanie Rösch Psychologie und Film 0 KommentareBruce sucht den machtgierigen und überheblichen Gangster Falcone auf, der ihm erklärt, dass alle Menschen über ihre Ängste zu manipulieren sind, weil jeder etwas zu verlieren hat. Das sei die wahre Macht, die Macht der Angst. Er, Bruce, als Prinz von Gotham werde diese zwielichtige Welt nie verstehen und er werde immer fürchten, was er nicht verstehe.
Auch hier wird eine sehr wahre Aussage über die Angst gemacht. Die Angst vor dem Fremden/Unbekannten, dem, was wir nicht verstehen. Ist das nicht die Angst, die zu Fremdenfeindlichkeit führt? Die Angst, die uns daran hindert, neue Wege zu gehen? Etwas Neues auszuprobieren? Zu reisen? Unser Leben grundsätzlich zu verändern? Und die uns in kontrollierter Form in Horrorfilmen unterhält?
Dass Angst mächtig ist, das weiß jeder. Sind wir nicht alle bestimmt von der Angst vor dem Tod oder dem Sterben? Viele Menschen haben Angst vor Schmerz, Dunkelheit, Erinnerungen, Spinnen und anderen Tieren, ihrem Chef, dem Versagen. So viel Angst, die unser Handeln bestimmt. Jeder von uns kann mindestens ein Verhalten finden, dass dazu dient, sich einer Angst nicht auszusetzen, sondern sie zu vermeiden. Wir wollen die Gefahr vermeiden, mit unserer Angst konfrontiert zu sein.
Wenn wir keine Angst hätten, etwas zu verlieren, könnte uns niemand mehr durch Drohungen manipulieren. Wenn wir keine Angst vor dem Tod hätten, wären wir frei. Das ist im Grunde der Kernpunkt des Christentums. Als Christ braucht man keine Angst mehr vor dem Tod haben, weil wir wissen, dass wir auferstehen.
Angst ist mächtig. Gerade Opfer organisierter Gewalt wissen das. Da wird so sehr mit Drohungen und Nahtod-Erfahrungen eingeschüchtert, dass Betroffene alles tun und mit sich machen lassen, aus Angst vor dem Tod, weiterem Schmerz und dem Gefühl der Ohnmacht und Einsamkeit.
Die Angst der Täter vor ihren Opfern ist allerdings genauso groß. Denn was würde geschehen, wenn alle Opfer sich gemeinsam erheben und das Schweigen brechen? Selbst bekannte Persönlichkeiten und Personen aus dem Rechtssystem, die an der organisierten Gewalt beteiligt sind, hätten dann ein Problem. Man kann es nicht oft genug sagen.
So wie Bruce, der vor der Erinnerung an die Fledermäuse aus der Oper flüchtete. Welches Verhalten kennen Sie an Sich, mit dem Sie einer Angst aus dem Weg gehen?
Daraufhin taucht Bruce unter, um das Wesen des Kriminellen verstehen zu lernen. Auf diese Weise landet er in einem Gefängnis, irgendwo in der Nähe des Himalayas, wo ihn Ducard/Ra´s Al Ghul findet. Ra´s Al Ghul plant mit seiner Gesellschaft der Schatten Gotham City ins Chaos zu stürzen. Gotham habe ein Ausmaß an Kriminalität erreicht, das nur durch ihre Zerstörung gelöst werden könne, so Ra´s Al Ghuls Meinung.
Bruce nimmt an Diebstählen teil, um das Wesen des Kriminellen zu verstehen. Er sieht die Not, die hinter Kriminalität an manchen Stellen steckt, wenn er aus Hunger stiehlt. Er sieht aber auch die Gier und das Streben nach Macht und Einfluss, als er seine eigene Firma beraubt und dafür in das Gefängnis im Himalaya geht.
Bruce lernt zu kämpfen. Er selbst nennt es Training, wenn er im Gefängnis gegen fünf Gegner im Schlamm kämpft. Je mehr Gegner, desto mehr Training. Deutlich ist zu spüren, dass er nie wieder Opfer sein will, nie wieder hilflos und sich selbst als nicht kriminell sieht, weil er mit seinen Diebstählen niemandem schadet.
Bruce will lernen die Kriminellen in Gotham zu besiegen. Deswegen macht er sich auf den Weg in die Berge zu Ducard/Ra´s Al Ghul, um sich von ihm ausbilden zu lassen.
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Von Christopher Nolan und David S. Goyer auf IMDB.com