„Überwundene Angst bringt Freiheit und Verantwortung“ – Stefanie Rösch, 2013

Posts zum Tag "Neuronale Verbindungen"

Giftige Gedanken 2: Prüfen und entscheiden

26.08.2013 Veröffentlicht von Strategien 1 Kommentare

Wir können unsere Lebensumstände nicht kontrollieren, aber wir allein entscheiden darüber, wie wir darauf reagieren wollen. Jede Reaktion beginnt mit einem Gedanken. Entscheiden Sie, mit welchem!

Vor zwei Wochen haben Sie angefangen, ihre Gedanken und Gefühle zu beobachten. Diese Woche werden Sie sich diese Gedanken und Informationen genauer anschauen.

Schauen Sie sich ihre Aufzeichnungen an. Wo können Sie giftige, also negative Gedanken über sich selbst entdecken? Kann es sein, dass sie über sich selbst denken, zu dick zu sein? Oder zu dünn? Vielleicht glauben Sie, dass es niemanden gibt, der Sie liebt? Oder Sie denken, Sie wären wertlos? Minderwertig? Hätten es verdient, dass Ihnen ständig die Partner weglaufen? Hätten es verdient, dass schlechte Dinge in Ihrem Leben geschehen? Vielleicht entdecken Sie den Gedanken, den anderen zu brauchen, um sich gut zu fühlen? Oder dass es für Ihr Wohlbefinden wichtig ist, gebraucht zu werden oder sich unersetzlich zu fühlen?

Welche giftigen Gedanken entdecken Sie bei sich? Wäre schön, wenn der eine oder andere einen Kommentar mit weiteren Beispielen hinterlassen könnte, um anderen Mut zu machen, ebenfalls genau hinzuschauen. Es gibt so unendlich viele giftige Gedanken.

In dieser Woche sind Sie dazu eingeladen, ihre giftigen Gedanken zu hinterfragen:

  • Was spricht dafür, dass der Gedanke wahr ist?
  • Welche Erfahrungen unterstützen den Gedanken?
  • Wissen Sie, wie Sie auf die Idee kamen, so über sich zu denken?
  • Welche Erfahrungen und Gedanken sprechen dafür, dass dieser Gedanke eine Lüge ist?
  • Wie fühlt es sich an, schlecht über sich zu denken?
  • Wie könnte es sich anfühlen, wenn Sie besser über sich denken würden?
  • Können Sie bei anderen beobachten, wie es ist, auf gesunde Art positiv über sich zu denken?

Wahrscheinlich wurden ihre negativen Gedanken irgendwann einmal in ihr Leben gesprochen oder Sie haben sie als Wahrheit angenommen, weil Ihnen keine bessere Erklärung für das Verhalten von anderen Ihnen gegenüber eingefallen ist.

Und hier beginnt die Veränderung!

Entscheiden Sie: Wollen Sie wirklich schlecht über sich selbst denken?

Wenn nicht, dann schreiben Sie alles auf. Dadurch kommen unsere Gedanken von dem bloßen unsichtbaren ungreifbaren Prozess in unserem Gehirn über unsere Hände nach außen, wo wir sie nochmal lesen und erneut darüber nachdenken, vielleicht sogar neu ordnen können. Schreibend die eigenen Gedanken auf Papier bannen, zur besseren Analyse. Schreibend sich Argumente für und gegen giftige Gedanken auflisten. Schreibend Erklärungen finden und sich selbst und die eigene Gedankenwelt besser verstehen. Schreiben hilft uns diese Gedanken und der Ursprünge besser zu reflektieren. Schreiben bringt Klarheit. Reden Sie mit jemandem über ihre Erkenntnisse und Entscheidungen.

Sie entscheiden, wie Sie über sich selbst denken wollen!
Wie wollen Sie über sich denken?

