„Überwundene Angst bringt Freiheit und Verantwortung“ – Stefanie Rösch, 2013

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Opferentschädigung – Was ist das denn?

03.05.2014 Veröffentlicht von Lesestoff 2 Kommentare

Das Opferentschädigungsgesetz (OEG) gibt es seit 1985.

Ich beschreibe es immer so: Der Staat ist sich darüber bewusst, dass er seine Bürger nicht immer zuverlässig davor schützen kann, Opfer eines Verbrechens zu werden. Also hat der Staat sich selbst auferlegt, diesen Opfern mit den Folgen zu helfen. Diese Hilfe besteht vor allem in der Übernahme von Kosten für den entstandenen Schaden, auch für Psychotherapie, andere Heilbehandlungen oder medizinische Leistungen.

Die wichtigste Voraussetzung um eine Entschädigung nach dem OEG zu erhalten ist, die Straftat anzuzeigen und bei der Aufklärung der Tat nach bestem Wissen und Gewissen mitzuwirken und im gleichen „Atemzug“ den vorerst formlosen Antrag auf Opferentschädigung zu stellen. Leider sind zu wenige Opfer über die Möglichkeit dieses Antrages aufgeklärt. Deswegen auch dieser Artikel.

Eine gute Zusammenfassung zum Opferentschädigungsgesetz findet sich auf Wikipedia.
In der Regel ist der Antrag auf Opferentschädigung bei den zuständigen Versorgungsämtern zu stellen. Er kann aber auch bei der Stadt, anderen Sozialleistern, der Rentenversicherung und der Krankenkasse gestellt werden. Der Antrag kann formlos sein. In unserem Landkreis (Konstanz, BW) erfolgt dann eine Prüfung des Anspruches durch das Landratsamt, die schon einmal ein, zwei Jahre dauern kann, wenn die Prüfung von einem laufenden Strafverfahren abhängig gemacht wird – was nach meinem laienhaften Rechtsempfinden laut Gesetz nicht notwendig wäre. Die Prüfung erfolgt teilweise aufgrund Aktenlage, was eine Verzögerung begründen kann, da die Akten möglicherweise erst nach Beendigung des Strafverfahrens an das Landratsamt übergeben werden. Teilweise erfolgt die Prüfung auch über eine Begutachtung durch den medizinischen Dienst des Landkreises. In Konstanz haben wir das Glück, wirklich kompetente Ärzte an dieser Stelle zu haben, die sich mit Traumafolgen exzellent auskennen.

Wird der Anspruch auf Versorgung festgestellt, so gilt das Antragsdatum für fällige Zahlungen. Ich hatte Klienten, die zwar erst nach 2 Jahren, dann aber sämtliche Therapiekosten erstattet bekamen, weil sie den Antrag auf Opferentschädigung direkt im Zusammenhang mit ihrer Anzeige gestellt hatten. Also den Antrag so früh wie möglich stellen.

Hier ein paar Antragsbeispiele:

Berlin OEG_Antrag_Berlin
Deutschlandweit [wpdm_file id=14]
Aus Bayern: oeg_antrag_Bayern

Hier die Informationen für den Landkreis Konstanz, allerdings immer noch ohne herunterladbares Antragsformular.

Dafür gibt es hier ein Merkblatt für Betroffene des Landes Baden-Württemberg: OEG_MerkbalttOpferhilfeBW                      

Und eine hilfreiche Onlineversion [wpdm_file id=11]

In Baden-Württemberg gibt es zusätzlich eine Landesstiftung Opferschutz

„Die in der Zeit von 2001 bis einschließlich 2013 von der Baden-Württemberg Stiftung und ab 2014 aus Haushaltsmitteln finanzierte Stiftung hat es sich zum Ziel gesetzt, Opfern von Straftaten zu helfen. Zum einen geschieht dies durch direkte finanzielle Zuwendungen an von Gewalttaten betroffene Personen. Wir wollen damit bestehende Lücken bei der gesetzlichen Opferentschädigung schließen. Zum anderen können durch die Stiftung aber auch Opfer-Zeugen-Betreuungsprogramme unterstützt werden.“

Und natürlich kann man sich auch immer an den Weißen Ring e.V. wenden, sicher die größte Opferhilfeorganisation, die wir in Deutschland haben, mit Niederlassungen in vielen Städten und Gemeinden, sowie einer Informationshotline.

Wer sich genauer für das Thema interessiert findet Hier noch eine interessante Statistik: OEG_Statisktik_2012

Muss ich akzeptieren, dass das Trauma ein Teil von mir ist, um wieder gesund werden zu können?

12.04.2014 Veröffentlicht von Lesestoff 0 Kommentare

Ich sehe ein Trauma nicht als Teil von mir oder einer betroffenen Person. Wenn Sie traumatisiert sind. Dann haben Sie mindestens eine belastende Erfahrung gemacht und diese Erfahrung ist als Erinnerung in Ihrem Körper abgespeichert.

Diese Erinnerung hat Auswirkungen auf Ihren Körper (PTBS), Ihr Denken (Giftige Gedanken) und Fühlen. Ja, das müssen Sie akzeptieren, dass Ihnen diese Erfahrung wiederfahren ist. Die Folgen, die Beschwerden, die Sie haben, sind Ihre und Sie allein sind dafür verantwortlich. Der Täter ist verantwortlich für die Tat. Sie sind verantwortlich dafür, was Sie daraus, also aus Ihren Beschwerden, machen. Niemand sonst kann daran etwas ändern außer Sie.

