„Froh zu sein bedarf es wenig, denn wer froh ist, ist ein König.“
So ein bekannter Kanon. Am Ende des Artikels eine Version von den Söhnen Mannheims. Direkt zum Mitsingen. Zum Spaß haben.
So soll es sein. Frohsinn. Unser Sinn, Spaß wahrzunehmen, Freude zu erkennen und zu fühlen, Glück zu spüren. Auch dafür haben wir einen Sinn und schaut man sich das Internet mit seinen vielen Filmchen an, so ist ein großer Teil der Freude, dem Lachen und dem Spaß gewidmet. Kein Wunder, denn wie an anderer Stelle bereits beschrieben, haben wir ein großes Bedürfnis danach zu lachen und glücklich zu sein. Man könnte sagen ein Glücksbedürfnis. Also das Bedürfnis nach Glück, das wie alle Bedürfnisse aus einem Zustand der Knappheit oder des Mangels entsteht. Wenn dem so ist, dann wären all die lustigen Filme, all die Witze, die wir uns erzählen und zeigen, der Versuch einem Mangelzustand entgegen zu wirken. Einem Mangel an Freude.
Haben Sie schon einmal einen hysterischen Lachanfall gehabt? Das ist anstrengend, aber auch entspannend, hinterher – wie immer berichtet wird. Lachen wirkt Stress entgegen, das weiß im Grunde jeder. Ich hatte neulich so einen Anfall. Ich weiß nicht einmal mehr, worüber ich so gelacht habe, dass mir die Tränen kamen. Das ist das Lustige daran, dass ich nicht vorhersagen kann, was ich zum Schreien komisch finde. Meist entsteht so ein Zustand daraus, dass ich etwas ein bisschen lustig finde und mich dann in meiner Phantasie hineinsteigere und es mir noch lustiger und noch extremer vorstelle. Nicht immer können andere das nachvollziehen. Nicht immer kann ich es selbst nachvollziehen. Hier ein Beispiel. Als Kind habe ich über folgenden Witz tagelang Tränen gelacht:
Klein Erna geht mit ihrem Hund spazieren. Sie kommen an einem Fischgeschäft vorbei, vor dem in großen Körben lebende Hummer und Krebse liegen. Klein Ernas Hund schnuppert an den Körben und hebt sein Bein über die Hummer. Einer der Hummer beißt dem Hund in den Schwanz, worauf dieser laut aufjaulend davonläuft, den Hummer und die Leine hinter sich herziehend. Da kommt der Ladenbesitzer aus der Tür gerannt: „Pfeif sofort Deinen Hund zurück!“ Klein Erna schaut ihn wütend an und meint: „Pfeifen Sie doch Ihren Hummer zurück!“
Tagelang habe ich darüber gelacht. Heute entlockt mir diese Geschichte ein müdes Lächeln. Heute kann ich dafür über das hier (LINK) immer noch und über Vergleichbares immer wieder lachen.
Weil Lachen gut tut und sichtbar entspannt, lache ich viel während meiner Therapien und Seminare. Das ist mir wichtig. Genau aus diesem Grund. Ob es sogenannte Glückshormone sind, die wir ausschütten wenn wir lange genug von Herzen lachen oder ob es einfach nur ein Zustand von verschobener Aufmerksamkeit auf die lustige Seite der Ereignisse ist, oder eine Kombination aus beidem, spielt dabei keine Rolle. Es führt dazu, dass wir uns besser fühlen.
Ich bin froh, einen Froh-Sinn zu haben und den Frohsinn zu haben. Einen Sinn dafür, Freude wahrzunehmen, zu erkennen und zu empfinden, und die Freude selbst zu haben, das Glückgefühl, die Ekstase im besten Fall.
Indem ich über mich selbst lache, über Situationen, das komische Moment in einer Situation suche, einen Witz höre oder einen lustigen Film anschaue trainiere ich meinen Frohsinn, meine Fähigkeit, mich glücklich zu fühlen.
Wie trainieren Sie glücklich zu sein?
Söhne Mannheims: Froh zu sein, bedarf es wenig.