  • Ich liebe und akzeptiere mich (bedingungslos) so wie ich bin!
  • Ich bin wertvoll!
  • Ich habe meinen Platz im Leben!
  • Das Leben ist leicht!
  • Es gibt immer eine Lösung!
  • Schlechte Zeiten hören immer wieder auf!
  • Nach schlechten Zeiten kommen gute Zeiten!
  • Ich bin mir selbst treu!
  • Ich werde geliebt!
  • Ich bin einzigartig!
  • Es gibt Menschen, die mich mögen wie ich bin!
  • Meine Figur ist gut so wie sie ist!
  • Ich bin gut so wie ich bin!
  • Ich bin kreativ!
  • Ich bin stark!
  • Ich schaff das!

Entscheiden Sie sich! Positive Gedanken sind gesunde Gedanken.

Weiter zu Giftige Gedanken 3.

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Giftige Gedanken 1: Aufspüren

20.08.2013 Veröffentlicht von Strategien 0 Kommentare

Wir können unsere Lebensumstände nicht kontrollieren, aber wir allein entscheiden darüber, wie wir darauf reagieren wollen. Jede Reaktion beginnt mit einem Gedanken. Entscheiden Sie, mit welchem!

Unsere Gedanken beeinflussen die physische, also messbare Struktur unseres Gehirns. Das bedeutet, niemand ist Sklave seiner Gene. Wir haben die Wahl, was wir denken wollen. Wir können unsere Gedanken bewusst beeinflussen und damit physische Strukturen in unserem Gehirn verändern. Das Buch, in dem diese Prozesse ausführlich und nachvollziehbar dargestellt sind, ist das Buch von Dr. Caroline Leaf (Link im Anhang).

Nach ihren Erkenntnissen kann man davon ausgehen, dass bis zu 80% unserer heutigen körperlichen, psychischen und anderen Verhaltensstörungen durch unsere Gedanken entstehen, und zwar giftige Gedanken. Negative Gedanken führen zu anderen Verbindungen im Gehirn als positive Gedanken. Vielleicht kann man es sich so vorstellen, dass jeder negative Gedanke im Gehirn eine Mikro-Entzündung verursacht. Viele kleine Entzündungen führen irgendwann dazu, dass unsere Psyche oder unser Körper sichtbar krank werden. Deswegen ist es so wichtig, darauf zu achten, was man denkt und sich darum zu kümmern, dass man gesunde Gedanken denkt anstatt giftige Gedanken.

In den nächsten vier Wochen möchte ich Sie dazu einladen, einen Prozess auszuprobieren, mit dem jeder seine Gedankenwelt, insbesondere seine giftigen Gedanken zum Positiven beeinflussen kann. Wie immer kann es sinnvoll sein, diesen Prozess mit einem Begleiter, Therapeutin oder Freunden, zu durchlaufen. Nicht weil er schwer wäre, sondern weil es eine Weile dauert und es sich in einer Gruppe oder mit Unterstützung leichter durchhält.

Teil 1: Giftige Gedanken aufspüren

Die meisten unserer Gedanken sind uns nicht ständig bewusst. Dafür wären es zu viele. Aber wir haben durch den Aufbau unseres Gehirns die Möglichkeit, uns selbst beim Denken und Fühlen zuzuschauen. Wir können Gedanken und Gefühle bewusst wahrnehmen. Mit jeder bewussten Wahrnehmung verändern wir unsere Gedankenwelt. Wird ein Gedanke bewusst gedacht, WIRD er unvermeidbar verändert: Entweder er wird verstärkt oder, wenn wir wollen, verändert, korrigiert und auch abgebaut.

Sich selbst zu beobachten, mag nicht für jeden gleich leicht sein, aber wir sind alle mit dieser Grundfähigkeit ausgestattet. Sie können Ihre Gedanken beispielsweise mit automatischem Schreiben sichtbar machen: Nehmen Sie ein Blatt Papier und schreiben Sie 5 Minuten (mit Wecker) auf, was Ihnen so durch den Kopf geht. Sie werden sehen, was da gerade alles so in Ihrem Gehirn los ist.

Vielleicht wollen Sie das erst ein paar Tage üben, wenn Sie mit dieser Art des Sich-Selbst-Beobachtens noch nicht so vertraut sind. Die beste Zeit dafür ist morgens nach dem Aufstehen. Setzen Sie sich ein paar Minuten hin und schreiben auf, was ihr Hirn hergibt.