Oft genug ist es ein schmerzhafter Prozess zu akzeptieren, dass einem schlimme Dinge passiert sind, dass man etwas nicht bekam, was man als Kind hätte bekommen sollen. Ob dass dann Sicherheit gewesen wäre oder Liebe oder Anerkennung und Wertschätzung oder einfach nur Freude, pure blanke Lebensfreude, es tut alles weh, was wir nicht bekommen haben.

Der Weg in die Heilung geht aus meiner Erfahrung tatsächlich über die Bereitschaft, sich selbst so anzunehmen wie man jetzt gerade ist. Mit allen Erinnerungen und Erfahrungen, die wir gemacht haben, mit unserem Körper, unseren Gedanken und Gefühlen und dem, was wir auf unseren Lebensweg mitbekommen haben. Einfach das ganze Paket.

Wenn Sie es schaffen, sich selbst so zu akzeptieren, wie Sie jetzt gerade sind, dann liegt darin die ganze Freiheit, sich nach Belieben zu verändern.

Gesunder Gedanke: Ich liebe und akzeptiere mich so wie ich gerade bin.

Sylt 2 2014(c) Anke Rösch, 2014

Auf der Suche

04.04.2014 Veröffentlicht von Lesestoff 0 Kommentare

Was möchte ich erreichen oder einmal tun, bevor ich sterbe?

Welche Beziehung wünsche ich mir mit meinem Partner, mit meinen Kindern, mit meiner Familie, mit meinen Kollegen, mit meinen Freunden, mit Gott?

Was würde ich wirklich gerne tun, wenn Zeit und Geld keine Rolle spielen?

Wie möchte ich meine Freizeit verbringen?

Wie viel Geld möchte ich gerne jedes Jahr verdienen?

Wie viel Geld möchte ich gerne jedes Jahr verschenken?

Was unternehme ich derzeit, um diese Ziele zu erreichen?

Welche kleinen, machbaren Schritte bringen mich auf den Weg?

Auf der Suche

05.03.2014 Veröffentlicht von Lesestoff 0 Kommentare

Welche Situationen und Positiven Erfahrungen habe ich in den letzten Jahren geschenkt bekommen?

Welche Schlachten/schwierigen Situationen habe ich überlebt?

Welche Schläge/Angriffe von anderen konnten mich nicht brechen?

 

Die professionelle Liebeserklärung

20.02.2014 Veröffentlicht von Lesestoff, Strategien 0 Kommentare

Neulich habe ich es mal wieder gewagt. Ich habe eine Liebeserklärung ausgesprochen. Naja, so eine Art Liebeserklärung und um genau zu sein, eine professionelle Liebeserklärung.

Kennen Sie nicht auch Menschen, Ihre Kollegen, Ihre Vorgesetzten, andere Menschen, mit denen Sie professionell zu tun haben? Vielleicht aber auch einfach Freunde, gute Bekannte oder die freundliche Bäckersfrau im Supermarkt.

Sagen Sie dem oder derjenigen doch einfach mal, dass Sie sie mögen. Sich über Ihr Lächeln freuen, es super finden, dass sie immer so gutgelaunt ist oder ihren Job gut macht. Oder Sie könnten der Kollegin sagen, dass sie gerne mit ihr zusammen arbeiten, weil sie so zuverlässig ist und Sie sie einfach sympathisch finden.

Besonders Chefs bekommen sowas viel zu selten zu hören. Um ein Lob oder einfach nur eine Sympathiebekundung auszusprechen, muss der andere nicht perfekt sein. Also genau dann, wenn Sie sich über Ihre Vorgesetzten ärgern, ist es eine gute Strategie, nach Verhaltensweisen zu suchen, die man als positiv erlebt und den Chef dafür zu loben. Wer lobt, darf auch mal eine Kritik anbringen. Wer lobt trägt dazu bei, dass das gelobte Verhalten öfter eingesetzt werden kann. Ausprobieren und beobachten, was geschieht. Nicht von heute auf morgen, aber von Heute auf in 6 Monaten. Dran bleiben ist gefragt und es immer wieder tun.

Ich habe in den letzten Wochen noch einmal bewusst herausgefunden, dass ich Menschen attraktiv finde, die tun, was sie gerne tun, die authentisch sind. Es gibt für mich nichts Anziehenderes als Menschen, die Freude haben, an dem, was Sie tun.

Der schwierige Schritt auch für mich ist, dass ich nicht will, dass meine Sympathieerklärung, meine Begeisterung für den anderen missverstanden wird. Puh, aber das Risiko gehe ich dann einfach immer mal wieder ein, weil ich darauf hoffe, dass meine Begeisterung es schon richtig formulieren wird. Und wenn nicht? Dann lässt sich das alles mit ein paar klaren Worten klären.

Es ist viele Versuche wert, meinem Gegenüber hin und wieder zu sagen, was ich an ihm oder ihr schätze, was ich bewundere, was ich anziehend finde, sympathisch, liebenswert, begeisternd.

Was auch immer mich am anderen begeistert und warum ich ihn oder sie sympathisch finde – ich spreche es immer mal wieder aus. Und Sie?

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