Hier eine super Vorlesung zu diesem Thema. Vera F. Birkenbihl hält eine unterhaltsame und lustige Vorlesung zum Thema Humor. Mit einigen sehr pragmatischen Übungen, wie man es sich im Leben leichter machen kann.
Es lohnt sich, die Übungen mitzumachen. Viel Spaß dabei!
Die Redaktion der Zeitschrift KiTa-Aktuellstellt eine Artikelsammlung zum Thema Flüchtlingskinder in der KiTa zur Verfügung. Hier geht es zu der Sonderseite.
„Froh zu sein bedarf es wenig, denn wer froh ist, ist ein König.“
So ein bekannter Kanon. Am Ende des Artikels eine Version von den Söhnen Mannheims. Direkt zum Mitsingen. Zum Spaß haben.
So soll es sein. Frohsinn. Unser Sinn, Spaß wahrzunehmen, Freude zu erkennen und zu fühlen, Glück zu spüren. Auch dafür haben wir einen Sinn und schaut man sich das Internet mit seinen vielen Filmchen an, so ist ein großer Teil der Freude, dem Lachen und dem Spaß gewidmet. Kein Wunder, denn wie an anderer Stelle bereits beschrieben, haben wir ein großes Bedürfnis danach zu lachen und glücklich zu sein. Man könnte sagen ein Glücksbedürfnis. Also das Bedürfnis nach Glück, das wie alle Bedürfnisse aus einem Zustand der Knappheit oder des Mangels entsteht. Wenn dem so ist, dann wären all die lustigen Filme, all die Witze, die wir uns erzählen und zeigen, der Versuch einem Mangelzustand entgegen zu wirken. Einem Mangel an Freude.
Haben Sie schon einmal einen hysterischen Lachanfall gehabt? Das ist anstrengend, aber auch entspannend, hinterher – wie immer berichtet wird. Lachen wirkt Stress entgegen, das weiß im Grunde jeder. Ich hatte neulich so einen Anfall. Ich weiß nicht einmal mehr, worüber ich so gelacht habe, dass mir die Tränen kamen. Das ist das Lustige daran, dass ich nicht vorhersagen kann, was ich zum Schreien komisch finde. Meist entsteht so ein Zustand daraus, dass ich etwas ein bisschen lustig finde und mich dann in meiner Phantasie hineinsteigere und es mir noch lustiger und noch extremer vorstelle. Nicht immer können andere das nachvollziehen. Nicht immer kann ich es selbst nachvollziehen. Hier ein Beispiel. Als Kind habe ich über folgenden Witz tagelang Tränen gelacht:
Klein Erna geht mit ihrem Hund spazieren. Sie kommen an einem Fischgeschäft vorbei, vor dem in großen Körben lebende Hummer und Krebse liegen. Klein Ernas Hund schnuppert an den Körben und hebt sein Bein über die Hummer. Einer der Hummer beißt dem Hund in den Schwanz, worauf dieser laut aufjaulend davonläuft, den Hummer und die Leine hinter sich herziehend. Da kommt der Ladenbesitzer aus der Tür gerannt: „Pfeif sofort Deinen Hund zurück!“ Klein Erna schaut ihn wütend an und meint: „Pfeifen Sie doch Ihren Hummer zurück!“
Tagelang habe ich darüber gelacht. Heute entlockt mir diese Geschichte ein müdes Lächeln. Heute kann ich dafür über das hier (LINK) immer noch und über Vergleichbares immer wieder lachen.
Weil Lachen gut tut und sichtbar entspannt, lache ich viel während meiner Therapien und Seminare. Das ist mir wichtig. Genau aus diesem Grund. Ob es sogenannte Glückshormone sind, die wir ausschütten wenn wir lange genug von Herzen lachen oder ob es einfach nur ein Zustand von verschobener Aufmerksamkeit auf die lustige Seite der Ereignisse ist, oder eine Kombination aus beidem, spielt dabei keine Rolle. Es führt dazu, dass wir uns besser fühlen.
Ich bin froh, einen Froh-Sinn zu haben und den Frohsinn zu haben. Einen Sinn dafür, Freude wahrzunehmen, zu erkennen und zu empfinden, und die Freude selbst zu haben, das Glückgefühl, die Ekstase im besten Fall.
Indem ich über mich selbst lache, über Situationen, das komische Moment in einer Situation suche, einen Witz höre oder einen lustigen Film anschaue trainiere ich meinen Frohsinn, meine Fähigkeit, mich glücklich zu fühlen.
Ich wurde vor einem halben Jahr vergewaltigt. Mir ging es am Anfang sehr schlecht und ich wusste nicht, was mit mir los war. Ich musste am Tattag zur Kripo, in die Klinik usw. Das war soweit OK. Am nächsten Tag war dann nichts mehr wie vorher. Ich konnte nicht richtig sprechen, der Film lief wie in einer Dauerschleife usw. Hilfe konnte ich mir am Anfang nicht holen, weil mir auch in der Klinik auf Station alle gefährlich vorkamen. 3 Monate später bin ich dann doch nochmal in die Klinik gegangen. Heute geht es mir relativ gut. Aber nächsten Monat ist der Prozess. Wenn ich den Täter sehe, glauben Sie, dass dann alles wieder zurück kommt?
Lieber Leserin,
rechnen Sie mal damit, dass wenn Sie den Täter sehen, Ihr Hirn eine Alarmreaktion macht, was ja grundsätzlich sinnvoll ist, weil dieser Mann ja gefährlich war.
Allerding ist die Situation heute ja eine andere. Es sind andere Menschen da. Menschen, die nicht zulassen werden, dass er Ihnen noch einmal etwas antut.