Wenn es um die giftigen Gedanken geht, so besteht der erste Schritt, um sie los zu werden darin, die giftigen Gedanken überhaupt wahrzunehmen. Also beobachten Sie sich eine Woche selbst: Schreiben Sie ihre Gedanken und Gefühle in Situationen auf, in denen Sie starke Gefühle haben, in denen Sie sich über jemanden ärgern oder scheinbar grundlos sehr traurig sind. Starke Gefühle sind ein guter Hinweis auf giftige Gedanken, auch wenn sich nicht hinter jedem starken Gefühl ein giftiger Gedanke verbirgt.
Notieren Sie welche Reize (Gerüche, Bilder, Geräusche, Töne, Berührungen, Worte, Handlungen …) mit welchen Gedanken, Erinnerungen, starken Gefühlen, Einstellungen und Werthaltungen verbunden sind.

Weiter zu Giftige Gedanken 2.

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Der Sichere Ort und eine Ergänzung: „Ich bin sicher“-Baum

14.08.2013 Veröffentlicht von Strategien 1 Kommentare

Jeder, der mit traumatisierten Menschen arbeitet, kennt die Imaginations-/ Vorstellungsübung vom Sicheren Ort. Die Übung ist für jeden Menschen geeignet. Denn stressige Zeiten gibt es immer und dann einen sicheren Ort zu haben ist eine Wohltat. Der innere, sichere Ort unterstützt uns dabei, ein Gefühl von Sicherheit in einer unsicheren Welt aufzubauen. Für mich und meine Klienten ist der Sichere Ort ein Ort,

  1. zu dem niemand außer der Person, deren Sicherer Ort es ist, Zugang hat.
  2. von dem niemand außer der Bewohnerin weiß, wo er ist.
  3. an dem es alles hat, was man braucht, um sich wohl und sicher zu fühlen: Essen, Trinken, einen Schlafplatz, Sicherungsmaßnahmen (Passwörter, Unsichtbarkeit, Magische Schilde, Iris-Scan, Handabdruck, Schlüssel) und helfende Begleiter, zum Beispiel Krafttiere oder innere Helfer.

Hat die Klientin ein inneres Team, dann hat jede Innenperson einen eigenen Sicheren Ort. Dazu gibt es Gemeinsschafts-Sichere-Orte, an denen das Team sich treffen und gemeinsam aufhalten kann. Wird es jemandem zu viel, kann er sich aber an seinen eigenen Sicheren Ort zurückziehen.

Die Übung besteht darin, sich diesen Sicheren Ort immer wieder und möglichst detailliert und mit großer Sorgfalt auf die Sicherungsmechanismen vorzustellen. Wenn möglich beginnt man damit in einem Augenblick relativer äußerer Sicherheit, zum Beispiel in einer Therapiesitzung oder zu Hause an einem äußeren sicheren Ort. Das ist einfacher zu üben. Meine Klienten berichten gute Erfahrungen damit, den sicheren Ort vor dem Schlafengehen zu üben und sich an ihrem sicheren Ort schlafen zu legen.

Nach dem Lesen des Buches von Dr. Caroline Leaf (Who Switched Off My Brain?: Controlling Toxic Thoughts and Emotions) und der darin enthaltenen Bestätigung, dass wir unsere Hirnstrukturen durch unsere Gedanken beeinflussen und neuronale Verbindungen auf- und abbauen können, entwickelte ich zusammen mit einer Klientin eine neue Strategie, den Gedanken „Ich bin sicher“ zu verankern und zu üben.

Sie pflanzte an ihrem sicheren Ort einen Baum, der „Ich bin sicher“ heißt. Jetzt geht sie täglich an den sicheren Ort und der Ich-Bin-Sicher-Baum erinnert sie daran, dass sie ihre Angstgedanken gegen „Ich bin sicher“ austauschen möchte. Und so wie der Baum am sicheren Ort wächst, so wachsen auch die Nervenzellen/Neuronen und Synapsen im Gehirn, die den Gedanken „Ich bin sicher in der Welt“ repräsentieren.

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