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Achtung Gott: Psychologie und Film: Noah – Gottes Weg ist steinig

08.04.2014 Veröffentlicht von Achtung Gott!, Psychologie und Film 0 Kommentare

Gerade ist im Kino Darren Aronofskys Film Noah angelaufen. Hier der Trailer auf Deutsch:

Was wie ein typisches Hollywood-Action-Spektakel daherkommt, zeigt dem geneigten Zuschauer, wie schwer es sein kann, Gottes Weg zu gehen. Ja, es ist ein bildgewaltiger Streifen voller Computer- und Tricktechnik, aber auch ein Film, der Noah als gottesfürchtigen, gehorsamen, zweifelnden, überforderten und liebenden Sohn, Mann, Vater und Gottes Krieger zeigt.

So vielschichtig wie die Vorlage ist auch der Film. Aus dramaturgischen Gründen nimmt Aronofsky drei grundlegende Abweichungen von der biblischen Erzählung vor, um erzählen zu können, wie schwer es ist, sich immer wieder für Gott zu entscheiden. Die erste Abweichung ist, dass Ham und Jafet, die beiden jüngeren Söhne Noahs, keine Frauen mit an Bord nehmen. Die zweite Abweichung ist, dass Sems Frau unfruchtbar ist. Der dritte dramaturgische Kompromiss ist die Überlegung, was wohl die anderen Menschen taten, als sie mitbekamen, dass Noah eine Arche baut. Die biblische Geschichte Noahs ist im Detail nicht ausformuliert. Sie lässt viele Fragen offen, denen Darren Aronofsky mit Phantasie und Sensibilität begegnet.

So gibt es keine Hinweise auf die Rolle der Frauen in der biblischen Version der Geschichte außer, dass sie da waren. Der Film dagegen zeigt starke Frauen, die entscheidende Momente dieser Geschichte beeinflussen und mit ihrer Liebe viele Leben retten.

Aronofsky lässt Gott durch Visionen und Wunder sprechen, auch wenn in der Bibel steht: der Herr sprach. Für Noah bedeutet dies, er muss diese Visionen und Zeichen entschlüsseln. Zu Beginn ist er sich sicher, was Gott ihm sagen will. Als er aufgrund seiner ersten nächtlichen Vision seinen Großvater aufsucht, ist er verunsichert. Doch Metuschelach erinnert ihn daran, dass er darauf vertrauen soll, dass Gott so zu ihm spricht, dass er es verstehen kann. Also beginnt Noah mit seiner Familie, die aus seiner Frau Naameh, seinen Söhnen Sem, Ham und Jafet und der angenommenen Tochter Ila besteht, die Arche zu bauen. Zu Hilfe kommen ihnen die Wächter, zur Erde gefallene Engel, welche Adam und Eva nach der Vertreibung aus dem Paradies beistehen wollten und deren Wissen die Söhne Kains zum Bösen einsetzten. Sets Söhne, Set war Adams dritter Sohn, setzten sich nach Aronofsky wie befohlen für die Schöpfung ein und versuchten, sie zu bewahren. Kains Söhne waren es, die Gott so sehr erzürnten, dass er die Welt vernichten wollte.

Aronovsky gelingt es mit Tubal-cain dem Hochmut und der Zerstörungswut der Söhne Kains ein Gesicht zu geben. Tubal-cain, dessen Vater Noahs Vater für Bodenschätze ermordete.

Noah kämpft gegen den Widerstand all der Menschen, die Tubal-cain um sich versammelt hat und die leben wollen. Innerhalb seiner Familie muss Noah Gottes Plan gegen den Widerstand seines Sohnes Ham durchsetzen, der eine Frau will, obwohl Noah keine unschuldige Frau für ihn sieht. Er muss schwere Entscheidungen treffen, kämpfen, töten, für seine Überzeugung einstehen und allein stehen. Er muss durchhalten und er zweifelt an Gott. Er bekommt das Böse in Tubal-cains Lager zu sehen und erkennt das Böse in jedem von uns. Er zieht seinen Schluss und glaubt, es wäre Gottes Wille. Gott fordert viel und Noah bleibt ihm treu.

Am Ende legt Aronofsky Noah und Ila das Leben der Menschheit in die Hände. Während Noah noch zweifelt, haben die beiden Frauen an Bord der Arche Gottes Liebe bereits erkannt. Ilas Liebe zwingt Noah zu Barmherzigkeit und damit zum Überleben der Menschheit.

Der Film schließt mit jenem Regenbogen, den Gott sich zur Erinnerung an seinen neuen Bund mit Noah schafft (1. Mose, 12 – 17, „Darum soll mein Bogen in den Wolken sein, dass ich ihn ansehe und gedenke an den ewigen Bund zwischen Gott und allem lebendigen Getier unter allem Fleisch, das auf Erden ist.“). Wie ich neulich in einer Predigt hörte: Der Regenbogen ist Gottes Knoten in seinem Taschentuch, damit er nicht vergisst, dass er uns versprochen hat, nie wieder eine Sintflut zu schicken.

Ein sehenswerter Film. Wer tiefer schaut wird fündig werden.

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Noah auf IMDB.com, der vorwiegend englischsprachigen Filmdatenbank.
Darren Aronofsky auf IMDB.com.

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