„Überwundene Angst bringt Freiheit und Verantwortung“ – Stefanie Rösch, 2013

Posts zum Tag "Denken ändern"

Giftige Gedanken 1: Aufspüren

20.08.2013 Veröffentlicht von Strategien 0 Kommentare

Wir können unsere Lebensumstände nicht kontrollieren, aber wir allein entscheiden darüber, wie wir darauf reagieren wollen. Jede Reaktion beginnt mit einem Gedanken. Entscheiden Sie, mit welchem!

Unsere Gedanken beeinflussen die physische, also messbare Struktur unseres Gehirns. Das bedeutet, niemand ist Sklave seiner Gene. Wir haben die Wahl, was wir denken wollen. Wir können unsere Gedanken bewusst beeinflussen und damit physische Strukturen in unserem Gehirn verändern. Das Buch, in dem diese Prozesse ausführlich und nachvollziehbar dargestellt sind, ist das Buch von Dr. Caroline Leaf (Link im Anhang).

Nach ihren Erkenntnissen kann man davon ausgehen, dass bis zu 80% unserer heutigen körperlichen, psychischen und anderen Verhaltensstörungen durch unsere Gedanken entstehen, und zwar giftige Gedanken. Negative Gedanken führen zu anderen Verbindungen im Gehirn als positive Gedanken. Vielleicht kann man es sich so vorstellen, dass jeder negative Gedanke im Gehirn eine Mikro-Entzündung verursacht. Viele kleine Entzündungen führen irgendwann dazu, dass unsere Psyche oder unser Körper sichtbar krank werden. Deswegen ist es so wichtig, darauf zu achten, was man denkt und sich darum zu kümmern, dass man gesunde Gedanken denkt anstatt giftige Gedanken.

In den nächsten vier Wochen möchte ich Sie dazu einladen, einen Prozess auszuprobieren, mit dem jeder seine Gedankenwelt, insbesondere seine giftigen Gedanken zum Positiven beeinflussen kann. Wie immer kann es sinnvoll sein, diesen Prozess mit einem Begleiter, Therapeutin oder Freunden, zu durchlaufen. Nicht weil er schwer wäre, sondern weil es eine Weile dauert und es sich in einer Gruppe oder mit Unterstützung leichter durchhält.

Teil 1: Giftige Gedanken aufspüren

Die meisten unserer Gedanken sind uns nicht ständig bewusst. Dafür wären es zu viele. Aber wir haben durch den Aufbau unseres Gehirns die Möglichkeit, uns selbst beim Denken und Fühlen zuzuschauen. Wir können Gedanken und Gefühle bewusst wahrnehmen. Mit jeder bewussten Wahrnehmung verändern wir unsere Gedankenwelt. Wird ein Gedanke bewusst gedacht, WIRD er unvermeidbar verändert: Entweder er wird verstärkt oder, wenn wir wollen, verändert, korrigiert und auch abgebaut.

Sich selbst zu beobachten, mag nicht für jeden gleich leicht sein, aber wir sind alle mit dieser Grundfähigkeit ausgestattet. Sie können Ihre Gedanken beispielsweise mit automatischem Schreiben sichtbar machen: Nehmen Sie ein Blatt Papier und schreiben Sie 5 Minuten (mit Wecker) auf, was Ihnen so durch den Kopf geht. Sie werden sehen, was da gerade alles so in Ihrem Gehirn los ist.

Vielleicht wollen Sie das erst ein paar Tage üben, wenn Sie mit dieser Art des Sich-Selbst-Beobachtens noch nicht so vertraut sind. Die beste Zeit dafür ist morgens nach dem Aufstehen. Setzen Sie sich ein paar Minuten hin und schreiben auf, was ihr Hirn hergibt.

Wenn es um die giftigen Gedanken geht, so besteht der erste Schritt, um sie los zu werden darin, die giftigen Gedanken überhaupt wahrzunehmen. Also beobachten Sie sich eine Woche selbst: Schreiben Sie ihre Gedanken und Gefühle in Situationen auf, in denen Sie starke Gefühle haben, in denen Sie sich über jemanden ärgern oder scheinbar grundlos sehr traurig sind. Starke Gefühle sind ein guter Hinweis auf giftige Gedanken, auch wenn sich nicht hinter jedem starken Gefühl ein giftiger Gedanke verbirgt.
Notieren Sie welche Reize (Gerüche, Bilder, Geräusche, Töne, Berührungen, Worte, Handlungen …) mit welchen Gedanken, Erinnerungen, starken Gefühlen, Einstellungen und Werthaltungen verbunden sind.

Weiter zu Giftige Gedanken 2.

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Belohnung & Strafe: Wie aus Strafen Belohnungen werden

31.07.2013 Veröffentlicht von Strategien 1 Kommentare

Wenn es eine große Tendenz zur Selbstbestrafung gibt, dann hatte ich schon gute Erfolge damit, „echte“ Strafen einzuführen. Sich selbst zu verletzen, zu schneiden, nicht zu essen, nicht zu trinken, sich selbst mit Erinnerungen zu quälen sind in meinen (therapeutischen) Augen keine „echten“ Strafen, weil Betroffene wissen, was kommt. Es ist weniger Überwindung, weniger negativ, weil es den Druck, sich selbst für etwas bestrafen zu müssen, verringert, also entlastet.

Derjenige (Täter/Innenperson/innerer Anteil/Täterintrojekt), der die Selbstbestrafung will, will eine echte Strafe für ein echtes Vergehen. Das Vergehen ist zum Beispiel das Erzählen von Erinnerungen oder von Dingen, die der Täter gerne geheim weiß. Die Selbstbestrafung dient in letzter Konsequenz dem Schutz des Täters. Denken Sie es durch! Bis zu Ende! Würden Sie als Betroffene oder Ihre Klienten sich nicht selbst bestrafen, käme alles heraus. Täter müssten sich verantworten für ihre Taten.

Den „inneren Täter“ (Innenanteil von Tätern/den eigenen Gedanken/Täterintrojekt) zu überwinden könnte folgende Argumentation zu Grunde liegen: „Wenn Du willst, dass ich mich für das Erzählen dieser Erinnerung bestrafe, dann sollte es doch eine richtige Strafe sein, oder? Eine Strafe ist etwas, dass mir richtig schwer fällt, was mir „weh“ tut. Nichts zu essen oder mich vollzustopfen oder mich zu schneiden tut mir nicht wirklich weh. Das kenne ich schon. Was mir wirklich „weh“ tun würde und was mir wirklich Angst macht, wozu ich mich wirklich überwinden muss, ist eine Freundin anzurufen und zusammen ein Eis essen zu gehen. Deswegen, weil Du ja willst, dass ich mich bestrafe, werde ich das ab jetzt  machen :-)“

Betroffene sind sich darüber bewusst, dass sie damit sich selbst und den inneren Täter hinters Licht führen. So kann diese Strategie ein Zwischenschritt in der Auflösung selbstverletzenden Verhaltens sein.

Die „echte“ Strafe kann alles sein, was Spaß macht und einem schwer fällt.

Und wie immer funktioniert auch das nicht für jeden, aber vielleicht für Sie?

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