Es lohnt sich, sich gut auf den Prozess vorzubereiten:
Schauen Sie sich den Gerichtssaal vorher einmal mit einer vertrauten Person, evtl. Rechtsanwalt an, damit Sie die Abläufe kennen und alles schon einmal gesehen haben. Dann können Sie sich überlegen, wie Sie aus dem Raum kommen, wenn Ihnen alles zu viel wird.
Nehmen Sie Personen des Vertrauens mit (Rechtsanwalt sollte ja da sein, wenn Sie Nebenklägerin sind, Freunde, Partner, Therapeut(in))
Überlegen Sie sich, was passieren kann, was Ihnen Sorge macht und wie Sie damit umgehen wollen. Machen Sie einen mentalen Plan für schwierige Situationen wie zum Beispiel die Befragung durch den Richter oder blöde Bemerkungen durch den Verteidiger oder Blicke des Täters. Zum Beispiel könnten Sie sich vornehmen, jede Frage, die der Verteidiger Ihnen stellt, erstmal in eigenen Worten wieder zu geben, ob Sie verstanden haben, was er wissen will. Dann merken Sie trotz Anspannung vielleicht schneller, wenn er eine doofe Frage stellt und können sich besser schützen. Überlegen Sie sich Antworten, Gegenfragen, und auch, was Sie tun, wenn Sie eine Erinnerungsattacke (Flashback) haben sollten, was möglich ist.
Überlegen Sie, was Sie sonst noch brauchen, um sich im Gerichtssaal und im Wartebereich wohl zu fühlen. Etwas zu trinken? Lieblingskleidung, Kaugummi, etwas Süßes, einen angenehmen Geruch?
Je besser Sie vorbereitet sind, desto besser werden Sie den Prozess schaffen. Sie werden wissen, dass Sie die Situation beeinflussen können und Sie für Ihre Sicherheit sorgen können.
Ich wünsche Ihnen viel Kraft dafür.
Ich arbeite in meiner Freizeit mit Flüchtlingskindern, d.h. wir malen, puzzlen und spielen. Speziell beim Malen entstehen nicht nur Bilder mit „Heilewelt“-Motiven. Meine Frage wäre: Sehen Sie eine besondere Gefahr z.B. einer Retraumatisierung beim Malen mit Flüchtlingskindern? Würden Sie andere Spiele vorziehen? Was kann ich beachten?
Lieber Leser,
erstmal mein ganz persönlicher Dank, dass Sie sich ehrenamtlich engagieren. Das finde ich immer wieder großartig weil es zeigt, wie viele wunderbare Menschen dieses Land hat.
Zu Ihrer Frage kann ich Ihnen das Buch von Dorothea Weinberg empfehlen: Verletzte Kinderseele – Was Eltern traumatisierter Kinder wissen müssen und wie sie richtig reagieren. Einen Link finden Sie am Ende des Artikels.
Grundsätzlich ist es gut, wenn Kinder Ihren Gefühlen in dieser Form Ausdruck verleihen. Wenn es möglich ist zu kommunizieren, können Sie sich die Bilder erklären und davon erzählen lassen. Helfen Sie den Kindern, die Geschichten positiv zu Ende zu erzählen. Es ist traurig, jemanden verloren zu haben oder zurücklassen zu müssen, aber es steckt auch viel Liebe darin, wenn Eltern ihre Kinder in Sicherheit bringen wollen. Es ist nicht nur ein Abschieben oder Wegschicken, sondern der Versuch, Leben zu retten. Darin steckt viel Liebe der Eltern für ihre Kinder. Dann gibt es Gott (egal ob der Christliche oder der Muslimische, wenn Sie das Wort Gott verwenden, verstehen Kinder sicher, was Sie meinen, die meisten werden Kontakt mit dem Glauben haben, mehr als wir hier oft denken). Gott hat dafür gesorgt, dass sie jetzt hier sind, ein Dach über dem Kopf haben und sicher sind und zu essen und warm, und dass es jetzt ganz viele Menschen wie Sie, lieber Leser, gibt, die alles dafür tun, damit das so bleibt und die Kinder trotzdem möglichst bald wieder mit Ihren Familien zusammen sein können. Da alle nur Menschen sind, kann es sein, dass das nicht gelingt, aber jeder wird jeden Tag aufs Neue sein Bestes geben.
Frau Weinberg stellt tolle Techniken und Strategien vor, wie man mit Stofftieren arbeiten kann. Das Buch ist eine gute Fundgrube an Fallbeispielen und guten Erklärungen.
Malen und spielen ist gut. Wenn es zu belastend wird, kann man immer als Helfer fragen, ob man mitspielen darf. Dann kann man den Helfer spielen, der das Kind vor dem „Bösen“ im Spiel beschützt. Das war in der Realität nicht so, aber es ist jetzt im Spiel so. Und irgendjemand hat geholfen, sonst wäre das Kind jetzt nicht hier. Und was immer in der Vergangenheit passiert ist, ist vorbei. Auch wenn jetzt noch keine vollständige Sicherheit gegeben ist.
Körperkontakt, wenn von den Kindern gesucht oder freiwillig genommen, ist vor allem für die Jüngeren auch eine wichtige Größe, um wieder Sicherheit und das Gefühl von Schutz herzustellen. Aber immer darauf achten, dass Sie es nur anbieten und niemals aufzwingen.
Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Kraft und Engagement für Ihre Arbeit.
Herzliche Grüße
Stefanie Rösch
Ich verwende männliche und weibliche oder andere Formen so, wie es mir für das Thema angemessen erscheint. Bitte fühlen Sie sich von den Inhalten und Aussagen angesprochen.
Stefanie Rösch